- Hofgut Imsbach
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Naturlandstiftung Saar (NLS) Unternehmensform Rechtsfähige gemeinnützige Stiftung des Bürgerlichen Rechts Gründung 3. November 1976 Unternehmenssitz Saarbrücken Unternehmensleitung - Dr. Rainer Wickelmayr (Ehrenvorsitzender)
- Stefan Mörsdorf (Vorstandsvorsitzender)
- Ludger Wolf (Kurator)
Mitarbeiter Naturlandstiftung Saar: 3 Ökoflächen-Management GmbH: 16
Website Die Naturlandstiftung Saar (NLS) ist eine rechtsfähige, gemeinnützige Stiftung des Bürgerlichen Rechts mit Sitz in Saarbrücken. Sie ist die älteste deutsche Stiftung ihrer Art.
Inhaltsverzeichnis
Selbstverständnis und Aufgabenstellung
Der in der Stiftungssatzung festgelegte ausschließliche Zweck ist es, ökologisch bedeutsame Flächen im Saarland zu erwerben, sie zu erhalten oder weiter zu entwickeln und damit die Lebensräume bedrohter Tiere und Pflanzen zu sichern. Entsprechend der Vorgaben und Zielformulierungen des Bundes- und des saarländischen Naturschutzgesetzes werden sensible Flächen angekauft, die in ihrem natürlichen Zustand belassen oder renaturiert werden und damit der "... nachhaltigen und dauerhaften Sicherung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft ..." (NLS) dienen. Dabei folgt die Stiftung der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass ein erfolgreicher Naturschutz nur auf der Grundlage eines konkreten Biotopschutzes wirksam werden kann. Die Erforschung von Ökosystemen brachte die Einsicht, dass erst ein funktionierendes Beziehungsgefüge von Pflanzen und Tieren in einem gemeinsamen Lebensraum mit dessen typischen Strukturen die Population der jeweiligen Arten sichern kann.
Die Aktivitäten der Stiftung stehen unter dem Ansatz eines modernen ganzheitlichen Naturschutzes. Dieser geht über den Gedanken des Schutzes von Lebewesen hinaus und bezieht in die Schutzbemühungen auch die unbelebten Naturbereiche wie Wasser, Boden und Luft mit ein. "Die gesamte Natur wird als eine zusammenhängende Funktionseinheit mit der Fähigkeit zur Selbstorganisation und Selbstregulierung betrachtet" (NLS). Basierend auf dieser Position müssen nicht nur die einzelnen organischen und anorganischen Naturelemente, sondern auch deren Prozesshaftigkeit gesichert und geschützt werden; dieses Nicht-Eingreifen in die natürlich verlaufenden Prozesse des Ökosystems stellt den aktuellen Stand der Naturschutzstrategien dar. Sie wurde von dem deutschen Forstökologen Knut Sturm unter dem Stichwort "Prozessschutz" entwickelt und bildet die Basis der Stiftungsaktivitäten.
Der immer weiter um sich greifende Flächenverbrauch in der modernen, dicht besiedelten und durch ökonomische Priorität geprägten Gesellschaft beeinträchtigt nachhaltig die naturnahen Räume und deren natürliche Besiedelung durch Flora und Fauna. Um dem im Bereich des Saarlandes entgegen zu wirken, erwirbt die NLS ökologisch wertvolle Flächen und baut landesweit ein System von Schutzgebieten auf. In einem weiteren Schritt führt die Stiftung sukzessive die Kartierung ihrer Biotope durch, was sich als wirkungsvolle Planungsgrundlage in der praktischen Naturschutzarbeit erwiesen hat.
Neben ihrer kontinuierlichen wissenschaftlichen Tätigkeit arbeitet die NLS projektbezogen. In ihrer über dreißigjährigen Geschichte führte sie zahlreiche Naturschutzprojekte auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene durch. Ein Schwerpunkt der konkreten Projektarbeit liegt auf der grenzübergreifenden Vernetzung und Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen im Bereich der Großregion (Luxemburg, Frankreich/Lothringen). Weiterhin engagiert sich die NLS beim Aufbau eines europaweiten Schutzgebietsystems "NATURA" auf der Grundlage von Förderprogrammen der Europäischen Union.
