Regent (Rebsorte)

Regent (Rebsorte)

Der Regent ist eine rote Rebsorte, die gegenüber bedeutenden Pilzkrankheiten der Rebe eine große Toleranz besitzt, insbesondere gegen Peronospora (auch Falscher Mehltau der Weinrebe genannt).

Der Regent ist eine Neuzüchtung (1967 Kreuzung zwischen Diana (Silvaner x Müller-Thurgau) und Chambourcin) und erhielt erst 1995 die deutsche und im Jahr darauf die europäische Sortenzulassung (Klassifizierung).[1] Die Züchtung geht auf Gerhardt Alleweldt zurück und wurde am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof entwickelt. Sie gehört zurzeit (Stand 2008) zu den bedeutendsten pilzwiderstandsfähigen Qualitäts-Rebsorten weltweit und liefert farbintensive, kräftige Rotweine.

In der Praxis haben sich die Hoffnungen auf eine echte Resistenz gegen die großen Pilzerkrankungen der Weinrebe nicht erfüllt. Im konventionellen Anbau kommt auch der Regent nicht ganz ohne Spritzungen von Rebschutzmitteln aus, der Aufwand kann jedoch um bis zu 80 Prozent gesenkt werden. Man spricht daher auch nicht mehr von einer pilzresistenten Rebsorte, sondern von einer „pilzwiderstandsfähigen“, abgekürzt „PiWi“. Als Rebsorte überzeugt der Regent dank seiner Qualitätseigenschaften und seiner Farbkraft. Geschmacklich und auch in seiner Eigenschaft als Verschnittpartner in einer Cuvée könnte man ihn am ehesten mit dem Merlot vergleichen. Unverkennbar bleibt geschmacklich jedoch seine Herkunft als Hybridrebe.

Siehe auch die Artikel Weinbau in Deutschland und Weinbau im Vereinigten Königreich sowie die Liste der Rebsorten.

Abstammung: Diana (Silvaner x Müller-Thurgau) x Chambourcin

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung

In Deutschland (= Haupt-Verbreitungsgebiet) waren im Jahr 2009 2122 Hektar [2] mit der Rebsorte Regent bestockt. Im Jahr 2006 waren 2183 Hektar [3] Anbaufläche bestockt, nachdem im Jahr 1999 nur 324 Hektar [4] erhoben wurden. Im Jahr 1996 belief sich die Anbaufläche auf geringe 11 Hektar. Kleinere Bestände sind laut Jancis Robinson auch in England bekannt. Seit einigen Jahren steigt auch der Anteil der Rebsorte am Sortenspiegel der Schweiz (→ Weinbau in der Schweiz), wo 41 Hektar bestockt sind (Stand 2007, Quelle: Office fédéral de l'agriculture OFAG [5])

Die Rebflächen in Deutschland verteilten sich im Jahr 2009 wie folgt auf die einzelnen Anbaugebiete:

Weinbaugebiet Rebfläche (Hektar)
Ahr 19
Baden 306
Franken 141
Hessische Bergstraße 0
Mittelrhein 4
Mosel 59
Nahe 101
Pfalz 632
Rheingau 0
Rheinhessen 767
Saale-Unstrut 20
Sachsen 9
Stargarder Land 1
Württemberg 59
TOTAL Deutschland 2009 2122

Quelle: Rebflächenstatistik vom 31. Juli 2009, Deutsches Weininstitut, [6]

Sortenmerkmale

In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:

  • Die Triebspitze ist offen. Die Sorte neigt kaum zu Geiztriebbildung.
  • Die walzenförmige Traube ist selten geschultert, mittelgroß und etwas weniger dichtbeerig als der Spätburgunder. Die rundlichen bis ovalen Beeren sind klein bis mittelgroß und von dunkelblauer bis violettblauer Farbe. Der Saft der Beere ist gefärbt.

Der Regent treibt mittel früh aus. Dadurch entgeht er eventuellen sehr späten Frühjahrsfrösten, kann aber bei frühen Maifrösten noch Schaden nehmen. Der Blütezeitpunkt liegt spät. Er reift noch vor dem Gutedel und gilt somit als früh reifend. Die Sorte hat einen sehr mittelkräftigen Wuchs. Der Ertrag ist vergleichsweise hoch. Ohne Ernteeinschränkung (siehe Reberziehung) kann der Ertrag bei hohen 100 bis 120 Hektoliter/Hektar liegen.

Im Vergleich zu fast allen anderen Rotweinsorten ist der Gehalt des Rotweinfarbstoffes Malvidin überdurchschnittlich hoch. Somit lässt ein hoher Malvidingehalt in Rotweinen eventuell Rückschlüsse auf einen Verschnitt mit der Rebsorte Regent zu.

Einzelnachweise

  1. http://www.bafz.de/baz2006V4/index.php?id=441 Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen
  2. Deutsches Weininstitut: Statistik 2009, (PDF Datei). Mainz 2009.
  3. Deutsches Weininstitut: Statistik 2007/2008, (PDF Datei). Mainz 2007.
  4. Deutsches Weininstitut: Statistik 2004/2005, (PDF Datei). Mainz 2004.
  5. Das Weinjahr 2008 (PDF), Herausgeber Office fédéral de l'agriculture OFAG
  6. Rebsorten in Anbaugebieten 2009 (PDF)

Weblinks

Literatur


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