- S-Bahn Mailand
-
Staat Italien Linien 10 Streckenlänge 324 km Stationen 100 Tunnelbahnhöfe 8 Fahrzeuge TAF, TSR, E 740, E.464+Niederflurwagen, E.464+Doppelstockwagen Betreiber Trenord Stromsystem 3000 V =, >Oberleitung Die S-Bahn Mailand (ital.: Servizio ferroviario suburbano di Milano) ist ein Eisenbahnsystem für den schnellen Personenverkehr in der Agglomeration Mailand. Das System wurde am 12. Dezember 2004 eröffnet und besteht aus zehn Linien. Das S leitet sich jedoch nicht von schnell, sondern aus suburbano (deutsch: vorortlich) ab. Die S-Bahn Mailand erfüllt alle gängigen Kriterien für eine S-Bahn: Das Netz ist gut mit der U-Bahn Mailand verknüpft, besitzt eine Stammstrecke (Passante ferroviario), die von fünf Linien genutzt wird, und weitere innerörtliche Durchmesserlinien, hat modernes Rollmaterial und eine hohe Taktdichte von 30 Minuten, so dass durch Überlagerung von zwei Linien meist ein 15-Minuten Takt entsteht. Die Metro bedient nur Bereiche in einem Radius von 20 km, die S-Bahn von 60 km und die Regionalzüge bis zu 120 km.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Idee einer unterirdischen Verbindungsbahn zwischen den Kopfbahnhöfen Porta Garibaldi und Porta Vittoria stammt aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. Der Bau dieser S-Bahn-Stammstrecke (bezeichnet als Passante Ferroviario) wurde aber schließlich erst 1983 beschlossen. Die Bauarbeiten begannen 1984 mit dem unterirdischen Bahnhof Repubblica, der gemeinsam mit der U-Bahn-Station der kreuzenden Linie M3 gebaut wurde.
Im November 1997 wurde der erste Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Bovisa und Porta Venezia mit einem Vorlaufbetrieb (Inselbetrieb im 15-Minuten-Takt) in Betrieb genommen.
1999 wurde die zweite Zufahrt zur Stammstrecke vom Bahnhof Certosa eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Vorortlinien aus Saronno, Mariano und Varese in die Tunnelstrecke hinein geführt.
Im Jahr 2002 konnte die Verlängerung der Tunnelstrecke bis zum unterirdischen Bahnhof Dateo in Betrieb genommen werden.
Am 12. Dezember 2004 konnte schließlich die gesamte Tunnelstrecke bis zum neuen 4-gleisigen unterirdischen Bahnhof Porta Vittoria in Betrieb genommen werden (der alte Kopfbahnhof war 1991 stillgelegt worden). Es fehlte jedoch noch der süd-östliche Anschluss, so dass vier der fünf Linien des zu diesem Zeitpunkt eröffneten S-Bahn-Netzes an diesem Bahnhof endeten. Das Netz der S-Bahn Mailand umfasste bei der Betriebsaufnahme folgende Linien:
- S1 Saronno - Milano Porta Garibaldi - Milano Porta Vittoria
- S2 Mariano - Milano Porta Garibaldi - Milano Porta Vittoria
- S5 Varese - Milano Porta Garibaldi - Milano Porta Vittoria - Pioltello
- S6 Novara - Milano Porta Garibaldi - Milano Porta Vittoria
- S10 Milano Bovisa - Milano Porta Garibaldi - Milano Porta Vittoria
Gleichzeitig wurden auch zwei Linien in das S-Bahn-System integriert, die die Stammstrecke nicht befuhren, sondern den zentrumsnahen Bahnhof Cadorna bedienten:
- S3 Saronno - Milano Cadorna
- S4 Meda - Seveso - Milano Cadorna
Des Weiteren wurde der östliche und südliche Eisenbahnring mit einer Linie in das S-Bahn-Netz integriert, die keine Umstiegsmöglichkeiten zu den anderen Linien besitzt:
- S9 Seregno - Milano Lambrate - Milano San Cristoforo
Am 15. Juni 2008 wurde die süd-östliche oberirdische Anbindung an den Bahnhof Porta Vittoria fertig gestellt, so dass die Linien S1, S2, S6 und S10 bis zum Bahnhof Rogoredo verlängert werden konnten, der zu diesem Zweck einen eigenen Bahnhofsteil mit Kopfgleisen bekam.
