- Jordan Grand Prix
-
Jordan Name Jordan Grand Prix Unternehmen Jordan Grand Prix Ltd[1] Unternehmenssitz Silverstone (GB) Teamchef Eddie Jordan (1991–04)
Colin Kolles (2005)Statistik Erster Grand Prix USA 1991 Letzter Grand Prix China 2005 Gefahrene Rennen 250 Konstrukteurs-WM – (beste Platzierung: 3.) Fahrer-WM – (beste Platzierung: 3.) Rennsiege 4 Pole Positions 2 Schnellste Runden 2 Punkte 291 Jordan Grand Prix war ein irisch-britischer Motorsport-Rennstall, der zwischen 1991 und 2005 an 250 Grand-Prix-Rennen zur Formel-1-Weltmeisterschaft teilnahm. Zuvor war das in Silverstone in der englischen Grafschaft Northamptonshire beheimatete Team in der Formel 3000 angetreten. Gründer und langjähriger Teamchef war der Ire Eddie Jordan, der den Rennstall 2005 an die russisch-kanadische Midland Group verkaufte. Diese trat 2006 unter dem Namen Midland F1 Racing in der Formel 1 an. In der Folge wurde das Team an den niederländischen Automobilhersteller Spyker und schließlich an den indischen Milliardär Vijay Mallya weiterverkauft, der es seit 2008 unter dem Namen Force India Team betreibt.
Für Jordan fuhren in 15 Jahren Formel 1 viele bekannte Grand-Prix-Piloten, darunter Ex-Weltmeister Damon Hill sowie die Grand-Prix-Sieger Jean Alesi, Rubens Barrichello, Thierry Boutsen, Giancarlo Fisichella, Heinz-Harald Frentzen, Eddie Irvine, Ralf Schumacher und Jarno Trulli. Dem deutschen Publikum blieb das Team vor allem wegen des Grand-Prix-Debüts des späteren Rekordweltmeisters Michael Schumacher 1991 in Belgien in Erinnerung.
Insgesamt sammelten Jordan-Piloten bei 250 GP-Teilnahmen des Teams 291 WM-Punkte, gewannen vier Rennen, starteten zweimal von der Pole-Position, verbuchten zwei schnellste Rennrunden und standen 19 mal auf dem Siegerpodest. Die beste Platzierung in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gelang 1999 mit Rang drei, im selben Jahr belegte Jordan-Pilot Heinz-Harald Frentzen Platz drei in der Fahrer-WM.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zur Saison 1991 stieg das Jordan-Team dank des Sponsorships von Softgetränkehersteller 7Up aus der Formel 3000 in die Formel 1 auf und blieb bis zu seinem Verkauf im Jahre 2005 an den russisch-kanadischen Unternehmer Alexander Shnaider ein Mitglied der Königsklasse des Motorsports.
Bekannt wurde der Rennstall in seiner ersten Saison durch die Verpflichtung des späteren deutschen Weltmeisters Michael Schumacher, der beim Rennen in Belgien Stammfahrer Bertrand Gachot ersetzte. Schumacher qualifizierte sich auf der für ihn unbekannten Strecke als 7. Im Rennen konnte er allerdings nicht einmal eine Runde beenden, da er einen Kupplungsdefekt erlitt. Nach seiner aufsehenerregenden Leistung auf dem Circuit de Spa-Francorchamps wurde Schumacher von Benetton abgeworben. Mit Gachot fuhr beim Großer Preis von Ungarn desselben Jahres erstmals ein Jordan-Pilot die schnellste Runde eines Rennens.
Erste nennenswerte Erfolge konnte das Jordan-Team 1994 verbuchen, als der junge Brasilianer Rubens Barrichello beim Grand Prix des Pazifik den ersten Podestplatz und in Spa-Francorchamps seine erste Pole-Position in einem Jordan erringen konnte und mit 19 Punkten Sechster der Fahrerwertung wurde.
1997 feierte auch der jüngere Bruder Michael Schumachers, Ralf, sein Grand-Prix-Debüt bei Jordan. Zusammen mit dem Italiener Giancarlo Fisichella verzeichnete er die bislang erfolgreichste Saison für das Team aus Silverstone.
1998 errang Ex-Weltmeister Damon Hill beim Chaosrennen in Spa-Francorchamps den ersten Sieg für Jordan, der durch den zweiten Platz von Ralf Schumacher sogar zum Doppelerfolg wurde.
In der Folgesaison 1999 avancierte Jordan sogar zu einem der drei Top-Teams. Heinz-Harald Frentzen entschied zwei Rennen für sich, beendete zahlreiche Grand Prix auf vorderen Punkterängen und hatte über weite Strecken der Saison gute Chancen auf den WM-Titel. Am Ende des Jahres belegte das Team schließlich den dritten Platz in der Konstrukteurswertung. Dies war der größte Erfolg der Teamgeschichte.
2001 schrieb Jordan noch einmal Schlagzeilen, als Frentzen wegen unbefriedigender Leistungen noch während der Saison gekündigt wurde. Die Medien – vor allem in Deutschland – reagierten mit Unverständnis auf die Entscheidung und empfahlen Jordan, die Gründe für das schlechte Abschneiden im Auto statt bei den Fahrern zu suchen. Jahre später entschuldigte sich Eddie Jordan bei Frentzen für sein Vorgehen und ließ öffentlich verlauten, dass seine Entscheidung damals ein Fehler gewesen sei.
