Römerlager Theilenhofen

Römerlager Theilenhofen

hf

Kastell Theilenhofen
ORL 71a
Limesabschnitt Rätischer Limes,
Strecke 14
Datierung (Belegung) um 100 n. Chr.
bis spätestens um 260 n. Chr.
Typ Kohortenkastell
Einheit Cohors III Bracaraugustanorum equitata
Größe 196 × 140 m = ca. 2,7 ha
Bauweise a) Holz-Erde
b) Steinkastell
Erhaltungszustand Kastell durch Wege und Umpflanzung markiert; Kastellbad konserviert
Ort Theilenhofen
Geographische Lage 49° 5′ 21,6″ N, 10° 50′ 45,9″ O49.08932610.8460817Koordinaten: 49° 5′ 21,6″ N, 10° 50′ 45,9″ O
Vorhergehend Kleinkastell am Hinteren Schloßbuck (nordwestlich)
Anschließend Kleinkastell Gündersbach (südlich)

Das Kastell Theilenhofen, in der Antike Iciniacum genannt, ist ein ehemaliges römisches Militärlager, das nahe am Obergermanisch-Rätischen Limes, einem UNESCO-Weltkulturerbe, errichtet wurde und nordwestlich des Dorfes Theilenhofen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in Bayern liegt. Die höchstwahrscheinlich für rund 480 Infanteristen und 128 Reitern (Cohors equitata) zur Grenzsicherung errichtete Befestigung ging mit dem Limesfall um 260 n. Chr. unter.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Forschungsgeschichte

Theilenhofen nach den Befunden der Reichs-Limes-Kommission sowie den Ergebnissen neuerer Luftbildaufnahmen.
Die Porta decumana mit dem seltenen eingewölbten Torzugang sowie den zeichnerisch ergänzten Befunden zur Holzbrücke.

Das für die Bewachung des Grenzgebietes zuständige Kastell liegt auf einem Hochplateau und befindet sich rund 700 Meter nordwestlich des Dorfes Theilenhofen in der Flur „Die Weil“. Die rätische Mauer ist von hier aus rund 2,2 Kilometer entfernt. Feldwege am Kastell bewegen sich am Rand der nicht mehr sichtbaren Umwehrung; Bäume dokumentieren die Ecken der Befestigungsanlage. Die Lage war so günstig gewählt, dass man von einem Turm der Anlage Signale von gut 9 bis 10 Wachtürmen an der Limesmauer erfassen konnte und auch sonst einen weiten Rundumblick auf das angrenzende Land hatte.

Wie der Flurname „Die Weil“ (von lateinisch villa) zum Ausdruck bringt, verlor sich das Wissen um die Existenz einer antiken Stätte wohl nie vollständig, zumal noch im 17. Jahrhundert mehrere Fuß hohe Überreste sichtbar in der Landschaft standen. 1820 wurde das Militärbad 250 Meter westlich der Fortifikation in der Talsenke „Echterbach“ entdeckt. Von 1892 bis 1895 untersuchte die Reichs-Limes-Kommission (RLK) den Lagerplatz. Im Rahmen der Flurbereinigung wurde bei der Anlage von Fischteichen das Kastellbad wiederentdeckt und von H.-R. Herrmann zwischen 1968 bis 1970 mit modernen Methoden erforscht. Nach der Bestandsaufnahme ist die Anlage für die Öffentlichkeit erschlossen worden.

2007 fand eine Magnetometerprospektion des Kastellplatzes statt.[1]

Baugeschichte

Es wird angenommen, dass um 100 n. Chr. ein älteres Holz-Erde-Kastell errichtet worden ist, von dem die ältere Forschung noch nichts feststellen konnte. Ein 1976 mit Hilfe der Luftbildarchäologie entdecktes einfaches Holzkastell, das direkt vor der westlichen Längsseite des späteren Steinkastells in den Maßen 155 × 130 Meter (1,9 Hektar) aufgeworfen worden war, könnte als Arbeits- oder Baulager aus dieser frühen Phase stammen. Probeschnitte im Grabenbereich noch im Jahr der Entdeckung 1976 durch das Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt, konnten die Flüchtigkeit des Lagers auch aufgrund der schwachen Umwallung als gesichert feststellen.

Dietwulf Baatz nahm an, dass die Besatzung des frühen Theilenhofener Lagers aus dem gleich großen, im Ries gelegenen Kastell Munningen stammen könnte, das in etwa zur gleichen Zeit aufgegeben worden ist.