Entwicklungsgeschichte
Die Naturlandstiftung Saar wurde am 3. November 1976 gegründet. Vordenker und Initiatoren waren der ehemalige saarländische Landtagsabgeordnete und Minister für Rechtspflege Rainer Wicklmayr und sein seinerzeitiger Kabinettskollege und saarländischer Landesvorsitzender des "Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Berthold Budell. Auslöser für ihre Aktivitäten war die Beobachtung, dass in den 60er und besonders in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts die großflächige Veränderung und Vernichtung von Lebensräumen für Flora und Fauna das Grundproblem des Naturschutzes darstellte, auf das keine adäquate Reaktion erfolgte.
Als angemessene Antwort auf die Zerstörung von Naturlandschaften wurde das Konzept eines systematischen Ankaufs von Biotopen durch eine neu zu gründende Umweltschutzorganisation entwickelt; dies bot nach Einschätzung der Initiatoren den besten Schutz vor Landschaft zerstörenden Eingriffen. Angestrebt wurde die Mitwirkung möglichst aller saarländischen "grünen" Verbände, um eine optimale Effizienz und Breitenwirkung zu erreichen. Am 20. Januar 1976 fanden erste vorbereitende Gespräche mit den "grünen" Verbänden statt, deren Ergebnis die Gründung der Stiftung war.
Das erste Schutzgebiet, das 1977 erworben werden konnte, war das Gelände um eine ehemalige Backsteinfabrik in Dirmingen mit einer Fläche von knapp 10ha. Bis zum Jahr 1985 wurden elf Schutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 63ha erworben, Ende des Jahres 2000 waren es bereits 53 Biotope mit einer Gesamtfläche von über 500ha, darunter zwei grenzübergreifende Flächen, die von der NLS gemeinsam mit dem französischen Kooperationspartner "Conservatoire des Sites Lorrains" angekauft wurden.
1986 wurde die Arbeit der Stiftung durch die Anstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers, der den Flächenankauf systematisierte und intensivierte, professionalisiert. Eine weitere Effizienzsteigerung erfuhr die NLS im Jahr 1987 durch den Eintritt des saarländischen Ministeriums für Umwelt in die Stiftergemeinschaft. Dieser Schritt brachte der Stiftung durch regelmäßige finanzielle Förderung des Umweltministeriums die notwendige längerfristige Planungssicherheit bei ihren Vorhaben. Inzwischen verfügt die NLS über weitere hauptamtliche Mitarbeiter.
Stifter und Zustifter
Stifter und Zustifter können nach der NLS-Satzung nur juristische Personen werden. Hierbei wurde allerdings eine Ausnahme vorgesehen; im Hinblick auf seine Verdienste als Spiritus rector der NLS wurde Rainer Wicklmayr als natürlicher Person der Status eines Stifters zugesprochen. Neben ihm umfasste die ursprüngliche Stiftergemeinschaft vier "grüne" Verbände:
- Bund für Umweltschutz e.V. (später BUND)
- Saarwald-Verein e.V.
- Deutscher Bund für Vogelschutz / Landesverband Saarland e.V.
- Vereinigung der Jäger des Saarlandes
Sukzessive konnten folgende Zustifter gewonnen werden:
- Ministerium für Umwelt des Saarlandes
- Landkreistag des Saarlandes
- Bauernverband Saar
- Delattinia e.V. (Arbeitsgemeinschaft für Tier- und pflanzengeografische Heimatforschung im Saarland)
- Fischereiverband Saar (Körperschaft des Öffentlichen Rechts)
- Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
- Verband der Gartenbauvereine Saar-Pfalz e.V.
- Förderverein der Naturlandstiftung Saar
- Zoo der Stadt Neunkirchen
- Saarforst Landesbetrieb
- Saarländischer Privatwaldbesitzerverband
Die Stiftung finanziert sich durch regelmäßige Zuwendungen der Stifter und der Zustifter sowie durch projektbezogene Zuschüsse der Öffentlichen Hand (EU, Bund, Land). Weitere Finanzmittel werden eingeworben durch Spenden, Schenkungen und Kooperation mit Sponsoren. Die der NLS zur Verfügung stehenden Finanz- und Sachmittel dürfen ausschließlich für satzungsgemäße Ziele verwendet werden.
