Rudolf Dašek

Rudolf Dašek

Rudolf Dašek (* 27. August 1933 in Prag) ist ein tschechischer Jazzgitarrist.

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Leben und Wirken

Rudolf Dašek studierte Gitarre am Prager Konservatorium und arbeitete während der 1960er Jahre in verschiedenen Jazzgruppen, unter anderem als Gastsolist in der SHQ-Combo von Karel Velebný[1]. Er spielte im Prager Jazzclub Redute unter anderem mit Laco Deczis Cellula Quintett. 1964 gründete er seine erste eigene Formation, ein Trio mit dem Bassisten Jiři Mraz (später George Mraz) und wechselnden Schlagzeugern, wie auch Laco Tropp. Des Weiteren arbeitete Dašek im Jazzorchester des Tschechoslowakischen Rundfunks, in den Big Bands von Václav Zahradník[2] und Slide Hampton sowie diversen All-Star-Besetzungen. Von 1968 bis 1970 spielte er in West-Berlin in der Hausband des Jazzclubs Blue Note sowie im Trio des Organisten Lou Bennett. Außerdem kam er zur Zusammenarbeit mit Benny Bailey, Carmel Jones, Tony Scott und Leo Wright. 1970 spielte Dašek sein erstes eigenes Album Jazz On Six Strings ein. Anfang der 1970er Jahre arbeitete er im Duo mit dem Flötisten Jiří Stivín, mit dem er auf vielen Konzerten und Festivals in Europa spielte. Seit 1977 trat er vermehrt als Sologitarrist auf und leitete Gitarrenworkshops im Prager Jazzclub Reduta. Im Duo spielte er mit Christian Escoudé, Uwe Kropinski und Philip Catherine. Eine längerfristige Zusammenarbeit entstand mit dem Gitarristen Toto Blanke, was sich in Alben wie Kirchenmusik und Silhouettes niederschlug. 1985 kam es zu einer Wiederbelebung des Duos mit Jiří Stivín, die – ergänzt durch den Schlagzeuger Günter „Baby“ Sommer – bis in die Gegenwart andauert. Außerdem trat Dašek auch als Interpret zeitgenössischer Kompositionen mit Sinfonie- und Kammerorchestern auf.

Rudolf Dašek vereint nach eigenen Angaben[3] in seiner Musik Anregungen des Bebop und des Free Jazz, die klassische Gitarrentradition und dessen Klangerweiterungen in der zeitgenössischen Musik, den Flamenco sowie böhmische und mährische Volksmusik und auch die Musik Leoš Janáčeks. Außerdem nutzt Dasek die klanglichen Möglichkeiten einer Vollresonanz-Gitarre mit Tonabnehmern.

Diskographie

Als Leader

  • 1970 - Jazz On Six Strings (Supraphon) mit Vincenc Kummer (b) und Ivan Smazic (dr)
  • 1974 - System Tandem (Enja) Duo mit Jiří Stivín
  • 1983 - Interlanding mit Karel Růžička (p), Zbigniew Wegehaupt (b), Andrew Cyrille (dr)
  • 1991 - System Tandem: Reunion (Supraphon) Duo mit J. Stivín

mit Toto Blanke

  • 1988 - Tramontana (Aliso)
  • 1989 - Talking Hands Live (Aliso)
  • 1991 - Two Much Guitar! (Aliso)
  • 1992 - Meditation (Aliso, live in der Bartholomäuskapelle, Paderborn)
  • 2000 - Mona Lisa (Aliso)

Literatur und Quellen

  • Bielefelder Katalog Jazz 2001
  • Lubomír Dorůžka: Jazz in der Tschechoslowakei. In: That’s Jazz. Der Sound des 20. Jahrhunderts. Ausstellungskatalog, 1988
  • Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Rowohlt, Reinbek 1993
  • Tony Matzner: Liner Notes zu Jazz On Six Strings (Supraphon)

Anmerkungen

  1. Velebný, vertrat in seinem Orchester eine musikalische Richtung, die den Cool Jazz à la Modern Jazz Quartet oder Gerry Mulligan integrierte. Zit. nach Dorůžka
  2. mit diesem, in der damaligen ČSSR sehr populären Orchester spielte Rudolf Dašek die Alben Jazz Goes to Beat und Interjazz ein
  3. zitiert nach M. Kunzler, S. 272

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