Im Jahre 2003 gewann Giancarlo Fisichella nochmal ein Rennen für Jordan, als er beim Regenrennen in Brasilien zum Zeitpunkt des unfallbedingten Rennabbruchs in Führung lag. Zunächst wurde aufgrund von Unklarheiten über den genauen Zeitpunkt des Abbruchs mit Kimi Räikkönen irrtümlich der falsche Sieger geehrt. Nach erfolgreichem Protest von Jordan bekam das Team aber schließlich doch den Sieg zugesprochen. Dies war zugleich ein Jubiläumsrennen für das Jordan Team, denn der Große Preis von Brasilien war das 200. Rennen des Teams seit dem Debüt in der Formel 1 1991.[2]
2004 fuhr Nick Heidfeld für das mittlerweile unterfinanzierte Team und ein weiterer Deutscher konnte sein Debüt im gelben Renner feiern: Timo Glock bestritt als Test- und Ersatzfahrer vier Rennen für den eigentlichen Stammfahrer Giorgio Pantano.
In seiner letzten Saison 2005 startete das Team bereits ohne Eddie Jordan als Teamchef und konnte beim Skandalrennen in Indianapolis, bei dem nur sechs Autos starteten, durch den Portugiesen Tiago Monteiro noch einmal einen Podestplatz verbuchen. Zuvor wurde das Team schon im Januar desselben Jahres an die Midland Group des kanado-russischen Milliardärs Alexander Shnaider verkauft.[3]
Das Jordan Grand Prix Team hat von 1991 bis zum Rückzug Ende der Saison 2005 an 250 Grand Prix teilgenommen.[4]
Statistik/Erfolge
F1-Saisons
Saison Chassis Motor Punkte Siege Poles SR WM-Rang Fahrer 1991 191 Ford Cosworth 13 - - 1 5. Andrea de Cesaris (WM-9.)
Alessandro Zanardi (-)
Bertrand Gachot (WM-13.)
Michael Schumacher (WM-13.)
Roberto Moreno (WM-10.)1992 192 Yamaha 1 - - - 11. Stefano Modena (WM-17.)
Maurício Gugelmin (-)1993 193 Hart 3 - - - 10. Rubens Barrichello (WM-17.)
Ivan Capelli (-)
Thierry Boutsen (-)
Marco Apicella (-)
Emanuele Naspetti (-)
Eddie Irvine (WM-20.)1994 194 Hart 28 - 1 - 5. Rubens Barrichello (WM-6.)
Eddie Irvine (WM-16.)
Aguri Suzuki (-)
Andrea de Cesaris (WM-19.)1995 195 Peugeot 21 - - - 6. Rubens Barrichello (WM-11.)
Eddie Irvine (WM-12.)1996 196 Peugeot 22 - - - 5. Rubens Barrichello (WM-8.)
Martin Brundle (WM-11.)1997 197 Peugeot 33 - - 1 5. Giancarlo Fisichella (WM-8.)
Ralf Schumacher (WM-11.)1998 198 Mugen-Honda 34 1 - - 4. Damon Hill (WM-6.)
Ralf Schumacher (WM-10.)1999 199 Mugen-Honda 61 2 1 - 3. Heinz-Harald Frentzen (WM-3.)
Damon Hill (WM-12.)2000 EJ10/10B Mugen-Honda 17 - - - 6. Heinz-Harald Frentzen (WM-9.)
Jarno Trulli (WM-10.)2001 EJ11 Honda 19 - - - 5. Jarno Trulli (WM-9.)
Heinz-Harald Frentzen (WM-13.)
Ricardo Zonta (-)
Jean Alesi (WM-15.)2002 EJ12 Honda 9 - - - 6. Giancarlo Fisichella (WM-11.)
Takuma Satō (WM-15.)2003 EJ13 Ford Cosworth 13 1 - - 9. Giancarlo Fisichella (WM-12.)
Ralph Firman (WM-19.)
Zsolt Baumgartner (-)2004 EJ14 Ford Cosworth 5 - - - 9. Nick Heidfeld (WM-18.)
Giorgio Pantano (-)
Timo Glock (WM-19.)2005 EJ15/15B Toyota 12 - - - 9. Tiago Monteiro (WM-16.)
Narain Karthikeyan (WM-18.)Grand-Prix-Siege
- 1998 Großer Preis von Belgien (Spa-Francorchamps) [Damon Hill]
- 1999 Großer Preis von Frankreich (Magny-Cours) [Heinz-Harald Frentzen]
- 1999 Großer Preis von Italien (Monza) [Heinz-Harald Frentzen]
- 2003 Großer Preis von Brasilien (Interlagos) [Giancarlo Fisichella]
Einzelnachweise
- ↑ Auszug aus dem britischen Handelsregister
- ↑ „Giancarlo Fisichella zum Sieger erklärt“ (Motorsport-Total.com am 11. April 2003)
- ↑ „Offiziell: Midland übernimmt Jordan-Team“ (Motorsport-Total.com am 24. Januar 2005)
- ↑ „Jordan feiert 250. Grand Prix“ (Motorsport-Total.com am 15. Oktober 2005)
Weblinks
Commons: Jordan Grand Prix – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienKategorie:- Formel-1-Team
Wikimedia Foundation.