Roger Loewig

Roger Loewig

Roger Loewig (* 5. September 1930 in Striegau; † 4. November 1997 in Berlin) war ein deutscher Maler, Zeichner und Schriftsteller.

Nach seiner Flucht aus Schlesien war Roger Loewig zunächst als Land- und Forstarbeiter in der Lausitz tätig. Er nahm 1951 eine Neulehrerausbildung auf, die er 1953 abschloss und arbeitete im Anschluss in Ost-Berlin als Lehrer für Russisch, Deutsch und Geschichte. In seiner Freizeit war er als bildender Künstler und Schriftsteller tätig.

Nach einer ersten Ausstellung 1963 wurde Loewig verhaftet und wegen „staatsgefährdender Hetze und Propaganda in schwerwiegendem Falle“ verurteilt. 1964 wurde er aus der Haft entlassen. Da er im Schuldienst keine Anstellung mehr erhielt, war er als freischaffender Künstler tätig. Zwischen 1964 und 1972 hielt sich Loewig häufig bei Freunden in Belzig auf.

1972 reiste Roger Loewig nach West-Berlin aus, wo er eine Atelierwohnung im Märkischen Viertel bezog. 1992 wurden Arbeiten Loewigs – als erstem deutschen Künstler – im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau gezeigt.

Im Oktober 1997 wurde Loewig für sein Lebenswerk mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Am 6. Juni 2009 wurde im so genannten "Schweizerhaus" in Belzig, in dem Roger Loewig sich vor seiner Ausreise in die Bundesrepublik regelmäßig aufhielt, das Roger-Loewig-Haus, ein Museum mit Gedenkstätte, eröffnet.

Literatur

  • Kunstverein Darmstadt: Deutsche Radierer der Gegenwart. Darmstadt 1982, S. 110f. ISBN 3761081219
  • Felice Fey: Roger Loewig : eine Biographie, Berlin : Lukas Verl., 2010, ISBN 978-3-86732-077-1

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