Rainer Wicklmayr

Rainer Wicklmayr
Porträt Rainer Wicklmayr

Rainer Wicklmayr (* 12. Januar 1929 in Itzehoe) ist ein deutscher Jurist und Politiker (CDU).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Besuch der Volksschulen in Würzburg und Dudweiler, der Oberschulen in Völklingen und Würzburg sowie dem Abitur 1949 am Gymnasium in Saarbrücken nahm Wicklmayr ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten in Saarbrücken, Paris und Freiburg im Breisgau auf, das er 1954 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Er absolvierte seinen juristischen Vorbereitungsdienst in Rheinland-Pfalz, promovierte 1957 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zum Dr. jur. und bestand 1958 das zweite juristische Staatsexamen. Von 1958 bis 1969 war er als Mitarbeiter in der Rechtsabteilung und als Leiter der Grundstücksabteilung der Röchling'schen Eisen- und Stahlwerke GmbH in Völklingen tätig. 1970 wurde er Direktor der Kreissparkasse Saarbrücken.

Partei

Wicklmayr trat 1959 in die CDU ein und war seit 1978 stellvertretender Landesvorsitzender der CDU Saar.

Abgeordneter

Wicklmayr war von 1960 bis 1965 Ratsmitglied der Stadt Völklingen. 1965 wurde er in den Saarländischen Landtag gewählt, dem er bis 1990 angehörte. Hier war er zeitweise Vorsitzender des Ausschusses für Verfassungs- und Rechtsfragen.

Öffentliche Ämter

Wicklmayr wurde am 13. Juli 1970 als Arbeitsminister in die von Ministerpräsident Franz-Josef Röder geführte Regierung des Saarlandes berufen. Er wechselte am 23. Januar 1974 an die Spitze des Ministeriums für Rechtspflege (Justizministerium) und war seit dem 16. November 1974 zusätzlich Bevollmächtigter des Saarlandes beim Bund. Am 1. März 1977 wurde er außerdem zum Stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt. Wicklmayr gehörte auch der von Ministerpräsident Werner Zeyer geleiteten Folgeregierung an und war vom 5. Juli 1979 bis zum 23. Mai 1980 Minister für Rechtspflege und Bundesangelegenheiten. Anschließend amtierte er bis zum 10. Juli 1984 als Innenminister des Landes.

Sonstige Aktivitäten

Rainer Wicklmayr initiierte 1976 gemeinsam mit seinem seinerzeitigen Kabinettskollegen und saarländischen Landesvorsitzenden des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Berthold Budell, die Naturlandstiftung Saar. Auslösendes Moment für die Gründung dieser Stiftung war die Beobachtung, dass in den 60er und besonders in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts die großflächige Veränderung und Vernichtung von Lebensräumen für Flora und Fauna das Grundproblem des Naturschutzes darstellte, auf das bis dahin keine adäquate Reaktion erfolgte. Als angemessene Antwort auf die Zerstörung von Naturlandschaften entwickelte Wicklmayr das Konzept eines systematischen Ankaufs von Biotopen durch die neue Stiftung; dies bot nach Einschätzung der Initiatoren den besten Schutz vor Landschaft zerstörenden Eingriffen.
Unter der Führung Wicklmayrs entwickelte sich die Stiftung im Laufe der Jahre zu einer aktiven und professionellen Institution, die mit der 1998 gegründeten hundertprozentigen Tochter Naturland Ökoflächen-Management GmbH einen weiteren Schritt in die Professionalisierung des saarländischen Umweltschutzes ging. Rainer Wickelmayr ist Ehrenvorsitzender des Vorstandes der Naturlandstiftung Saar.

Siehe auch

Schriften (Auswahl)

  • Das Lehrlingswesen bei den Industrie- und Handelskammern der Bundesrepublik. Dissertation Univ. Freiburg/Br. Freiburg: 1956. 111 S.
  • Erhaltung und Gestaltung menschenwürdigen Lebensraumes. Reden des saarländischen Ministers für Arbeit, Sozialordnung und Gesundheitswesen aus Anlass des „Saarländischen Naturschutztages 1973“ am 11. Mai 1973. Saarbrücken, 1973.
  • 1974 - 1984 - ein Jahrzehnt erfolgreicher Kommunalpolitik. Saarbrücken: Staatskanzlei des Saarlandes, 1984. (Reihe „Standpunkte“; 34)
  • Die aktuelle Finanzsituation der saarländischen Gemeinden. Saarbrücken: Staatskanzlei des Saarlandes, 1984. (Reihe „Standpunkte“; 36)

Weblinks


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