Als gesichert gilt, dass spätestens in der ersten Hälfte der Regierungszeit des Kaisers Antoninus Pius (138–161 n. Chr.) die einst in Braga in Nordportugal[2] aufgestellte cohors III Bracaraugustanorum Stammeinheit in Iciniacum wurde und bis zum Untergang blieb. In diese Zeit gehört auch der Steinausbau des Lagers. Zu welchem Zeitpunkt(en) die mehrmals zwischen Rätien und anderen Provinzen wechselnde Truppe in Theilenhofen stationiert war, ist bisher ungeklärt. Zeugnisse für die Existenz der cohors III Bracaraugustanorum dort geben neben Ziegelstempeln ein Altar für die Göttin Fortuna balnearis[3] sowie ein aufgefundener prachtvoller Offiziershelm. Da der Helm der Kavallerie zuzuordnen ist, Inschriften von Turmae (Schwadrone) sprechen und das Steinkastell besondere Maße aufweist (196 × 140 Metern = ca. 2,4 Hektar), gilt es als sicher, dass die für Theilenhofen überlieferte Kohorte eine gemischte Einheit mit Kavallerie und Infanterie (cohors equitata) gewesen sein muss, wie dies auch im östlich gelegenen Kastell Pfünz der Fall gewesen ist.

Die Forschung vermutet anhand von Untersuchungen, dass der römische Kastellausbau in Stein einem allgemeingültigen Norm-Plan folgte, der den örtlichen Gegebenheiten sowie der vorgesehenen Mannschaftsstärke angepasst wurde. Die Geometer legten das rechteckige, 155 × 130 Meter große Steinkastell mit seinen vier Toren an den Flanken fast exakt in Nord-Südrichtung an, wobei die Prätorialfront, also die zum Feind gelagerte Kastellseite, nach Norden zum Limes ausgerichtet ist und dort einen nur einspurigen, mit zwei Türmen bewehrten Einlass besitzt. Zumeist ist diese Feindseite bei römischen Limeskastellen dieser Zeit mit einem attraktiveren und größeren Tor ausgestattet, das zwei Auslässe besitzt. Nur der westliche und östliche Einlass mit seinen je zwei Tortürmen besitzt eine Doppeldurchfahrt.

Das Südtor des Steinkastells, die Porta decumana, zeigt architektonisch eine für Kastelle am Obergermanisch-Rätischen Limes sehr seltene Bauweise, da sich der dort vorhandenen eintorige Einlass halbkreisförmig nach innen wölbt. Ein solcher sich trichterförmig zum Torverschluss verengender Zugang wurde auch beim Tor des bayerischen Kleinkastells „In der Harlach“, beim Kastell Faimingen, aber auch im niederöstereichischen Legionslager Carnuntum entdeckt. Vor allem aber konnte er bei nordafrikanischen Militärplätzen wie dem algerischen Legionslager Lambaesis und dem Kastell Bu Njem (222 n. Chr.) auf heute libyschem Boden nachgewiesen werden. Die bauhistorische Zuordnung dieses Tortyps fällt in die Zeit des späten 2. Jahrhunderts.[4] Als Besonderheit wurden vor diesem Tor noch Reste der einstigen Bohlenbrücke aufgefunden, die über den ersten Graben reichte. Hinter der Porta decumana begann der Vicus, das zur Befestigung gehörende Lagerdorf.

An den vier Kastellecken errichteten die römischen Bautrupps je einen Turm; zusätzliche Zwischentürme an der 1,5 m starken Wehrmauer konnten die Archäologen nicht festgestellen. Als Annäherungshindernis umzog die Garnison von Theilenhofen ein Doppelspitzgraben, der an den vier Ausfalltoren aussetzte.

Wie bei diesem Bautyp üblich, kreuzten sich die beiden Lagerstraßen, die von den vier Toren kamen, an der Stelle, wo die Principa, das Stabsgebäude der Garnison, errichtet wurden. Diese ebenfalls einem Normschema folgenden Principia waren in Theilenhofen 40 × 40 Metern groß und fast quadratisch. Über der Via principalis, die bei dieser Anlage fast in West-Ostrichtung lag, lag die dem eigentlichen Stabsgebäude vorgelagerte große Mehrzweckhalle. Die Principia von Iciniacum besaßen aufgrund ihres Alters noch keine halbrund ausgebildete Apsis für das Fahnenheiligtum. Die Ausgestaltung des Heiligtums mit Apsiden wurde in den Kastellen erst ab der Mitte des 2. Jahrhunderts üblich.[5]

Das Horreum, der Speicherbau des Lagers, lag hinter den Principia. Links des Stabsgebäudes wurde von der RLK ein kleiner Raum mit Hypokaustum aufgedeckt und als möglicher Teil des einstigen Praetoriums, des Wohnhauses für den Kommandanten, gedeutet. Keine Vorstellungen gibt es heute über den Rest der Innenbebauung, da weitere Ausgrabungen fehlen.

