- Prost-Peugeot
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Prost Name Prost Grand Prix Unternehmen Prost Grand Prix SA Unternehmenssitz Guyancourt, Frankreich Teamchef Alain Prost Statistik Erster Grand Prix Australien 1997 Letzter Grand Prix Japan 2001 Gefahrene Rennen 83 Konstrukteurs-WM 0 (Beste Platzierung: 6. (1997) Fahrer-WM 0 (Beste Platzierung: 9. (1997) Rennsiege 0 Pole Positions 0 Schnellste Runden 0 Punkte 35 (Stand: Dezember 2001) Prost Grand Prix ist ein ehemaliges französisches Formel-1-Team (1997−2001), das nach seinem Mehrheitsbesitzer Alain Prost benannt war. Der viermalige Formel-1-Weltmeister hatte 1996 das französische Traditionsteam Ligier übernommen und auf seinen eigenen Namen getauft. Prost managte sein Team selbst.
Inhaltsverzeichnis
Teamgeschichte
Als Alain Prost 1996 das Ligier-Team übernahm, war die Planung für die Saison 1997 bereits abgeschlossen. Das neue Chassis JS45 war auf den Mugen-Honda-Motor abgestimmt, der neue Reifenlieferant Bridgestone an Bord geholt, Sponsorenverträge liefen weiter. Umso trauriger erscheint es im Rückblick, dass dieses Übergangsjahr '97 die beste Saison in der Geschichte des Prost-Rennstalls werden sollte. Ein zu Saisonbeginn prächtig aufgelegter Olivier Panis schockte die favorisierte Konkurrenz ein ums andere Mal: In Brasilien wurde er Dritter, in Spanien Zweiter − so weit vorne hatte die französische Truppe niemand erwartet. Ein solides Chassis sowie die bei Hitze überlegenen Bridgestone-Reifen spülten die blauen Rennwagen bei günstigen Bedingungen nach vorn. Vor dem Großen Preis von Kanada war Panis überraschend Dritter in der WM-Wertung, brach sich im Rennen bei einem Unfall jedoch unglücklich die Beine. Nachwuchstalent Jarno Trulli von Minardi wurde als Ersatz verpflichtet und überzeugte auf Anhieb: In Österreich führte er ungerührt 37 Runden, bis der Motor im Heck seines Prost den Geist aufgab. Auf dem Nürburgring gab Panis sein Comeback und wurde Sechster, konnte jedoch an seine alte Form nicht mehr anknüpfen. Bezahlfahrer Shinji Nakano hatte sein Cockpit nur dem japanischen Motorenlieferanten zu verdanken.
Für die Saison 1998 eiste Alain Prost Peugeot als Motorenlieferant von Jordan los − mit dem festen Ziel, in Prost Grand Prix einen rein französischen Rennstall zu formen und zu etablieren. In Olivier Panis und Jarno Trulli schien er zudem ein schlagkräftiges Fahrerduo verpflichtet zu haben. Doch es kam anders. Für 1998 hatte die FIA einige umfassende Regeländerungen erlassen, die gerade den finanziell schwächeren Teams Probleme bereiteten. So wurden Rillenreifen eingeführt, die Motoren gedrosselt und die Spur der Autos von zwei Metern auf 1,80 verringert. Prost brachte kein konkurrenzfähiges Fahrzeug an den Start und wären in Belgien nicht schon am Start so viele Autos ausgefallen, hätte am Ende der Saison nicht einmal ein einziger Punkt auf dem Konto gestanden.
Auch 1999 lief es kaum besser. Zwar schaffte Trulli beim chaotischen Grand Prix von Europa auf dem Nürburgring einen zweiten Platz, was aber über eine insgesamt den Erwartungen nicht entsprechende Saison nicht hinwegtäuschen konnte. Prost fuhr weiterhin nur im hinteren Mittelfeld. Trulli wechselte mit der Hoffnung auf bessere Resultate zu Jordan und Panis' Vertrag wurde nicht verlängert. Damit stand Prost im Jahr 2000 vor einem Neuanfang, wo er auf die Erfahrung von Jean Alesi und den jugendlichen Erfolgshunger des frisch gebackenen Formel-3000-Meisters Nick Heidfeld setzte.
