- Rolls-Royce Kestrel
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Der Rolls-Royce Kestrel war ein wassergekühlter Zwölfzylinder-V-Flugmotor in stehender Anordnung des britischen Herstellers Rolls-Royce. Es war der erste von der Firma gefertigte Blockmotor, bei dem das Kurbelgehäuse aus Aluminium gegossen war.
Die Bezeichnung des Motors stammt gemäß damaliger Rolls-Royce-Tradition aus der Vogelwelt, der Gattung der Falken (englisch: Kestrel).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nach dem Erscheinen des Curtiss D-12 musste Rolls-Royce reagieren und ebenfalls einen nach modernen Gesichtspunkten aufgebauten Motor anbieten. Der Chefingenieur von Napier, Arthur Rowledge, wurde abgeworben und mit der Entwicklung eines konkurrenzfähigen Motors beauftragt, wobei er zunächst den Rolls-Royce Condor wesentlich verbesserte.
Aufbauend auf diesen Erfahrungen entwickelte Rowledge einen Motor mit einem Lader um auch in größerer Höhe noch die volle Leistung zur Verfügung zu haben und diese später einfach durch Erhöhung des Ladedruckes weiter steigern zu können. Dazu kam eine Heißkühlung (Auslegungstemperatur: 150 °C) mit einem geschlossenen und unter Überdruck stehenden Kühlsystem.
Nachdem die Entwicklung 1925 begonnen worden war, konnten die ersten Motoren 1927 ausgeliefert werden. Sie hatten zunächst eine Leistung von 462 PS, die jedoch bald mit dem IB Model auf 530 PS gesteigert werden konnte. Diese Ausführung wurde in dem zweisitzigen leichten Bomber Hawker Hart verwendet. 1933 wurde aus dem Kestrel IV der mit einer Verdampfungskühlung ausgestattete Rolls-Royce Goshawk abgeleitet.
Die Entwicklung des Kestrel schritt schnell voran, so dass der Mk V bereits 708 PS bei einer Drehzahl von 3000 min-1 abgab. Der im Fortgeschrittenen-Übungsflugzeug Miles Master verwendete Kestrel XVI leistete schon 762 PS. Der Motor erregte auch im Ausland Aufsehen. So kaufte u.a. Deutschland einige Stück, welche z. B. in die Prototypen der Arado Ar 67, Arado Ar 80, Heinkel He 170, vor allem aber in die beiden Konkurrenten Heinkel He 112 und Messerschmitt Bf 109 1935 eingebaut wurden, da deutsche Motoren dieser Leistungsklasse erst in der Entwicklung waren.
Durch Verbesserungen des Treibstoffes leistete der Kestrel XXX von 1940 bereits 1060 PS. Er wurde jedoch bald von dem wesentlich erfolgreicheren Rolls-Royce Merlin abgelöst. Unter weitgehender Verwendung von Kestrel-Bauteilen entstanden 1938 noch zwei weitere Motoren mit den Bezeichnungen Rolls-Royce Peregrine und Rolls-Royce Vulture, die aber nicht mehr die Bedeutung des Vorgängers erreichten. Insgesamt wurden etwa 4750 Stück des Kestrel in über 20 verschiedenen Ausführungen gebaut.
Anwendungen
- Hawker Hart
- Miles Master
Technische Daten (Kestrel V)
- Bohrung: 127 mm
- Hub: 140 mm
- Hubraum: 21,24 l
- Kompressor: Schleudergebläse, mit Zahnradübersetzung 1:8,81
- Volldruckhöhe: 4260 m
- Leistung: 512 kW (695 PS)
Weblinks
Siehe auch
Hubkolben-Flugmotoren (Reciprocating Aircraft Engines)
Hawk | Eagle | Falcon | Condor | Kestrel | Buzzard | R | Griffon | Goshawk | Exe | Peregrine | Vulture | Merlin | Crecy | Pennine | Eagle 22
Turbinenluftstrahltriebwerke / TL-Triebwerke (Turbojet)
Welland | Derwent | Nene | Avon | Olympus | Tay (RB.44) | Soar (RB.82) | Thames RB.106 | RB.108 | RB.162 |
Zweistromtriebwerke / ZTL-Triebwerke (Turbofan)
Conway (RB.80) | Spey (RB.163) | Pegasus (BE.53) | RB.168 | RB.178 | Tay (RB.183) | Turbo-Union RB199 | Trent (RB.203) | Adour | RB.211 | RB.401 | BR700 | AE 3007 | F136
Propellerturbinentriebwerke / PTL-Triebwerke (Turboprop)
Trent (RB.50) | Clyde (RB.39) | Dart (RB.53) | Tyne (RB.109) | 501-D (T56) | AE 2100
Wellenturbinentriebwerke / WTL-Triebwerke (Turboshaft)
Gnome | Gem (BS.360/RS.360) | 250 (T63) | T406 (AE 1107C-Liberty) | MTR390 | RTM322 | RR300 | RR500
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