Rover P4

Rover P4
1962 Rover P4 80
Rover P4
Hersteller: Rover
Produktionszeitraum: 1949–1964
Vorgänger: Rover P3
Nachfolger: Rover P6
Klasse: Mittelklasse
P4 75
Produktionszeitraum: 1949–1954
43241 Stück
Karosserie: 4-türige Limousine
Motor: 2,1 l - R6 (oise)
P4 60
Produktionszeitraum: 1953–1959
9666 Stück
Karosserie: 4-türige Limousine
Motor: 2,0 l - R4 (ohv)
P4 90
Produktionszeitraum: 1953–1959
9666 Stück
Karosserie: 4-türige Limousine
Motor: 2,3 l - R6 (oise)
P4 75 Mk. II
Produktionszeitraum: 1954–1959
Karosserie: 4-türige Limousine
Motoren: 2,1 l - R6 (oise), 2,2 l - R6 (oise)
P4 105R/105S
Produktionszeitraum: 1956–1959
10781 Stück
Karosserie: 4-türige Limousine
Motor: 2,6 l - R6 (oise)
P4 80
Produktionszeitraum: 1959–1962
5900 Stück
Karosserie: 4-türige Limousine
Motor: 2,3 l - R4 (ohv)
P4 100
Produktionszeitraum: 1960–1962
16521 Stück
Karosserie: 4-türige Limousine
Motor: 2,6 l - R6 (oise)
P4 95/110
Produktionszeitraum: 1962–1964
4620 Stück
Karosserie: 4-türige Limousine
Motor: 2,6 l - R6 (oise)

Der Rover P4 war eine Limousine, die von 1949 bis 1964 hergestellt wurde. Danach wurde sie wie auch der Rover P5 durch den wesentlich moderneren Rover P6 ersetzt. Alle P4-Modelle hatten 4 Türen und 4 Sitzplätze. Die Bezeichnung P4 war ein Herstellercode, der die Modellgruppe bezeichnete, aber nicht umgangssprachlich von Kunden verwendet wurde. Diese nannten ihre Autos z.B. "Rover 90" etc. Bekannt waren die Modelle, insbesondere gegen Ende der Bauzeit, auch unter dem Spitznamen "Auntie-Rover" (Tantchen-Rover) wegen ihres biederen Aussehens.

Inhaltsverzeichnis

P4 75

Der erste P4, der Rover 75, wurde 1949 herausgebracht. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Rover P3 hatte er ein viel diskutiertes modernes Styling. Als "häßliches Detail" stach der einzelne Scheinwerfer im Kühlergrill ins Auge. Es wurde als "Cyclop's Eye" (Zyklopenauge) bekannt und nach 1952 aufgegeben. Alle P4 hatten Karosseriebleche aus Aluminium, bis auf die letzten Modellreihen 95 und 110.


Rover 75

Als Antrieb diente ein 6-Zylinder-Reihenmotor mit 2103 cm³ Hubraum und 76 bhp (56 kW) mit oise-Ventilsteuerung (overhead inlet / side exhaust). Diese Maschine - vom Rover P3 von 1948 übernommen - war teilweise modern: Sie hatte obenliegende Einlassventile und stehende Auslassventile. Das manuelle 4-Gang-Getriebe besaß zuerst eine Lenkstockschaltung und später eine Mittelschaltung. Die Herstellung dieses ersten Modells endete 1954 nach 43241 Einheiten.

Der P4 war auch die Basis des kurzlebigen Modells Marauder.

P4 60

Ein Vierzylinder wurde 1953 mit dem Rover 60 eingeführt. Sein 4-Zylinder-Reihenmotor mit 1997 cm³ Hubraum leistete 61 bhp (45 kW) und wurde von Rover auch im Land Rover verwendet; die rau laufende Maschine passte nicht recht zum luxuriösen P4. Das Fahrzeug wurde 1959 durch den Rover 80 ersetzt, der über eine überarbeitete Version des Land-Rover-Vierzylindermotors verfügte.