Stiftungsorgane
Organe der Stiftung sind der Stiftungsrat, der Stiftungsvorstand und der Kurator. Stiftungsvorstand, Stiftungsrat und der Kurator führen ihre Geschäfte ehrenamtlich.
- Stiftungsrat
- Er setzt sich aus 21 Mitgliedern (Stand: 2008)zusammen, eine Amtsperiode dauert fünf Jahre. Der Stiftungsrat ist grundsätzlich für alle Angelegenheiten der NLS zuständig und bestellt die Mitglieder des Vorstandes sowie den Kurator.
- Stiftungsvorstand
- Er besteht aus fünf Personen sowie dem Ehrenvorsitzenden und wird für einen Zeitraum von vier Jahren gewählt. Der Minister für Umwelt des Saarlandes kann auf Wunsch einen weiteren Vertreter in den Vorstand entsenden.
- Mitglieder des Vorstandes (Stand 2008):
- Vorsitzender: Stefan Mörsdorf (Umweltminister)
- Ehrenvorsitzender: Dr. Rainer Wickelmayr
- Karl Rudi Reiter (NABU)
- Doro Münch (BUND)
- Werner Becker (Fischereiverband Saar)
- Paul Maurer (Vereinigung der Jäger des Saarlandes)
- Kurator (ehrenamtlich)
- Er führt die laufenden Geschäfte der Stiftung in eigener Verantwortung und vertritt die NLS gerichtlich und außergerichtlich.
- Kurator (Stand 2008)
- Ludger Wolf
Projekte der NLS (Auswahl)
Landesprojekte
- Naturschutzprojekt "Bliesaue" (Ziele: Erhaltung der Bliesaue als Kulturlandschaft, Verbesserung ihrer Arten- und Lebensraumausstattung, Entwicklung von Auwald in einigen Abschnitten)
- Projekt "Saar-Altarme" (Ziele: Entwicklung und Erhaltung von Altarmen als Ganz- und Teil-Lebensräume für zahlreiche, teilweise sehr seltene wassergebundene Pflanzen- und Tierarten. Schwerpunkte: Schwemlingen, Niedmündung, Beckingen, Rehlingen, Dillinger Öko-See
Bundesprojekte (Förderprogramme für Naturschutz-Großprojekte)
Ziel der Förderprogramme ist die Erhaltung des Naturerbes der Bundesrepublik Deutschland. Geförderte Projekte müssen folgende Auswahlkriterien erfüllen: Repräsentanz / Natürlichkeit, Naturnähe und typische Ausprägung / Großräumigkeit / Gefährdung / Einmaligkeit / Unersetzbarkeit / Beispielhaftigkeit- Naturschutzvorhaben "Wolferskopf" (Ziel: Erhaltung von teils seltener Vegetation und Tierwelt auf Muschelkalkböden in dem Beckinger Ortsteil Honzrath <Landkreis Merzig-Wadern>)
- Naturschutzvorhaben "Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe" (Ziel: Erhaltung einer bäuerlich geprägten Altkulturlandschaft im Bliesgau)
- "Gewässerrandstreifenprogramm Ill" (Ziel: Wiederherstellung und Sicherung des Gewässersystems der Ill im Bereich der Gemeinden Eppelborn, Illingen, Marpingen und Merchweiler)
- Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben "Pappelhof" (Ziel: Umstellung der intensiven konventionellen Landwirtschaft auf eine biologisch-dynamische Methode mit extensiver landwirtschaftlicher Nutzung im Bereich Wiebelskirchen)
Projekte der Europäischen Union
Dem Saarland als kerneuropäischer Grenzraum in der Saar-Lor-Lux-Region kommt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des grenzüberschreitenden Naturschutzes zu. Mit benachbarten französischen und luxemburger Partnerorganisationen werden gemeinsame grenzüberschreitende Förderprogramme der EU durchgeführt.- Projekt "Schutzgebiet Niedergailbach (Deutschland) / Obergailbach (Frankreich)" (Ziel: Sicherung der extensiven Nutzung des Kalkmagerrasens mit zahlreichen seltenen Pflanzen (Orchideen) und Vogelarten im Grenzraum des Saarpfalz-Kreises)
- Deutsch-Französisches Naturschutzprojekt "Nied" (Ziel: Erhaltung der guten Wasserqualität und Sicherung einer naturverträglichen Wiesennutzung im Niedtal auf französischer und deutscher Seite)
