- U-Bahn Mailand
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Die Metropolitana di Milano ist das U-Bahnsystem der zweitgrößten italienischen Stadt Mailand. Im November 1964 als zweite italienische Metro eröffnet, bildet das von der ATM Milano betriebene regelspurige Schienenverkehrsmittel mit drei Linien neben den S-Bahn-ähnlichen Linee S das städtische Schnellverkehrsnetz. Charakteristisch für das Mailänder U-Bahnnetz ist die linienabhängige Nutzung von Stromschiene oder Oberleitung.
Inhaltsverzeichnis
Linien
Linie Strecke Inbetriebnahmen Länge Bahnhöfe M1 Sesto I Maggio ↔ Rho Fiera / Bisceglie 1964 bis 2005 24,9 km 36 M2 Abbiategrasso ↔ Cologno Nord / Gessate 1969 bis 2005 34,7 km 33 M3 San Donato ↔ Maciachini 1990 bis 2003 13,7 km 17 Geschichte
Da die Straßenbahn und der Busverkehr nicht mehr zur Erschließung Mailands ausreichten, wurde 1957 der Beschluss gefasst, eine Metro zu bauen. Die Bauarbeiten begannen im Herbst 1958.
M1 (Rote Linie)
Die rote Linie wurde als erste Mailänder U-Bahnlinie am 1. November 1964 zwischen Sesto Marelli und Lotto eröffnet. Die Strecke war damals 11,8 km lang und hatte 21 Stationen. Bereits zwei Jahre später wurde eine Zweiglinie zwischen den Stationen Pagano und Gambara in Betrieb genommen. Die rote Linie (auch M1) wurde in den folgenden Jahren weiter verlängert. 1975 wurden beide Linienäste gleichzeitig jeweils nach QT8 bzw. Inganni erweitert. 1980 ging es bis San Leonardo und 1986 bis Molino Dorino und Sesto FS. 1992 wurde die Zweiglinie von Inganni bis Bisceglie erweitert. 2006 wurde die andere Zweiglinie von Molino Dorino bis zum neuen Messegelände bei Rho erweitert.
M2 (Grüne Linie)
Die grüne Linie war ursprünglich eine Straßenbahn zwischen Vaprio d'Adda und Cassano d'Adda. 1969 endeten die Bauarbeiten für die Umwandlung in eine U-Bahn. Damals wurde die Linie M2 zwischen Caiazzo und Cascina Gobba eröffnet. 1970/1971 wurde die grüne Linie weiter ins Zentrum bis zum Bahnhof Porta Garibaldi gebaut. Damals - wie auch heute noch - kreuzte die grüne Linie die bereits bestehende Linie M1 an deren Haltestelle Loreto.
1972 erfolgte einer der längsten Metroausbauten: Die M2 wurde Richtung Nordosten außerhalb des Stadtgebiets bis Gorgonzola verlängert. Dort wurde auch eine Betriebswerkstatt für die grüne Linie errichtet.
1978 wurde eine zweite Kreuzung mit der roten Linie (M1) am Bahnhof Cadorna erbaut. Nun bildeten die beiden U-Bahn-Linien das typische Fischblasennetz.
1981 wurde ähnlich der roten Linie eine Zweiglinie bis zum heutigen Endbahnhof Cologno Nord gebaut.
Daraufhin wurden die M2 1983 bis Porta Genova und 1985 bis Romolo und zum Nachbarort Gessate verlängert. 1994 gab es wiederum eine Verlängerung bis Famagosta. Am 17. März 2005 ging der Verlängerungsast zur Piazza Abbiategrasso in Betrieb. Die Verlängerung nach Assago-Milanofiori im Süden der Stadt ist gegenwärtig in Bau.M3 (Gelbe Linie)
Die jüngste Linie des Mailänder U-Bahnnetzes wurde am 1. Mai 1990 zwischen Centrale FS (Hauptbahnhof) und Duomo als Shuttleservice eröffnet. Bereits sieben Monate später, im Dezember 1990, wurde der reguläre Betrieb mit einer Verlängerung bis Porta Romana aufgenommen.
1991 wurde die M3 in beide Richtungen bis San Donato bzw. Sondrio erweitert. 1995 gab es eine Verlängerung bis Zara, 2003 bis Maciachini.
Die gelbe Linie ist komplett barrierefrei für Behinderte zu erreichen.Ausbau und Pläne
In Bau
- M2, Zweiglinie Famagosta ↔ Assago Milanofiori
- M3, Erweiterung Maciachini ↔ Comasina
- M5, neue Linie Porta Garibaldi ↔ Bignami
In Planung
- M1, Erweiterung Sesto I Maggio ↔ Monza Bettola
- M4, neue Linie San Cristoforo ↔ Flughafen Linate
- M5, Erweiterung Bignami ↔ Monza Bettola
- M5, Erweiterung Porta Garibaldi ↔ San Siro
In Diskussion
- M1 (bzw. M5), Erweiterung Monza Bettola ↔ Monza Centro
- M1, Trennung der Zweigstrecke Bisceglie ↔ Pagano und Umwandlung in neue M6 Bisceglie - Pagano - Cadorna - Missori - Castelbarco
- M2, Erweiterung Cologno Nord ↔ Vimercate
- M2, Erweiterung Gessate ↔ Pozzo d'Adda
- M3, Erweiterung San Donato ↔ Paullo
- M4, Erweiterung San Cristoforo ↔ Buccinasco
- M4, Erweiterung Flughafen Linate ↔ Pioltello
- M4, Zweiglinie Forlanini ↔ San Giuliano Milanese
- M5, Erweiterung San Siro ↔ Settimo Milanese
Andere Verkehrsmittel in Mailand
Neben der Metro gibt es in Mailand auch eine ebenfalls durch die ATM Milano betriebene Straßenbahn und die S-Bahn Mailand. Letztere nutzt als Stammstrecke den Passante ferroviario zwischen Porta Vittoria und Bovisa. Er wurde zwischen 1997 und 2004 eröffnet, ist 9,4 km lang und hat 8 Stationen.
Außerdem gibt es in Mailand auch eine 2-Stationen-Mini-U-Bahn von der U-Bahnstation Cascina Gobba zur Haltestelle Ospedale/San Raffaele. Diese basiert ähnlich wie die Metros in Lyon, Lille oder Rennes auf dem VAL-System. Manchmal wird sie auch als Metro San Raffaele bezeichnet.Sonstiges
Stromzufuhr
Die M1 hat im Gegensatz zur M2 und M3 ein anderes Stromsystem. Sie wird mit einer Stromschiene an der Seite für die Stromaufnahme und einer weiteren Schiene in der Gleismitte für die Rückspeisung betrieben. Außerdem fährt sie mit Gleichstrom bei einer Fahrspannung von 750 Volt.
Die M2 und M3 dagegen fahren mit einem auf dem Zugdach befindlichen Stromabnehmer. Die zwei U-Bahnlinien werden zwar auch mit Gleichstrom, jedoch bei einer Fahrspannung von 1500 Volt betrieben.Betriebswerkstätten
Derzeit gibt es sechs Betriebswerkstätten:
- Deposito Gallaratese (M1)
- Deposito Precotto (M1)
- Deposito Famagosta (M2)
- Deposito Cologno Nord (M2)
- Deposito Gorgonzola (M2)
- Deposito San Donato (M3)
Weblinks
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