Die Forschung nimmt an, dass das Kastell mit dem Limesfall um 260 untergegangen ist. Oberirdisch ist heute nichts mehr sichtbar. Das gesamte Areal wird landwirtschaftlich genutzt.

Kastellbad

Heißluftzulass in der Kastelltherme
Blick auf das restaurierte und teilrekonstruierte Kastellbad

250 Meter westlich des Kastells, von der Südwestecke des kurzfristigen Lagers nur durch eine moderne Straße getrennt, liegen neben einem Fischweiher die heute restaurierten Mauerstümpfe des Militärbades. Es wurde vermutet, dass sich die ungewöhnlich große Entfernung zur Garnison aus den lokalen Wasserverhältnissen ergab. Von den beiden ergrabenen Bauphasen der Therme wurde die letzte konserviert. Man geht davon aus, dass das erste Badehaus an diesem Platz der Holz-Erde-Zeit des Kastells Iciniacum um 100 n. Chr. zuzuordnen ist. Mit der gesamten Ansiedlung und Wehranlage ist auch die Therme mit dem Limesfall wohl um 260 zerstört worden.

Die heute sichtbaren, 16,5 × 28,5 m großen Überreste sind in der Art römischer Reihenbäder ausgeführt. Es lassen sich sieben Räume ausmachen. Betreten wurde die Therme, deren Boden mit ansprechendem Solnhofener Plattenkalk[6] ausgestattet war, von der Nordseite. Dort befand sich ein Korridor, der gleichzeitig ein Auskleideraum (Apodyterium) gewesen ist. Hier fand man einen Weihestein an die Göttin Fortuna balnearis, die in einer Therme immer in ihrer Rolle als Beschützerin der Badenden und deren Gesundheit gesehen wurde.

Vicus

Das Lagerdorf des Kastells erstreckte sich längs der aus dem Südtor kommenden Straße bis an den Rand des heutigen Dorfes Theilenhofen. Seine Ausdehnung kann aufgrund von Einzelfunden nur erahnt werden, da bisher keine Ausgrabungen stattgefunden haben. Zu den bedeutendsten Artefakten aus dem heute landwirtschaftlich genutztem Boden des Vicus zählen zwei römische Helme, die 1974 bei einem Wettpflügen der Bauern zufällig ans Licht kamen. Die beiden Stücke wurden in die damalige Prähistorische Staatssammlung nach München gebracht.

Cohors III Bracaraugustanorum equitata

Der Weg der ursprünglich in Braga in Nordportugal rekrutierten Cohors III Bracaraugustanorum lässt sich auch außerhalb von Theilenhofen verfolgen. Ein kürzlich veröffentlichtes Militärdiplom zeigt, dass die Einheit bereits unter Domitian im Jahr 86 zur Besatzung der Provinz Rätien gehörte.[7] Es ist unklar, ob die Kohorte mit der cohors III Callaecorum Bracaraugustanorum zu identifizieren ist, die einige Jahre später unter den Einheiten in Judäa genannt wird[8] und dort auch später noch als separate Einheit erscheint. Nach einer möglichen Zwischenstation in Pannonien[9] erscheint die cohors III Bracaraugustanorum dann im Jahr 103 in Britannien.[10] Zu unterschiedlichen Zeitstellungen war die Einheit sowohl in Castleshaw als auch in Manchester und auf anderen Militärplätzen stationiert.