- Projekt "Naturpark Dreiländereck" (Ziel: Im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg sollen die unterschiedlichen Nutzungsarten der Mosellandschaft (Tourismus, Freizeitaktivitäten, Kiesabbau, Landwirtschaft, Sportfischerei) harmonisiert und daraus entstehende Konfliktsituationen entschärft werden)
Foto-Galerie zu NLS-Projekten
Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
Bocks-Riemenzunge (Himantoglossum hircinum) im Bliesgau
Altarm der Blies bei Bliesbruck (Frankreich)
Gefährdeter Streuobstwiesenvogel Wendehals (nach Beringung)
Nahrungskette I (Ausschnitt) eines europäischen Öko-Sees
Wieder angesiedelter Biber
Kulturlandschaft an der Saar mit unterschiedlicher Nutzung
Naturschutzprojekt "Kiesgrube Welschbach"
Naturland Ökoflächen-Management GmbH (ÖFM)
Im Jahr 1998 gründete die Naturlandstiftung Saar eine hundertprozentige Tochtergesellschaft "Naturland Ökoflächen-Management" im Status einer GmbH.
Hauptamtlicher Geschäftsführer (Stand 2008): Eberhard VeithNach dem saarländischen Naturschutzgesetz müssen unvermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft, etwa im Zusammenhang mit Baumaßnahmen, wert- und zeitgleich ausgeglichen werden. Allerdings braucht der Ausgleich nicht gleichartig und räumlich an den Eingriff gekoppelt sein. Um derartige Ausgleichsmaßnahmen beschleunigt und im Sinne des Gesetzes nachhaltig wirkend durchführen zu können, wurde Ende 1997 ein "Ökokonto" eingeführt.
Aufgabe der ÖFM ist es, Flächen von geringer Umweltrelevanz in einen naturnahen Zustand zu verbringen und sie damit ökologisch aufzuwerten. Dies geschieht durch Bepflanzungen, die Anlage von Feuchtgebieten oder ähnliche Maßnahmen, die neue Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten schaffen. Die ÖFM führt derartige Maßnahmen "auf Vorrat" durch und finanziert sie vor. Für jede Maßnahme werden dem "Ökokonto" der ÖFM Punkte gut geschrieben, der jeweiligen Größenordnung entsprechend. Verursacher von Flächenverbrauch (Kommunen, Unternehmen, Privatpersonen) können sich als Kompensationsmaßnahme entsprechende Ökopunkte kaufen und damit dem gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleich nachkommen.
Programmatische Schwerpunkte setzt die ÖFM in folgenden Bereichen:
- Auenprogramm (Renaturierung zerstörter Fluss- und Bachauen)
- Rückbauprogramm (Beseitigung landschaftsfremder Elemente, Revitalisierung versiegelter Flächen)
- Agrarflächenprogramm (Wiederbelebung ausgeräumter Agrarlandschaften, Biotopvernetzung, Neuanlage von Streuobstwiesen und Hecken)
- Landschaftspflegeprogramm (Naturschutzgebiete, Unterhaltung und Pflege ökologisch wertvoller Flächen)
Naturwacht Saarland
Die NLS ist rechtlicher Träger der Naturwacht Saarland, einer 2005 vom Ministerium für Umwelt ins Leben gerufenen Einrichtung des saarländischen Naturschutzes. Ihre Aufgabe ist die professionelle Betreuung der saarländischen Naturschutzgebiete, der Flora-Fauna-Habitate und des Biosphärenreservates Bliesgau. Vier "Geprüfte Natur- und Landschaftspfleger" ("Ranger") sind vor Ort in ihnen jeweils zugeordneten Gebieten als Mittler zwischen Mensch und Umwelt zuständig.Hofgut und Landschaftspark Imsbach
Hofgut mit Hotel-Restaurant
Das "Hofgut Imsbach" bei Theley existiert in Vorformen bereits seit dem Hochmittelalter; es steht unter Denkmalschutz. Das heutige Hofhaus geht auf den Wiederaufbau um 1715 zurück, der von dem lothringischen Amtmann Gaspard Le Payenbautes durchgeführt wurde. Nach wechselnden Besitzverhältnissen wurde das Hofgut 1793 von den Napoleonischen Truppen akquiriert. Napoleon selbst schenkte es 1812 seinem Offizier Charles Louis Narcisse Lapointe für dessen militärische Erfolge und Verdienste. Lapointe erweiterte das Hofgut um ein neues Wohnhaus von schlossähnlichem Charakter, das auch heute noch den Kern des Ensembles bildet.
