- Wehrwirtschaftsführer
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Wehrwirtschaftsführer (WeWiFü) waren im nationalsozialistischen Deutschen Reich Leiter rüstungswichtiger Betriebe. Diese wurden ab 1935 durch das Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt im OKW ernannt. Absicht war es, sie an die Wehrmacht zu binden und ihnen einen quasi militärischen Status zu geben. Nach 1938 erfolgte die Ernennung durch das Reichsministerium für Wirtschaft. Ab 1940 wurden immer öfter auch führende Vertreter von Unternehmen der Nicht-Rüstung dieser Titel verliehen, um die Umstellung der Betriebe auf die Belange der Kriegswirtschaft zu dokumentieren. Insbesondere bei Ernennungen vor 1940 sagt der Titel kaum etwas über die politische Nähe des Inhabers zum NS-Regime oder über die rüstungswirtschaftliche Bedeutung seines Betriebes. Eine Ernennung zum Wehrwirtschaftsführer erleichterte in dem betreffenden Betrieb negative arbeitsrechtliche Bestimmungen für die Arbeiter und Angestellten.
Zu Wehrwirtschaftsführern wurden unter anderem ernannt:
- Walter Borbet, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor des Montankonzerns Bochumer Verein[1]
- Carl Friedrich Wilhelm Borgward
- William Borm
- Carl Bosch
- Max Brose
- Richard Bruhn (Auto Union)
- Heinrich Bütefisch (I.G. Farben)
- August Diehn (Deutsches Kalisyndikat)
- Carl Martin Dolezalek[2]
- Claude Dornier
- Gerhard Fieseler
- Friedrich Flick
- Edmund Geilenberg
- Ernst Heinkel
- Jost Henkel
- Heinrich Hunke
- Robert Kabelac
- Gustav Köllmann
- Carl Krauch
- Alfried Krupp von Bohlen und Halbach
- Gustav Krupp von Bohlen und Halbach
- Friedrich Linde
- Karl Emanuel Merck[3]
- Wilhelm Emil Messerschmitt
- Johannes Müller
- Heinrich Nordhoff
- Heinrich Notz
- Hans Constantin Paulssen
- Ernst Poensgen
- Ferdinand Porsche
- Günther Quandt
- Fritz Reuther
- Waldemar Rienäcker
- Hermann Röchling
- Willy Sachs
- Eduard Schalfejew
- Philipp Alois von Schoeller
- Hans-Günther Sohl
- Franz Stapelfeldt
- Kurt Tank
- Herbert Tengelmann
- Hermann Terberger
- Emil Tscheulin
- Wilhelm Voss
- Ludger Westrick
- Wolf-Dietrich von Witzleben (Siemens)
- Ernst Zindel
Literatur und Quellen
- Klaus Drobisch: Dokumente über Vorgeschichte und Charakter des faschistischen Wehrwirtschaftsführer-Korps. In: Zeitschrift für Militärgeschichte 5, 1966, ISSN 0044-3115, S. 323–337.
Weblinks
- Braunbuch: Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Hrsg. v. Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland, 1968. Online nur noch via Internet Archive verfügbar: Liste von Wehrwirtschaftsführern
- Cornelia Rauh-Kühne: „Wehrwirtschaftsführer im NS“ auf H-Soz-u-Kult, 1. Juli 2002
- Begriffsbestimmung aus der Enzyklopädie des Nationalsozialismus
Einzelnachweise
- ↑ Gustav-Hermann Seebold "Ein Stahlkonzern im Dritten Reich - Der Bochumer Verein 1927-1945", Peter Hammer Verlag Wuppertal 1981, Seite 242
- ↑ Manfred Overesch: Bosch in Hildesheim 1937-1945: freies Unternehmertum und nationalsozialistische Rüstungspolitik, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 9783525367544
- ↑ Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 404.
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