P4 90

Rover 90
Rover 90

Zur gleichen Zeit wie die Vierzylinderversion wurde das Spitzenmodell Rover 90 eingeführt, der einen stärkeren 6-Zylinder-Reihenmotor mit 2639 cm³ Hubraum hatte. Diese Maschine lieferte respektable 90 bhp (66 kW) und beschleunigte das Auto auf 144 km/h. Als es 1959 durch den Rover 100 ersetzt wurde, waren 9666 Stück hergestellt worden.

P4 75 Mark II

Der überarbeitete Rover 75 Mark II kam 1954 mit einigen Designveränderungen. Er hatte ein 3-teiliges Panoramaheckfenster, die oise-Maschine mit 2103 cm³ Hubraum wurde weiterverwendet. Dieses Modell wurde 1955 nochmals überarbeitet und erhielt eine größere Version der oise-Maschine mit 2230 cm³ Hubraum. 1957 wurde die Karosserie, wie bei allen P4, modernisiert und bekam einen neuen Kühlergrill und neue Kotflügel. Mit der Einführung des Rover 100 wurde 1959 die Produktion eingestellt.

P4 105R/105S

Der 90 war nicht das Spitzenmodell der P4-Baureihe. 1956 wurden der Rover 105 R und der Rover 105 S eingeführt. Sie hatten eine Hochleistungsversion des auch im 90 eingesetzten Motors mit 2639 cm³ Hubraum. Die Doppelvergaser sorgten für 108 bhp (80 kW) Leistung. Beide 105-Modelle verfügten über eine überarbeitete Karosserie und eine luxuriösere Inneneinrichtung.

Der 105 R hatte eine "Roverdrive"-Getriebeautomatik. Diese anfällige Konstruktion entstand aus einer 2-Gang-Automatik mit Overdrive, woraus sich insgesamt 4 Vorwärtsgänge ergaben. Der Wagen erreichte 146 km/h. Der 105 S begnügte sich mit einem manuellen Getriebe mit Overdrive, aber erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 162 km/h .

Als die Produktion des Rover 105 (1958 das R-Modell, 1959 das S-Modell) eingestellt wurde, waren 10781 Stück hergestellt worden, 2/3 der Produktion war mit manuellem Getriebe ausgeliefert worden.

P4 80

Die Vierzylinderverion des P4 wurde 1959 durch den Rover 80 ersetzt. Er hatte ebenfalls einen vom Land Rover abgeleiteten 4-Zylinder-Reihenmotor, aber mit 2286 cm³ Hubraum. Mit seinen 80 bhp (59 kW) konnte das Auto 137 km/h erreichen. Neu waren Scheibenbremsen vorne , breitere Reifen und ein modifiziertes Styling. Aber die Vierzylinder-Versionen des P4 waren nie besonders populär, und so wurden bis zur Einstellung der Serie 1962 nur 5900 Stück verkauft.

P4 100

Das Modell 90 wurde 1960 durch den stärkeren Rover 100 ersetzt. Sein Sechszylinder-Motoe mit oise-Ventilsteuerung hatte ebenfalls 2625 cm³ Hubraum und war tatsächlich eine Version der 3,0 Liter -Maschine des Rover P5 mit kürzerem Hub. Der Wagen erreichte dadurch 160 km/h (100 mph). Die Inneneinrichtung war luxuriös mit Holz- und Lederapplikationen an den traditionellen englischen Bedienelementen, wie dem geschwungenen "Shepherd's Crook", dem sog. (Schäferstock)-Handbremshebel. 16521 Stück dieses Modells wurden bis 1962 hergestellt, das dann durch den Rover 110 ersetzt wurde.

P4 95/110

Die letzten Modelle der P4-Familie waren der Rover 95 und der Rover 110. Als sie 1962 eingeführt wurden, sahen sie schon etwas altbacken aus. Später bekamen sie Türblätter aus Stahlblech (anstatt aus Aluminium) und elektrische Scheibenwaschanlagen. Ein Overdrive gehörte zur Grundausstattung; die "Roverdrive"-Automatik hatte inzwischen "das Zeitliche gesegnet".

Beide Modelle besaßen die gleiche oise-Maschine mit 2625 cm³ Hubraum. Der alte Motor lieferte 123 bhp (90 kW), beim Typ 110 mit Weslake-Zylinderkopf und 102 bhp (75 kW) beim Typ 95. Beide Modelle wurden nach 1964 durch den wesentlich moderneren Rover P6 ersetzt.

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