Nach seinem Tod (1855) bewirtschafteten seine Nachfahren das Hofgut bis 1930. Nach dem Tod von Louis Albert, dem Enkel Lapointes, ließ dessen Witwe im Jahr 1905 eine Kapelle auf einem Hügel in unmittelbarer Nähe des Hofgutes errichten. In die dortige Familiengruft wurde im gleichen Jahr auch Charles Louis Narcisse umgebettet. Die zwischenzeitlich vom Verfall bedrohte Kapelle wurde wurde im Jahr 2007 von einem Freundeskreis mit eigenen Finanzmitteln restauriert; sie ist heute offizielle Außenstelle des Standesamtes Tholey und wird gerne für Trauzeremonien genutzt.
In den Jahren 1953 bis 1965 wurde das Hofgut als Justizvollzugsanstalt genutzt. Wechselnde Besitzer und diverse Nutzungsarten folgten, bis das Hofgut ab 1987 zu einem saarländischen Ökologiezentrum ausgebaut wurde. 2007 ging es in den Besitz der "Naturland Ökoflächen Management GmbH" und der "Naturlandstiftung Saar" über.Das Hofgut wird in Teilen durch eine neu gegründete Gesellschaft, die "Arbeits- und Berufsförderung im Landschaftspflegehof Imsbach GmbH" (ABL) als Landschaftspflegehof bewirtschaftet. Gesellschafter der GmbH sind der Arbeiter-Samariter-Bund, Naturlandstiftung Saar, Naturland Ökoflächen-Management GmbH und die Gemeinde Tholey. Die Gesellschaft betreibt Weidewirtschaft mit der Tierhaltung von Rassen, die vom Aussterben bedroht sind (Hinterwälder Rind, Bayerisches Wollschaf, Thüringische Hausziege).
Des Weiteren befindet sich auf dem Hofareal eine öko-pädagogische Anlaufstelle der "Naturwacht Saarland" sowie ein Tagungs- und Kongresszentrum mit Hotel- und Restaurationsbetrieb. Ein naturnah angelegter Weiher unmittelbar neben dem Hotel-Restaurant sowie die Lage im Luftkurort Tholey (Naturpark Saar-Hunsrück) mitten im Landschaftspark bilden ein Umfeld von selten anzutreffender Naturqualität. Die Führung des Hauses hat sich an den Prinzipien eines "Sanften Tourismus" ausgerichtet, ohne jedoch auf die heute üblichen Standards zu verzichten[1].
Etwa 15 Fußminuten von dem Hofgut entfernt befindet sich die Johann-Adams-Mühle, ein historischer Mühlenhof mit einem kleinen mühlenhistorischen Museum, Veranstaltungsräumen und einem Landgasthof mit Gartenwirtschaft.Landschaftspark
Der "Landschaftspark Imsbach" auf dem Gemeindegebiet von Theley ist nach den Vorstellungen der "Ferme Ornée", die das Schöne mit dem Nützlichen verbinden wollte, konzipiert. Das Grundprinzip geht von einer Verbindung landwirtschaftlicher Nutzung mit Elementen der Park- und Gartengestaltung aus, was zu einem ästhetischen Gesamtensemble führt. Insgesamt 180 ha umfasst das Areal, auf dem wegen seiner großen zusammenhängenden Flächen auch Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung des Geländes durchgeführt werden.