Am 13. Dezember 2009 konnten östlich Mailands die S-Bahn-Strecken auf eigenem Gleiskörper nach Lodi und Treviglio in Betrieb genommen werden. So wurde die S1 nach Lodi verlängert und die S6 wurde statt nach Milano Rogoredo gemeinsam mit der S5 in Richtung Treviglio geführt. Damit gab es zum ersten Mal echte West-Ost-Durchmesserlinien über die Stammstrecke.
Außerdem wurden zwei weitere S-Bahn-Linien eröffnet, die die Stammstrecke nicht befahren:
- S8 Lecco - Carnate - Milano Porta Garibaldi
- S11 Chiasso - Milano Porta Garibaldi
Vom 1. Februar 2010 bis zum 11. Dezember 2010 wurden einzelne Fahrten der S10 über Milano Bovisa hinaus zum Flughafen Malpensa verlängert. Seit dem 12. Dezember 2010 kann der Flughafen Malpensa direkt vom Bahnhof Centrale aus erreicht werden. Aus diesem Grund wurden die Fahrten der S10 zum Flughafen wieder eingestellt.
Am 12. Juni 2011 wurde die S9 von Milano San Cristoforo nach Albairate verlängert, so dass auch diese Linie zu einer Durchmesserlinie wurde (allerdings ohne Bedienung der Stammstrecke).
Linien
Linie Strecke Länge Bahnhöfe Betreiber Saronno ↔ Milano Passante ↔ Lodi 55,4 km 25 Trenord Milano Rogoredo ↔ Milano Passante ↔ Mariano Comense 30,9 km 20 Trenord Milano Cadorna ↔ Saronno 23,6 km 13 Trenord Milano Cadorna ↔ Camnago-Lentate ( / Meda) 21,2 km 14 Trenord Varese ↔ Milano Passante ↔ Treviglio 92,6 km 28 ATI Trenord-ATM Novara ↔ Milano Passante ↔ Pioltello-Limito ( - Treviglio) 83,5 km 24 Trenord Milano Porta Garibaldi ↔ Lecco 49,9 km 13 Trenord Albairate ↔ Milano Lambrate ↔ Seregno 49 km 15 Trenord Milano Rogoredo ↔ Milano Passante ↔ Milano Bovisa 21 km 8 Trenord Milano Porta Garibaldi ↔ Chiasso 51,4 km 13 Trenord Die Wegangabe Milano Passante umfasst die unterirdischen Bahnhöfe Lancetti, Porta Garibaldi, Rebubblica, Porta Venezia, Dateo und Porta Vittoria.
Planungen
Planungen für die Erweiterung des Netzes wurden in den letzten Jahren mehrmals diskutiert, aber wegen Geldmangel immer aufgeschoben.
Konkret geplant sind im Moment (Oktober 2011) folgende neue Linien:
- S7 Milano Porta Garibaldi - Monza - Besana in Brianza - Lecco (Dieseltraktion, konkrete Inbetriebnahme bis auf weiteres zurückgestellt)
- S13 Milano Bovisa - Milano Passante - Milano Rogoredo - Pavia (Inbetriebnahme im Dezember 2011)
Im Dezember 2011 soll die S10 eingestellt werden, sie wird durch die S13 ersetzt, die eigentlich eine Verlängerung der S10 über Milano Rogoredo hinaus nach Pavia ist.
Geplante Haltepunkte
An den bestehenden Linien sollen folgende Haltepunkte ergänzt werden:
Linie Haltepunkte S1 Zivido S1, S2, S9, S10 Milano Zama S2, S4 Cesano Maderno Sud, Cormano-Cusano S5 Busto Interscambio, Nerviano S5, S6, S9 Milano Forlanini S8 Monza Libertà S8, S9, S11 Monza San Rocco S9 Milano Canottieri Olona, Milano Tibaldi S9, S11 Monza Ovest, Monza San Biagio Literatur
- Gabriele Pellandini: Mailänder S-Bahn „Linee S“ gestartet. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 4/2005, ISSN 1421-2811, S. 180–182.
Siehe auch
Weblinks
Commons: S-Bahn Mailand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webseite zur Metro und S-Bahn (italienisch)
Kategorien:- S-Bahn (Italien)
- Verkehr (Mailand)
Wikimedia Foundation.