Ein in Weißenburg gefundenes Militärdiplom vom 30. Juni 107 zeigt, dass die Kohorte zu diesem Zeitpunkt wieder nach Rätien verlegt worden war,[11] wo sie auch in den folgenden Jahren mehrmals erwähnt wird.[12] Einige Jahre nach dem Herrschaftsantritt Hadrians war die Kohorte wieder in Britannien stationiert.[13] Am Ende der hadrianischen Zeit und zu Beginn der Herrschaft des Antoninus Pius nahm die Kohorte für einige Jahre an der Niederschlagung des Bar-Kochba-Aufstandes in Judäa, nunmehr offiziell Syria Palaestina, teil.[14] Eine cohors III Callaecorum Bracaraugustanorum ist auch in den folgenden Jahren noch in Syria Palaestina bezeugt,[15] während die cohors III Bracaraugustanorum zunächst nach Rätien zurückkehrte, wo sie im Jahr 140 bezeugt ist,[16] bevor sie wiederum nach Britannien wechselte.[17] Am Ende der Herrschaft des Pius zeigen zahlreiche Militärdiplome die Rückkehr der Kohorte nach Rätien an,[18] wo sie auch noch während der gemeinsamen Herrschaft des Mark Aurel und des Verus bezeugt ist.[19] Spätere datierbare inschriftliche Zeugnisse gibt es nicht. Vielleicht ging die Kohorte mit dem Kastell Theilenhofen um 260 n. Chr. unter.

Militaria aus Iciniacum

Reiterhelm

Einer der beiden im Kastellvicus aufgefundenen Helme ist mit Treibarbeiten überreich verziert und in seiner Art äußerst selten. Ein ähnliches, nicht so gut erhaltenes Stück, das im Unterschied zum Theilenhofener Helm zwei Adlerprotome aufwies, befand sich in der unter Fachleuten als einzigartig beschriebenen Privatsammlung des verstorbenen Berliners Axel Guttmann, die inzwischen aufgelöst und versteigert worden ist. Aufgrund der geringen Materialstärke werden diese Stücke als reine Paradehelme angesehen, die nicht für den militärischen Einsatz vorgesehen waren.

Auf der aus Iciniacum stammenden Helmkalotte befinden sich drei nebeneinanderstehende kurzgefiederte Kämme. Den beiden kleineren dieser Kämme, rechts und links über dem Ohrenschutz, ist je ein springender Löwe zugeordnet, während der Mittelkamm in einer Adlerprotome mündet, die über einem hohem Stirnschutz steht. Der Nackenschutz ist, wie bei den älteren römischen Kavalleriehelmen des 1. Jahrhunderts n. Chr. üblich, nur sehr kurz angedeutet. Auf den breiten Wangenklappen ist der römische Adler, den Lorbeer im Schnabel tragend, abgebildet. Das verwendete Material ist Messingbronze, die teilweise mit Weißmetall überzogen ist, um den optischen Reiz zu erhöhen. Der Reiterhelm ist ein später Vertreter des frühkaiserzeitlich-pseudoattischen Typs Koblenz-Bubenheim/Weiler. Es wurde anhand der eingepunzten Inschriften festgestellt, dass er hintereinander von fünf Kavalleristen der Cohors III Bracaraugustanorum getragen worden ist, was auf einen längeren Gebrauch schließen lässt. Die Entstehungszeit des Stückes liegt wohl in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. Mit dem Alamanneneinfall von 233 könnte er in den Boden gekommen sein.[20] Von römischen Militaria ist bekannt, dass sie vielfach auf schon damals ältere, nicht mehr gebräuchliche Formen zurückgriffen, um „vom Prestige des klassischen Vorbildes“[21] zu zehren. Ähnliches kann man noch heute beim Militär vieler Länder beobachten, das zu Paraden historische oder historisierende Uniformen trägt.

Infanteriehelm

Der gemeinsam mit dem aus der hellenistischen Tradition stammende Reiterhelm Typ Koblenz-Bubenheim/Weiler aufgefundene zweite Helm gehört der weitverzweigten Gattung des Typs Weisenau an. Dieser Helmtyp, einst aus keltischen Vorbildern weiterentwickelt, wurde in der römischen Armee seit den Tagen der späten Republik[22] getragen, wobei er vielfachen Wandlungen unterlag, bis seine Entwicklung im späten 2. oder frühen 3. Jahrhundert mit dem schwergepanzerten Typ Niederbieber ausklingt.

Seine einfache Ausführung in Bronze erlaubt es, ihn als Helm für Auxiliartruppen zu identifizieren. Dieser Truppengattung gehörte auch die in Theilenhofen stationierte Kohorte an. Wie die noch sehr filigran angebrachte kreuzförmige Verstärkung auf der Kalotte zeigt, wurde der Helm in der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts gefertigt. Ein datierbares frühes Vergleichsstück dieser Bauweise, das allerdings einem Legionär gehörte (Kaiserlich-Italisch Typ Hebron), ging während des Bar-Kochba-Aufstandes (132–135) verloren.[23] Mit Aufkommen der kreuzförmigen Verstärkungen wurde auch der traditionelle Helmbusch für Legionäre und Hilfstruppen abgeschafft.