Nutzung und gestalterische Stilelemente des Landschaftsparks sind:
- Weidewirtschaft als Rückgrat der Flächennutzung
- Fließende und stehende Gewässer
- Waldinseln mit Hutewäldern und Wildnis
- Formale und ornamentale Gartenelemente
- Anlage von Baumalleen zur Landschaftsgliederung
- Inszenierte besondere Orte und Picknickplätze
- Eine "Imsbach-Promenade" als Rundweg zur Erschließung der Landschaftsszenerie
Der Landschaftspark Imsbach wird sowohl für die Naherholung in der Saar-Lor-Lux-Region genutzt wie auch im Sinne eines "Sanften Tourismus" als Angebot für Wanderer, Radwanderer, und Naturtouristen. Zwei Rundwanderwege erschließen den Landschaftspark, die "Imsbach-Promenade" (4,7 km)[1] und der "Offizierspfad" (11,2 km). Beide bieten einen Querschnitt durch die verschiedenen Gestaltungselemente des Parks und vermitteln Einblicke in die unterschiedlichen Landschaftstypen.
LiteraturSchulz, Simone: Gartenkunst, Landwirtschaft und Dichtung bei William Shenstone und seine Ferme Ornée "The Leasowes" im Spiegel seines literarischen Zirkels. Dissertation, Freie Universität Berlin 2005. Online-Version
Literatur
- 10 Jahre Naturlandstiftung Saar : 1976 - 1986. Hrsg.: Naturlandstiftung Saar. Schriftleitung: Eberhard Veith. Saarbrücken: Selbstverl., 1986. 83 S. m. Ill. u. Karten
- Trockur, Bernd: 15-Jahres-Jubiläum der Naturlandstiftung Saar. In: Naturschutz im Saarland / Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Saarland e. V. Jg.22 (1992), Nr.1 S. 27, Ill.
- Didion, Axel: Naturschutz und Landwirtschaft aus Sicht der Naturlandstiftung Saar e. V.. In: Saar-Info - das Magazin für Umwelt und Naturschutz des BUND Saar. Jg.1998, Nr.1. S. 30-31 : Ill.
- Wiesemann, Michael: Ein neuer Garten Eden - das Streuobst-Projekt der Naturlandstiftung Saar läuft ausgezeichnet. In: Saarbrücker Zeitung / Ausg. Neunkirchen. Jg.1998, Nr.256. S. L3
- Wiesemann, Michael: Grünes Zentrum fürs Land - bei der "Naturlandstiftung Saar" laufen die Fäden für saarländische Umwelt-Projekte zusammen. In: Saarbrücker Zeitung/Ausg. Saarlouis; Jg.1999, Nr.44, S. L 5
- Die Naturlandstiftung Saar. 25 Jahre angewandter Naturschutz - eine Bilanz. Hrsg.: Naturlandstiftung Saar. Schriftleitung: Eberhard Veith. Texte u. Fotos: Axel Didion. Eigenverlag der NLS, Eppelborn 2001, 180 S., zahlr. teils farb. Fotos u. Tab.
- Paulus, Helmut: Salbei und der gelbe Klappertopf - das Naturschutzgroßvorhaben "Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe" ist das größte Projekt der Naturlandstiftung Saar; auf 1300 Hektar soll die alte Kulturlandschaft geschützt und entwickelt werden. In: Sonntagsgruß; Jg. 2001, Nr. 28 S.3
- Arnold, Alexander: Inventarisierung der Gefäßpflanzen zur Charakterisierung von Gebieten der Naturlandstiftung Saar im Raum Wellingen/Saargau unter Einbeziehung der faunistischen Wertigkeit. Dipl.-Arbeit Univ. d. Saarlandes. Saarbrücken, 2004. 100 Bl., Ill., graph. Darst., Kt. + 2 Beil.
- Ingo Kowarik: Welche Natur wollen wir schützen und welche sind wir bereit zuzulassen? Ein Plädoyer für ein offenes Naturschutzkonzept. Techn. Universität, Inst. f. Ökologie, Berlin 2006
- Gräbner, Dieter: Auf Trockenrasen blühen wilde Orchideen : die Naturlandstiftung Saar erwirbt Flächen und schützt die heimische Umgebung (Stiftungen im Saarland; Teil 11). In: Saarbrücker Zeitung; Jg. 2007, Nr. 17. S. B2
Weblinks
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