Reyk Seela

Reyk Seela

Reyk Seela (* 14. September 1964 in Rodewisch) ist ein thüringischer Politiker (CDU) und war von 1999 bis 2009 Mitglied des Thüringer Landtags.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Zwischen 1971 und 1979 besuchte Seela die Polytechnische Oberschule Clara Zetkin in Plauen im Vogtland. Danach absolvierte er ebenfalls in Plauen eine Spezialklasse für Fremdsprachen auf der Erweiterten Oberschule, bevor er in Halle sein Abitur ablegte. Von 1983 bis 1988 studierte Reyk Seela Geschichte im russischen Woronesch an der dortigen staatlichen Universität und erlangte einen Abschluss als Diplom-Historiker.

Ab Anfang September 1988 arbeitete Seela vier Jahre als wissenschaftlicher Assistent im Bereich Geschichte für die Friedrich-Schiller-Universität im thüringischen Jena und betätigte sich auch als Übersetzer.

Zwischen September 1992 und Mai 1996 arbeitete er befristet für den Thüringer Landtag und die Landesärztekammer Thüringen.

Von Juli 1996 bis Ende 1999 betätigte sich Seela als Buch- und Dokumentarfilmautor, Redakteur und Übersetzer unter anderem für den Jenaer Lokalfernsehsender Jena-TV. Dabei entstand im Jahr 2000 im Auftrag der Heron Verlagsgesellschaft, einem Tarnunternehmen des Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz, der Lehrfilm Jugendlicher Extremismus mitten in Deutschland - Szenen aus Thüringen[1], in dem unter anderem André Kapke, Mitglied des rechtsradikalen Thüringer Heimatschutzes, der auch engen Kontakt zu Mitgliedern der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund hatte, als Protagonist rechtsextremer Gruppen unkommentiert zu Wort kommt. Der Film wurde in einem offenen Brief an die Landesregierung vom Landesjugendring Thüringen unter anderem wegen Verharmlosung der mit rechtsideologischem Hintergrund begangenen Gewalt kritisiert.[2]

Politische Karriere

Im Dezember 1993 trat Reyk Seela in die CDU ein. Im Alter von 34 Jahren wurde er im November 1998 zum damals jüngsten Kreisvorsitzenden der CDU im Freistaat Thüringen gewählt.

Seit der Landtagswahl in Thüringen 1999 war Seela Mitglied des Thüringer Landtages für die CDU-Fraktion und war dort bis 2004 deren medienpolitischer Sprecher. Bei der Landtagswahl 2004 erhielt er im Wahlkreis Jena I insgesamt 8209 Stimmen (30 Prozent) und wurde damit wiedergewählt.

Bei den Kommunalwahlen am 27. Juni 2004 in Thüringen wurde er in den Stadtrat von Jena gewählt und war dort von September 2006 bis September 2010 Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion.

Bei der Landtagswahl in Thüringen 2009 erhielt Seela in seinem Wahlkreis nur noch 22,5 Prozent der Erststimmen und lag damit sowohl hinter dem SPD-Spitzenkandidaten Christoph Matschie als auch hinter Karin Kaschuba (Die Linke).[3] Auch über die CDU-Landesliste, wo Seela nur auf Platz 34 kandidierte, gelang ihm der Wiedereinzug in den Landtag nicht.

Zur Wahl des Kreisvorsitzenden der CDU Jena im April 2010 trat Seela nicht mehr an. Den Vorsitz in der Stadtratsfraktion legte er nieder. Seit Juni 2010 ist Seela Landesgeschäftsführer der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU Thüringens.

Werke

  • Jugendlicher Extremismus mitten in Deutschland - Szenen aus Thüringen, 2000, Lehrfilm
  • Mythos Jugendherberge. Das Jugendherbergswerk (DJH) in Thüringen - ein historischer Abriss., 2011, Bussert & Stadeler, ISBN 978-3-942-11512-4

Einzelnachweise

  1. Steffen Winter: Geheimdienste – Deckname Rubicon; in: Der Spiegel 29/2005 vom 18. Juli 2005; S. 48–49 (abgerufen am 16. November 2011)
  2. nadir.org: Erfurt: Offener Brief Landesjugendring Thueringen, Erfurt, 13. Juli 2000
  3. Wahlkreisergebnisse beim Landeswahlleiter

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