- Heinkel He 112
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Heinkel He 112 Typ: Jagdflugzeug Entwurfsland: Deutsches Reich Hersteller: Heinkel Erstflug: September 1935 Indienststellung: 1939 in Spanien und Rumänien Produktionszeit: 1935 bis 1938 Stückzahl: 104 Die Heinkel He 112 war ein deutsches Jagdflugzeug, das von Ernst Heinkel als Projekt für den Jagdflugzeugwettbewerb des RLM im Oktober 1935 in Auftrag gegeben wurde. Konstruiert wurde es von den Brüdern Walter und Siegfried Günter.
Inhaltsverzeichnis
Es galt dabei, ein modernes Nachfolgemuster für die veralteten deutschen Doppeldeckerjäger (Heinkel He 51 sowie Arado Ar 68) zu finden. Die Tests und der Vergleich mit den Konkurrenten Bf 109, FW 159 und Ar 80 fanden in Travemünde statt. Dabei stürzte die V2 D-IHGE am 15. April 1936 ab. Von der Kommission wurde der offene Pilotensitz kritisiert, auch wenn dieser von den Piloten begrüßt wurde und zu dieser Zeit völlig üblich war. Außerdem wurde kritisiert, dass das Fahrwerk in den Tragflächen angeschlagen war. Dies widersprach einer Forderung der Ausschreibung, die verlangte, dass der Rumpf auch ohne montierte Tragflächen selbstständig beweglich sein und auf Bahnwagons unter Einhaltung des Lichtraumprofils der DR verladefähig sein sollte. Dies sollte die Wartung der Flugzeuge auf Feldflugplätzen erleichtern; es sollte das Wechseln von beschädigten Tragflächen ohne spezielle Vorrichtungen ermöglichen und auch die Bergung und Rückholung außengelandeter Flugzeuge erleichtern. Die aus dieser Forderung resultierende geringe Spurweite des Fahrwerks des Siegers der Ausschreibung, der Bf 109, führte bei dieser zu vielen Start- und Landeunfällen insbesondere bei Seitenwind. Diese Forderung wurde deshalb bei allen weiteren Ausschreibungen nicht mehr gestellt.Heinkel und Messerschmitt sicherten sich jedoch erst einmal Aufträge über je zehn Vorserienflugzeuge der Typen He 112 sowie Bf 109, da die Kommission vorerst nicht zu einem klaren Urteil finden konnte.
Bei einem späteren Vergleichsfliegen entschied sich das RLM für die Messerschmitt Bf 109 als neuen Standardjäger der deutschen Luftwaffe, da sich Heinkel auf den Bomber He 111 konzentrieren sollte, zudem war die Bf 109 einfacher und vor allem auch viel billiger zu produzieren als die He 112.
Die Weiterentwicklung der He 112 A zur Version B wurde jedoch weitergeführt. Diese führte den Jumo-210Ea-Motor ein und war mit zwei 20-mm-MG FF und zwei 7,92-mm-MG 17 ausgestattet.
Auf Grund der Entscheidung des RLM für die Bf 109 wurde die He 112 jedoch für den Export freigegeben. Kunde war u.a. die Kaiserlich Japanische Heeresluftstreitkräfte.
Von Dezember 1936 an wurde der neunte Prototyp (V9) im Einsatz bei der Legion Condor in Spanien erprobt. Er wurde im Juli 1937 bei einer Bruchlandung zerstört.
Gebaut wurden folgende Versionen:
Bauzahlen der He 112 1935–1938:
Version SUMME Werksnummer Prototypen 3 1290–1292 A-0 17 1951–1960, 2248–2254 B-0 4 1944, 1969, 1973, 1974 B 80 2001–2080 SUMME 104 Insgesamt wurden 13 Prototypen für die Entwicklung der He 112 verwendet.
Exporte der He 112:
Staat Anzahl Jahre Japan 30 1937–1938 Spanien 19 1939 Ungarn 3 1939 Rumänien 30 1939–1940 SUMME 82 Es wurde außerdem eine Lizenz für den Nachbau an Ungarn (Manfréd Weiss) verkauft. Die dortige Regierung bestellte zwölf Maschinen in dem Betrieb, von denen aber nur drei zur Auslieferung gelangten.
Die letzten He 112 leisteten bis in die 1950er-Jahre Dienst in Spanien. Heute ist keine Maschine mehr erhalten.
