- Rèze
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Rèze ist ein autochthone weiße Rebsorte der Schweiz. Früher wurde der Gletscherwein (auch Vin des Glaciers genannt) sortenrein aus ihr gekeltert. Heute ist sie nur noch ein unbedeutender Bestandteil dieses Weins aus dem Eifischtal (Val d'Anniviers) und ist nur noch in kleinsten Beständen im Wallis zu finden. Im Jahr 2002 wurden offiziell noch 0,72 Hektar bestockter Rebfläche ermittelt. Bis zum Jahr 2007 hatte sich der bestand leicht erholt. (2,13 Hektar, Stand 2007, Quelle: Office fédéral de l'agriculture OFAG [1])
Bei der alten Sorte handelt es sich möglicherweise um die von Plinius dem Älteren als "Uva raetica" beschriebene Sorte, die von den Phokern aus Marseille in die Schweiz gebracht wurde. Gewisse Ampelographen erkennen eine Verwandtschaft zur im italienischen Aostatal angebauten Rebsorte Prié Blanc. DNA-Analysen am Istituto agrario di San Michele all'Adige in San Michele all'Adige brachten einen Hinweis auf eine Verwandtschaft zweiten Grades zu den Rebsorten Freisa, Cornalin du Valais, Roussin de Morgex und Petit-Rouge. Eine direkte Verbindung besteht zur Sorte Nosiola. [2] Die Winzer unterscheiden noch die Sorten Grosse Réze und Petite Rèze. Die Spielart Grosse Rèze verfügt über etwas dickere Trauben als die Petite Rèze.
Die spätreifende Sorte erbringt im Aroma neutrale Weine mit hoher Säure. Die ehemals weit verbreitete Sorte hat nach Einführung des Chasselas im Kanton Wallis immer mehr an Bedeutung verloren und hat jetzt den Status einer Rarität.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Rèze gehört zu einer Gruppe von Rebsorten, die sich in der geographischen Insellage der Alpenregionen Italiens und des Wallis in der Schweiz halten konnten. Zu dieser Gruppe gehören die folgenden Sorten:
Synonyme
Petit Prié Tardif, Reize verte, Réze verte, Rèzi, Resi
Siehe auch
Abstammung
autochthone Schweizer Rebsorte
Einzelnachweise
- ↑ Das Weinjahr 2008 (PDF), Herausgeber Office fédéral de l'agriculture OFAG
- ↑ Sur les traces du cépage romain Raetica grâce à l'ADN von José F. Vouillamoz (in französischer Sprache)
Literatur
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-0123633-18.
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2006, ISBN 978-3-8338-0691-9.
Kategorie:- Weiße Rebsorte
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