Rauden (Boxberg)

Rauden (Boxberg)
Rauden
Rudej
Gemeinde Boxberg/O.L.
Koordinaten: 51° 20′ N, 14° 29′ O51.33472222222214.4875137Koordinaten: 51° 20′ 5″ N, 14° 29′ 15″ O
Höhe: 137 m ü. NN
Fläche: 1,916 km²
Einwohner: 86 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Apr. 1938
Eingemeindet nach: Mönau
Postleitzahl: 02943
Vorwahl: 035728

Rauden, obersorbisch Rudej, ist ein Ortsteil im Südwesten der sächsischen Gemeinde Boxberg/O.L. im Landkreis Görlitz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Gemeinsam mit dem nordöstlich gelegenen Nachbarort Mönau liegt Rauden in Form eines Straßendorfes inmitten des Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft an der Straße von Uhyst (Spree) nach Milkel. Im Westen erstrecken sich die Driewitz-Milkeler Heiden, eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete der Oberlausitz.

Umgebende Ortschaften sind Drehna im Norden, Uhyst im Nordosten, Teicha im Südwesten und Driewitz im Nordwesten.

Geschichte

Ortsgeschichte

Rauden wird erst relativ spät urkundlich erwähnt. Die frühest bekannte Stelle ist auf einer Urkunde des Bautzener Domstiftsarchives aus dem Jahr 1542. Dort wird der Ort bereits mit seiner heutigen Schreibweise genannt. Ein Vorwerk des Rittergutes Mönau ist für das 18. Jahrhundert belegt.

Durch die Befreiungskriege und den anschließenden Wiener Kongress wird 1815 die neue sächsisch-preußische Grenze südöstlich entlang des Dorfes gezogen. Zunächst wird Rauden dem preußisch-brandenburgischen Landkreis Spremberg zugeordnet, bevor aus diesem 1825 der Landkreis Hoyerswerda herausgelöst und in die preußische Provinz Schlesien eingegliedert wird. Bereits 1823 wird Rauden vom sächsischen Milkel nach Uhyst umgepfarrt.

Die 1810 eingerichtete einklassige Schule erhält 1900 einen Neubau, in dem auch Schüler aus Mönau und Lieske unterrichtet werden.

Eine Freiwillige Feuerwehr für Rauden und Mönau wird 1935 gegründet. Am 1. April 1938 wird Rauden nach Mönau eingemeindet, wobei die Gemeindeverwaltung in Rauden verbleibt.

Kriegsgefallenendenkmal am östlichen Ortsausgang

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird der schlesische Teil der Oberlausitz, der westlich der Lausitzer Neiße liegt, wieder dem Land Sachsen angeschlossen.

Durch die Verwaltungsreform von 1952 liegt Rauden im südlichen Teil des nunmehr verkleinerten Kreises Hoyerswerda. Im gleichen Jahr wird der Schulunterricht nach Uhyst verlagert.

Zum 1. März 1994 wird die Gemeinde Mönau nach Uhyst eingegliedert. Da der Landkreis Hoyerswerda nur noch bis zum 31. Dezember 1995 besteht, werden in der Gemeinde die Bürger befragt, ob sie lieber zum Landkreis Kamenz oder zum Niederschlesischen Oberlausitzkreis mit dem Kreissitz Niesky gehören wollen. Bis auf den Ortsteil Lippen spricht sich die Mehrheit der Gemeinde für einen Wechsel in den Niederschlesischen Oberlausitzkreis zum 1. Januar 1996 aus. Knapp 12 Jahre später, am 1. Oktober 2007, schließt sich die Gemeinde Uhyst der Gemeinde Boxberg an.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1825 [1] 105
1871 151
1885 130
1905 140
1925 143
1999 [2] 107
2007 90
2008 86

Im Jahr 1777 wirtschaften in Rauden 9 besessene Mann, 1 Gärtner und 8 Häusler.

Zwischen 1825 und 1871 steigt die Einwohnerzahl von 105 auf 151. Danach fällt sie auf 130 im Jahr 1885 ab. Zu dieser Zeit ist die Bevölkerung gänzlich sorbisch.

Bis 1925 steigt die Einwohnerzahl wieder leicht auf 143 an. Gemessen an der Bevölkerung ist Rauden etwas größer als Mönau. Rund 80 Jahre später hat Rauden nur noch etwa 110 Einwohner, deren Zahl sich nach der Jahrtausendwende nochmals verringert.

Ortsname

Der Name Rauden leitet sich vom westslawischen Wort ruda ‘Eisenstein, rote Erde’ ab. Er deutet an, dass es in Rauden früher Vorkommen von Raseneisenstein gegeben haben muss.

Quellen und weiterführende Literatur

Literatur

  • Von der Muskauer Heide zum Rotstein. Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises. Lusatia Verlag, Bautzen 2006, ISBN 978-3-929091-96-0, S. 271 f.

Fußnoten

  1. Rauden im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. Von der Muskauer Heide zum Rotstein, S. 271.

Weblinks


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