Limesverlauf zwischen dem Wachturm Wp 14/10 und dem Wachturm Wp 14/18

Limesbauwerke zwischen dem Wachturm Wp 14/11 bis zum Wachturm Wp 14/18
ORL[A 1] Name/Ort Beschreibung/Zustand
Wp 14/11[A 2] Turmstelle nicht sichtbar. Im östlich des Turmes, hinter dem Dorf Gundelshalm ansteigenden Gelände wird der Schuttwall der Rätischen Mauer sichtbar.
Wp 14/12
Lage und Profile des Wp 14/12

Bei seiner Ausgrabung fand man ein 6 x 4,5 m großes Steinturmfundament. Östlich davon lag ein älterer Holzturm, der allem Anschein nach keinen Graben besaß. Fechtzaun und Palisade, die an dieser Stelle ergraben werden konnten, zeigten einen Durchlass. Heute ist von dieser Turmstelle, die einst eine ausgezeichnete Fernsicht bot, nichts mehr zu sehen. Die Holztürme werden in der älteren Forschung meist als „Blockhäuser“ bezeichnet.

Wp 14/13 Die Reichs-Limes-Kommission ergrub nur ein Fragment des Steinturmes (Breite 4,5 m). Der Holzturm sowie die Palisade befanden sich hier rund 60 m vor dem Steinturm.
Wp 14/14
Lage und Profile des Wp 14/14

Die Nachforschungen ergaben einen 4,35 x 3,6 m großen Steinturm, der in einem leichten südöstlichen Knick der Rätischen Mauer lag. Auch hier konnte Flechtzaun und Palisade beobachtet werden. Nördöstlich schnitt die RLK den Holzturm an. Die Turmstelle war in der Vergangenheit meist von Gestrüpp überlagert und kaum sichtbar.

Wp 14/15
Lage des Wp 14/15
Grundriss und Profil des Wp 14/15

Von den Ausgrabungen ist heute nichts mehr zu erkennen. Die RLK fand ein 5,5 x 5,1 m großes Steinturmfundament. Südöstlich lag der Holzturm mit seinem Ringgraben. Nach Befund der RLK hat die Limesmauer an dieser Stelle eine ältere Straße überschnitten.

Wp 14/16 Turmstelle nicht sichtbar.
Wp 14/17
Wp 14/17 besitzt heute wieder freie Fernsicht
Das 4,5 x 4,35 m große Steinturmfundament, das in einem leichten Mauerknick errichtet wurde, ist restauriert. Von der auf einer Höhe liegenden Turmstelle aus hat man auch heute eine ausgezeichnete Fernsicht. Westlich des Steinturms wurde der Holzturm ergaben. Sowohl die Steinmauer als auch der Flechtwerkzaun haben hier den Holzturm geschnitten.
Wp 14/18
Lage des Wp 14/18

Turmstelle kaum sichtbar. Bei den Grabungen wurde ein 4,6 x 4,6 m großer Steinturm aufgedeckt. Die Limesmauer durchschnitt den älteren Holzturm.

Denkmalschutz

Kastell, Vicus, Bad und Erdlager sowie die Limesbauwerke sind Bodendenkmale nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz (BayDSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.

Siehe auch

Literatur

  • Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 4. Auflage, Gebr. Mann, Berlin 2000, ISBN 3-786-12347-0, S. 284ff.
  • Heinrich Eidam: Das Kastell Theilenhofen. In: Ernst Fabricius, Friedrich Hettner, Oscar von Sarwey (Hrsg.): Der obergermanisch-raetische Limes des Römerreiches B VII Nr. 71a (1905).
  • Thomas Fischer, in: Wolfgang Czysz u.a.: Die Römer in Bayern. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-11-6, S.522f.
  • Britta Rabold, Egon Schallmayer, Andreas Thiel: Der Limes, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-8062-1461-1.
  • Günter Ulbert, Thomas Fischer: Der Limes in Bayern. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0-351-2.

Weblinks

Anmerkungen

  1. ORL = Nummerierung der Limesbauwerke gemäß der Publikation der Reich-Limes-Kommission zum Obergermanisch-Rätischen-Limes
  2. Wp = Wachposten, Wachturm. Die Ziffer vor dem Schrägstrich bezeichnet den Limesabschnitt, die Ziffer hinter dem Schrägstrich in fortlaufender Nummerierung den jeweiligen Wachturm.

