- Przemków
-
Przemków Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Niederschlesien Landkreis: Polkowice Fläche: 5,67 km² Geographische Lage: 51° 31′ N, 15° 47′ O51.51666666666715.783333333333Koordinaten: 51° 31′ 0″ N, 15° 47′ 0″ O Höhe: 113 m n.p.m Einwohner: 6372
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 59-170 Telefonvorwahl: (+48) 76 Kfz-Kennzeichen: DPL Wirtschaft und Verkehr Straße: Leszno–Żary Nächster int. Flughafen: Breslau Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Fläche: 108 km² Einwohner: 8705
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 81 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 0216053 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Stanisław Pępkowski Adresse: pl. Wolności 25
59-325 PrzemkówWebpräsenz: www.przemkow.pl Przemków
Aussprache?/i (deutsch Primkenau) ist eine Stadt Powiat Polkowicki in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde, die eine Fläche von 108,04 km² umfasst. Przemków gehört zur Woiwodschaft Niederschlesien und liegt etwa 25 Kilometer südwestlich von Polkowice.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gebiet des späteren Przemków/Primkenau gehörte zum Herzogtum Glogau und gelangte nach dem Tod des Herzogs Konrad II. 1273/74 an dessen jüngsten Sohn Primislaus/Primko I. Er errichtete vor 1289 eine Burg in einem slawischen Markt, den er nach deutschem Recht umsetzte. Vermutlich erst nach Primislaus/Primkos Tod, der 1289 bei Siewierz fiel, wurde dieser Markt von Primkos Brüdern zum Gedenken an ihn in Przemków/Primkenau umbenannt. Erstmals urkundlich erwähnt unter dieser Ortsbezeichnung wurde es Jahre 1305. Für das Jahr 1387 sind vier Handwerksinnungen nachgewiesen sowie das Braurecht für 63 Bierhöfe. 1484 wurde Primkenau nach Magdeburger Recht umgesetzt.
Primkenau war Sitz einer großen Grundherrschaft, die spätestens 1391 an das Adelsgeschlecht Rechenberg gelangte. Deren in Schlawa ansässige Linie erhielt 1611 unter Melchior von Rechenberg den böhmischen Freiherrentitel mit dem Namenszusatz „von Klitschdorf und Primbkenau“. Von 1737 bis 1752 waren die Grafen Redern im Besitz von Primkenau, denen Heinrich von Reuß[3] folgte, der nach 1772 in Primkenau einen neuen Wohnsitz errichtete. Später war es im Besitz der Baronin von Block-Bibran, die es 1853 dem Herzog Christian-August zu Schleswig-Holstein († 1869) verkaufte. Dessen Enkel Ernst-Günther († 1921) errichtete 1894/97 in Primkenau das neue Schloss nach Entwurf des Hofbaumeisters Ernst von Ihne. 1931 gelangte die Herrschaft Primkenau an Kronprinz Wilhelm von Preußen auf Oels, der 1945 enteignet wurde.
Bereits 1742, nach dem Ersten Schlesischen Krieg, fiel Primkenau wie fast ganz Schlesien an Preußen. 1793 wurde die sogenannte Schlossgemeinde anstelle der Weinbergsiedlung errichtet; 1798 entstand die Glogauer Vorstadt und 1806 das Rathaus. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Primkenau ab 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Sprottau eingegliedert. 1874 wurde der Amtsbezirk Primkenau gebildet, zu dem die Landgemeinden Armadebrunn, Haselbach, Karpfreiß, Klein Gläsersdorf, Klein Heinzendorf, Krampf, Langen, Lauterbach, Neuvorwerk, Petersdorf, Primkenau, Schloßgemeinde, Weißig und Wolfersdorf und den Gutsbezirken Armadebrunn, Bruch Primkenau, Schloß und Oberwald, Haselbach, Klein Gläsersdorf, Klein Heinzendorf, Krampf, Langen, Lauterbach, Neuvorwerk, Petersdorf, Primkenau, Forst, Weißig und Wolfersdorf gehörten[4].
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Primkenau 1945 an Polen und wurde in Przemków umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, vertrieben. Wegen der Kriegszerstörungen, die es bei Kriegsende erlitten hatte, verlor Przemków zunächst das Stadtrecht. Nach dem Ausbau der Metallindustrie wurde es 1954 zur stadtartigen Siedlung und 1959 wieder zur Stadt erhoben.
Sehenswürdigkeiten
- Das 1894/97 vom Hofbaumeister Ernst von Ihne errichtete Schloss im Stil der Neugotik ist bei Kriegsende 1945 ausgebrannt. Die Ruine wurde in den 1970er Jahren abgetragen.
- Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde erstmals 1418 erwähnt und nach einem Brand 1719 durch den Gmünder Baumeister Johann Blasius Peintner wiederaufgebaut. Den Hauptaltar schuf nach 1750 der Bildhauer Christian Grunwald, das Hauptaltargemälde der Maler Franz Urculario. Die Seitenaltäre sowie die Kanzel und den Taufbrunnen stammen vom Bildhauer Johann Christein Haberle.
- Die ehemals evangelische Kirche (jetzt Russ.-orthodoxe Kirche St. Michael) wurde 1744/46 errichtet und 1774/76 umgebaut. 1871 erfolgte eine Umgestaltung durch den Glogauer Baumeister Eckner. Die reich geschmückte Kanzel stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Persönlichkeiten
- Auguste Viktoria (1858–1921), letzte deutsche Kaiserin, verbrachte im Schloss in Primkenau einen Teil ihrer Jugend
Verweise
Literatur
- Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten Schlesien. Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 419f.
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 775f.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
- ↑ Möglicherweise dieser:Heinrich IX. Reuß zu Köstritz
- ↑ http://territorial.de/ndschles/sprottau/primkela.htm
Wikimedia Foundation.