Doch was viele bereits vermutet hatten, wurde zur Gewissheit: Es lag nicht an den Fahrern. Die Saison 2000 wurde zum vorläufigen Tiefpunkt in der Geschichte des Prost-Teams. Null Punkte und der letzte Platz in der Konstrukteurs-WM, noch hinter dem notorischen Hinterbänklerteam Minardi, stellten eine verheerende Bilanz dar. Peugeot entschied sich wegen anhaltender Erfolglosigkeit zum Rückzug aus der Formel 1, Prost kämpfte um sein Team. Für 2001 stand er allerdings erstmal ohne Motor da und auch ohne finanzkräftige Sponsoren. Sein Landsmann und Freund, Ferrari-Teamchef Jean Todt, griff Prost unter die Arme und bot ihm Kundenmotoren zum Sondertarif an. Prost griff zu und konnte Sponsor Acer dazu bewegen, die Motoren zu bezahlen.
Mit dem Rücken zur Wand gelang es dem Team immerhin, wieder ins Mittelfeld vorzustoßen. Alesis Erfahrung zahlte sich endlich aus und der Franzose erkämpfte in Monaco, Kanada und Deutschland insgesamt vier wichtige Punkte. Vom zweiten Fahrer allerdings war wenig zu erwarten: Weder Gastón Mazzacane, noch Luciano Burti oder Tomáš Enge erfüllten die Erwartungen des Formel-1-Sports. Mitte des Jahres 2001 gerieten Prost und sein Fahrer Alesi zunehmend aneinander, weil der Teamchef mehr Engagement einforderte. Alesi konterte mit Vorwürfen zum fehlerhaften Management Prosts. Als Jordan seinen Piloten Heinz-Harald Frentzen entließ, ergriff Alesi die Möglichkeit und wechselte zum irisch-britischen Team. Im Gegenzug nahm Prost Frentzen unter Vertrag. Auch der vermochte keine Bäume mehr auszureißen, erzielte aber zumindest einen Achtungserfolg: Beim Großen Preis von Belgien qualifizierte er sich sensationell für Startplatz vier. Im Rennen hatte er gegen die übermächtige Konkurrenz allerdings keine Chance und wurde abgeschlagen Neunter.
Nach dem letzten Rennen war bereits zu ahnen, dass es mit Prost Grand Prix nicht mehr weitergehen würde, da weder Fahrer für die nächste Saison verpflichtet wurden, noch ein Motorenvertrag oder ähnliches vorhanden war. Am 22. Dezember 2001 musste Prost Grand Prix Insolvenz anmelden. Gerüchte um eine Übernahme durch den Investor Charles Nickerson tauchten auf, der das Team unter dem Namen „D.A.R.T. Grand Prix Team Ltd.“ angeblich wieder an den Start bringen wollte.
Zahlen und Daten
Statistik in der Formel 1
Saison Teamname Chassis Motor Reifen WM-Rang Punkte 1997 Prost Gauloises Blondes Prost JS45 Mugen Honda 3.0 V10 Bridgestone 6. 21 1998 Gauloises Prost Peugeot Prost AP01 Peugeot 3.0 V10 Bridgestone 9. 1 1999 Gauloises Prost Peugeot Prost AP02 Peugeot 3.0 V10 Bridgestone 7. 9 2000 Gauloises Prost Peugeot Prost AP03 Peugeot 3.0 V10 Bridgestone 11. 0 2001 Prost Acer Prost AP04 Acer 3.0 V10 Michelin 9. 4 Alle Fahrer des Prost-Teams in der Formel 1
Name Jahre Grand Prix Punkte Siege Zweiter Dritter Poles schn. Runden beste WM-Pos. Olivier Panis 1997−1999 42 18 - 1 1 - - 9. (1997) Jarno Trulli 1997−1999 38 11 - 1 - - - 11. (1999) Jean Alesi 2000−2001 29 4 - - - - - 14. (2001) Shinji Nakano 1997 17 2 - - - - - 16. (1997) Nick Heidfeld 2000 16 - - - - - - 20. (2000) Luciano Burti 2001 10 - - - - - - 20. (2001) Heinz-Harald Frentzen 2001 5 - - - - - - 13. (2001) Gastón Mazzacane 2001 4 - - - - - - 25. (2001) Tomáš Enge 2001 3 - - - - - - 24. (2001) Gesamt 35 - 2 1 - - Weblinks
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