- Route Napoleon
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Als Route Napoléon wird die Marschroute in Frankreich bezeichnet, die Napoléon (* 1769 † 1821) von Golfe-Juan über Grasse, Digne, Sisteron und Gap bis nach Grenoble zurücklegte, nachdem er, um die Macht zurückzuerobern, von Elba kommend in Golfe-Juan gelandet war. Sie entspricht der inzwischen für den Fremdenverkehr erschlossenen heutigen französischen Nationalstrasse Route Nationale 85, auch RN 85. Die Strecke mit einer Gesamtlänge von 335 km bewältigte Napoléons Truppe in einem siebentägigen Gewaltmarsch, zwischen dem 1. März 1815 und dem 7. März 1815.
Geschichte
Napoléon verliess seinen Verbannungsort, die Mittelmeerinsel Elba am 26. Februar 1815 mit den 800 (nach anderen Quellen 1.200) Getreuen, die ihm ins Exil gefolgt waren und landete am 1. März in Golfe-Juan. Wegen der im Rhônetal zahlreichen Royalisten entschied er sich, über die Alpen auf Lyon und Paris vorzurücken.
Erste Schwierigkeiten ergaben sich noch am 1. März in Antibes. Dort waren ein Capitaine und 20 Grenadiere festgenommen worden, die in die Zitadelle eingedrungen waren, um die Garnison aufzuwiegeln. Nach einer rohen Auseinandersetzung mit dem Bürgermeister beschloss Napoléon, unverzüglich weiterzumarschieren, um einer eventuellen Begegnung mit Massena, dem Befehlshaber von Marseille, aus dem Wege zu gehen.
Am 5. März wurde Sisteron erreicht, die erste größere royalistisch geprägte Stadt auf dem Weg. Obwohl sie sich, da der dortige Befehlshaber Anhänger des abgesetzten Kaisers war, dennoch als gute Raststation hätte erweisen können, zog Napoléon unverzüglich weiter nach Gap.
Am 7. März kam kurz vor Grenoble das Dorf Laffray in Sicht. Inzwischen hatte General Marchand, Befehlshaber von Grenoble und nicht gewillt, Napoléon freien Durchzug zu gewähren, ein Regiment unter der Führung von Delessart ausgesandt, um die Brücke von Ponthaut zu sprengen. Da Napoléon, der sehr schnell vorrückte, ihm zuvorgekommen war, hatte Delessart seine Leute in einem Engpass vor Laffrey postiert und den Weg versperrt. Napoléon befahl seinen Anhängern, das Gewehr unter den linken Arm zu nehmen und trat Delessarts Regiment alleine entgegen, das er in Kürze für sich gewann. Noch am selben Tag lief ebenfalls die von La Bédoyère befehligte Einheit zu ihm über. Am Abend zog er in Grenoble ein, dessen Stadttore von den Stellmachern des Vorortes Faubourg Saint-Jacques eingeschlagen worden waren.
Napoléon war ab Grenoble nicht mehr aufzuhalten und marschierte unter den Triumphrufen des Volkes, für das er bereits wieder als Kaiser galt, nach Paris weiter. Am 20. März 1815 zog er, wie vorausgesagt, in den Tuilerienpalast ein. Damit begann die sogenannte Herrschaft der Hundert Tage, die nach der Schlacht von Waterloo am 22. Juni 1815 mit der Abdankung des Kaisers endete. Danach wurde Napoléon endgültig auf die Insel Sankt Helena exiliert, auf der er am 5. Mai 1821 starb.
Marschroute
Von Grasse nach Gap: Grasse, Saint-Vallier-de-Thiery, Castellane, Barrême, Digne-les-Bains, Sisteron, Le Poêt, Gap
Von Gap nach Grenoble: Gap, Saint-Bonnet-en-Champsaur, Saint Firmin, Corps, La Mure, Laffrey, Vizille, Grenoble
Weblink
- Die Route Napoléon (deutsch)
- La Route Napoléon Seite der Fremdenverkehrsstrasse mit Landkarte (englisch)
- Die Route Napoléon von der Römerzeit bis in das 20. Jahrhundert (französisch)
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