Einzelnachweise

  1. Jörg Faßbinder: Magnetometerprospektion am Kastell Iciniacum bei Theilenhofen, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Mittelfranken in: Das archäologische Jahr in Bayern 2007, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 3806221561, S. 73–77.
  2. Walter Sölter (Hrsg.): Das römische Germanien aus der Luft. 2. Auflage. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1983, ISBN 3-7857-0298-1, S. 38.
  3. Fortun(ae) / Aug(ustae) / sacrum / coh(ors) III Br(acaraugustanorum) / cui prae(e)st / Vetelli(us) / v(otum) s(olvit) l(ibens) l(aeta) m(erito) (Ubi erat lupa, Nr. 8887).
  4. Anne Johnson (dt. Bearbeitung von Dietwulf Baatz): Römische Kastelle. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1987, ISBN 3-8053-0868-X, S. 112.
  5. Anne Johnson (dt. Bearbeitung von Dietwulf Baatz): Römische Kastelle. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1987, ISBN 3-8053-0868-X, S. 152.
  6. Britta Rabold, Egon Schallmayer, Andreas Thiel: Der Limes, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-8062-1461-1, S. 120.
  7. Peter Weiß: Weitere Militärdiplome für Soldaten in Mauretania Tingitana aus dem Balkanraum. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 162, 2007, S. 250.
  8. AE 2003, 2062.
  9. So John Walker: Castleshaw: The Archaeology of a Roman Fortlet. Greater Manchester Archaeological Unit, 1989, ISBN 0-946126-08-9, S. 78.
  10. CIL 16, 48.
  11. CIL 16, 55 (p 215).
  12. AE 1993, 1240 und AE 1995, 1185 (116 n. Chr.), AE 2005, 1149 und AE 2005, 1150 (unter Hadrian).
  13. CIL 16, 69 (als cohors III Bracarorum, 122 n. Chr.), CIL 16, 70 (124 n. Chr.), AE 1997, 1779 (127 n. Chr.; aus demselben Jahr auch ein neu veröffentlichtes Militärdiplom: Werner Eck, A. Pangerl: Neue Diplome für die Hilfstruppen von Britannia. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 162, 2007, S. 225).
  14. AE 2005, 1535 (136 oder 137 n. Chr., siehe Addenda zur Prosopographia Imperii Romani), CIL 16, 87 (139 n. Chr.).
  15. B. Pferdehirt: Römische Militärdiplome und Entlassungsurkunden in der Sammlung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz 2004, Nr. 29 (142 n. Chr.); Werner Eck, A. Pangerl: Eine Konstitution für die Truppen von Syria Palaestina aus dem Jahr 158, in: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, Band 157, 2006, S. 190 (158 n. Chr.); dies.: Eine Konstitution für die Hilfstruppen von Syria Palaestina vom 6. Februar 158 n. Chr., in: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, Band 157, 2006, S. 283–290 (158 n. Chr.).
  16. AE 1984, 706; AE 1998, 1004.
  17. CIL 16, 93 (145/146 n. Chr.); AE 1997, 1001 (158 n. Chr.)
  18. CIL 16, 183, AE 1988, 905, AE 1995, 1182, B. Pferdehirt: Römische Militärdiplome und Entlassungsurkunden in der Sammlung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz 2004, Nr. 38 (alle datiert auf 157 n. Chr., was dem zitierten britannischen Militärdiplom von 158 n. Chr. widerspricht); AE 1922, 80, CIL 16, 117 (unter demselben Procurator wie die vorigen Diplome); AE 2001, 1568 (158 n. Chr. oder später); AE 2005, 1153, AE 1999, 1190 (160 n. Chr.) sowie vier weitere nicht genau datierte Militärdiplome.
  19. CIL 16, 117 und drei weitere Militärdiplome.
  20. Marcus Junkelmann: Die Reiter Roms, Teil III. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1992, ISBN 3-8053-1288-1, S. 161 u. 194.
  21. Marcus Junkelmann: Die Legionen des Augustus. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1986, ISBN 3-8053-0886-8, S. 170.
  22. Marcus Junkelmann: Die Legionen des Augustus. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1986, ISBN 3-8053-0886-8, S. 172.
  23. Daniel Peterson: Die römischen Legionen. Barett Verlag, Solingen 1994, ISBN 3-924753-42-3, S. 32.

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