Technische Daten
- Heinkel He 112 B-1
- Typ: Jagdflugzeug
- Triebwerk: ein Zwölfzylinder-V-Motor Junkers Jumo 210G mit 500 kW (680 PS)
- Leistung: Höchstgeschwindigkeit 510 km/h; Dienstgipfelhöhe 9500 m; Reichweite 1100 km
- Gewicht: Leermasse 1620 kg; max. Startmasse 2250 kg
- Abmessungen: Spannweite 9,10 m, Länge 9,30 m; Höhe 3,85 m; Tragflügelfläche 17 m²
- Bewaffnung: zwei 20-mm-MG FF und zwei 7,92-mm-MG 17 sowie eine externe Bombenlast von 60 kg
Heinkel He 112 B-1 Kenngröße Daten Besatzung 1 Mann Triebwerk Jumo 210 G Startleistung 700 PS bei 2750 min−1 in 0 m Höhe Nennleistung 700 PS bei 2750 min−1 in 0 m Höhe Nennleistung 675 PS bei 2700 min−1 in 4700 m Höhe Volldruckhöhe 1000 m spezifischer Kraftstoffverbrauch 217 gr/PSh Luftschraube im Fluge kontinuierlich verstellbare VDM-Metall-Luftschraube mit 3,1 m Durchmesser Spannweite 9,1 m Länge 9,3 m Höhe mit laufender Luftschraube 3,8 m Flügelfläche 17,0 m² Flächenbelastung 132 kg/m² Leistungsbelastung 3,21 kg/PS Leergewicht 1620 kg zusätzliche Ausrüstung 288 kg Rüstgewicht 1848 kg Besatzung 100 kg Kraftstoff 230 kg Schmierstoff 20 kg Zuladung (Munition) 52 kg Fluggewicht 2250 kg Höchstgeschwindigkeit in 0 m Höhe 430 km/h Höchstgeschwindigkeit in 4700 m Höhe 510 km/h Höchstgeschwindigkeit in 6000 m Höhe 485 km/h Reisegeschwindigkeit in 0 m Höhe 380 km/h Reisegeschwindigkeit in 4000 m Höhe 430 km/h Reisegeschwindigkeit in 6000 m Höhe 395 km/h Landegeschwindigkeit 135 km/h optimale Reichweite bei Vmax in 4000 m Höhe 760 km optimale Reichweite bei Vr in 4000 m Höhe 1000 km optimale Reichweite 1150 km Steigzeit auf 1000 m Höhe 1,3 min Steigzeit auf 2000 m Höhe 2,6 min Steigzeit auf 6000 m Höhe 9,5 min Gipfelhöhe 9500 m Rollstrecke beim Start 300 m Startstrecke bis 15 m Höhe 570 m Landestrecke aus 15 m Höhe 500 m Bewaffnung wahlweise 2 × MG 17 starr im Rumpf nach vorn gerichtet 2 × MG FF starr in der Fläche nach vorn gerichtet
Siehe auch
Literatur
- Heinkel – Chronik und Typenblätter der Firma Heinkel-Flugzeugbau, Reprint der Heinkel-Typenblätter, AVIATIC Verlag, ISBN 3-925505-08-3
- Hans-Peter Dabrowski: Jagdeinsitzer He 112, Podzun-Pallas, Band 159, ISBN 3-7909-0567-4
- Unterlagen aus dem Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg
Weblinks
Liste der Flugzeugtypen des Herstellers HeinkelFrühe Typen: HD 14 • HD 16 • HD 17 • HD 19 • HD 21 • HD 22 • HD 23 • HD 24 • HD 30 • HD 32 • HD 33 • HD 34 • HD 35 • HD 37 • HD 38 • HD 39 • HD 40 • HD 41 • HD 42 • HD 43 • HD 44 • HD 45 • HD 46 • HD 55 • HD 59 • HD 60 • HD 63 • HE 1 • HE 2 • HE 3 • HE 4 • HE 5 • HE 8 • HE 9 • HE 10 • HE 12 • HE 31 • HE 57 • HE 58
Spätere Typen mit RLM-Nr.: He 37 • He 38 • He 42 • He 43 • He 45 • He 46 • He 49 • He 50 • He 51 • He 59 • He 60 • He 63 • He 64 • He 66 • He 70 • He 72 • He 74 • He 100 • He 111 • He 112 • He 113 • He 114 • He 115 • He 116 • He 118 • He 119 • He 162 • He 170 • He 172 • He 176 • He 177 • He 178 • He 219 • He 270 • He 274 • He 277 • He 280 • He 319 • He 343 • He 419 • He 519
Projekte mit nur interner Bezeichnung: P.1073 • P.1077 Julia • P.1078 • Lerche • Wespe
Projekte nach 1945: He 011 • He 021 • He 031 • He 211 • He 231
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