- Propylencarbonat
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Strukturformel Allgemeines Name Propylencarbonat Andere Namen - 4-Methyl-1,3-dioxolan-2-on
- Propylenglycolcarbonat
- Kohlensäurepropylenglycolester
Summenformel C4H6O3 CAS-Nummer - 108-32-7 [(RS)-4-Methyl-1,3-dioxolan-2-on]
- 51260-39-0 [(S)-4-Methyl-1,3-dioxolan-2-on]
- 16606-55-6 [(R)-4-Methyl-1,3-dioxolan-2-on]
Kurzbeschreibung farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit fruchtigem Geruch[1]
Eigenschaften Molare Masse 102,09 g·mol−1 Aggregatzustand flüssig
Dichte 1,21 g·ml−1[1]
Schmelzpunkt Siedepunkt 242 °C[1]
Dampfdruck Löslichkeit gut in Wasser (240 g·l−1 bei 20 °C)[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2] Achtung
H- und P-Sätze H: 319 EUH: keine EUH-Sätze P: 305+351+338 [1] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2] Reizend (Xi) R- und S-Sätze R: 36 S: (2) Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Propylencarbonat (4-Methyl-1,3-dioxol-2-on) ist eine klare, farblose, leicht bewegliche, fast geruchlose Flüssigkeit. Als Carbonat ist es ein Ester der zweiwertigen Kohlensäure, hier mit dem zweiwertigen Alkohol 1,2-Propandiol. Es wird unter anderem als polares Lösungsmittel verwendet, hat aber weitaus mehr Anwendungsmöglichkeiten.
Es ersetzt zunehmend die ökologisch und vom Arbeitsschutz bedenklicheren Kresole.
Inhaltsverzeichnis
Herstellung
Propylencarbonat entsteht als Nebenprodukt bei der Polypropylencarbonatsynthese aus Propylenoxid und Kohlendioxid. Es kann auch aus Propylenglycol und Harnstoff mit Zinkeisenmischoxid-Katalysator hergestellt werden.
Eigenschaften
Propylencarbonat weist ein sehr hohes Dipolmoment auf, was zur Eignung als Lösungsmittel führt.
Stereoisomerie
Propylencarbonat besitzt ein stereogenes Zentrum. Folglich gibt es zwei Stereoisomere, (R)- und (S)-4-Methyl-1,3-dioxolan-2-on. Gewöhnlich wird Propylencarbonat in der Technik als 1:1-Gemisch (Racemat) von (R)- und (S)-4-Methyl-1,3-dioxolan-2-on eingesetzt. In der enantioselektiven Synthese werden bisweilen jedoch die reinen Enantiomeren (R)- oder (S)-4-Methyl-1,3-dioxolan-2-on genutzt.
Verwendung
- Lösungsmittel zum Beispiel in Tinten, Farben, Universalreinigern, Teerentfernern
- Entfettung von Metallen
- Extraktionsmittel für aromatische Kohlenwasserstoffe
- Elektrolyt in Batterien mit hoher Energiedichte
- Elektrolytsysteme für elektrochemische Untersuchungen und galvanische Abscheidung stark elektropositiver Metalle (z.B. Alkalimetalle, Lanthanoide) und leitfähiger Kunststoffe wie Polymethylthiophen (Elektropolymerisation)
- Kernsandbindemittel in der Gießerei-Industrie und als Quellmittel für spezielle Tonminerale z. B. bei Farben, Kosmetika oder Schmiermitteln
- Zwischenprodukt in der chemisch-organische Synthese / Reaktant
- Weichmacher für Kunststoffe
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Eintrag zu Propylencarbonat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 30. Juni 2008 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 108-32-7 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
Literatur
- N. Holstein, Elektrochemische Abscheidung von Sm-Co-Legierungen aus aprotischen Elektrolyten, Shaker Verlag, 2000, ISBN 3-8265-7748-5.
- R. Schmitz, Electronic and ionic conductivity of poly(3-methylthophene) films, Shaker Verlag, 1999, ISBN 90-423-0085-X.
- B. Schäffner, S. P. Verevkin, A. Börner: Organische Carbonate. Grüne Lösungsmittel für Synthese und Katalyse, Chemie in Unserer Zeit, 2009, 43, S. 12–21; doi:10.1002/ciuz.200900468.
- B. Schäffner, F. Schäffner, S. P. Verevkin, A. Börner: Organic Carbonates as Solvents in Synthesis and Catalysis, Chemical Reviews, 2010, 110, S. 4554–4581; doi:10.1021/cr900393d.
Kategorien:- Reizender Stoff
- Kohlensäureester
- Dioxolan
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