- SMS Arcona I
-
Schiffsdaten Schiffname SMS Arcona Schiffstyp Gedeckte Korvette Schiffsklasse Arcona-Klasse Kiellegung: 1855 Stapellauf (Schiffstaufe): 19. Mai 1858 Bauwerft: Königliche Werft in Danzig Besatzung: 380 Mann Baukosten: xx Goldmark Schwesterschiffe SMS Gazelle
SMS ElisabethSMS Hertha
SMS VinetaTechnische Daten Wasserverdrängung: Konstruktion: 1.928 t
Maximal: 2.391 tLänge: KWL: 63,55 m
über alles: 71,95 mBreite: 13,0 m Tiefgang: 6,33 m Maschinenanlage: 4 Dampfkessel
1 liegende 2-Zylinder-Einfachexpansions-
DampfmaschinenLeistung: 1365 PSi Anzahl der Schrauben: 1 zweiflügelig Ø 4,8 m Wellenumdrehung: 165 U/min Segel: Vollschifftakelung Höchstgeschwindigkeit: 12 kn kn Fahrbereich: 1150 sm bei 11 kn Brennstoffvorrat: ca. 220 t Kohle Bewaffnung bis 1869 68-Pfünder: 28 Kanonen Bewaffnung ab 1869 Ringkanonen
15 cm L/22:17 Kanonen Ringkanonen
12,5 cm L/23:2 Kanonen Kommandanten Korvettenkapitän Freiherr von Reibnitz (1873/75) Die SMS Arcona, benannt nach dem nördlichsten Kap der Insel Rügen, war eine Gedeckte Korvette der Preußischen Marine, der Marine des Norddeutschen Bundes sowie später der Kaiserlichen Marine.
Der Stapellauf erfolgte am 19. Mai 1858 auf der Königlichen Werft in Danzig.
Inhaltsverzeichnis
Technische Angaben
Das bei voller Ausrüstung 2.391 Tonnen schwere Schiff war 71,95 Meter lang, 13,00 Meter breit und hatte einem Tiefgang von 6,33 Metern. Die Stärke der Besatzung betrug 380 Mann.
Bauweise
Die Arcona war ein Querspantbau mit Kraweelbeplankung und komplett aus Eichenholz gefertigt. Zum Schutz vor Schiffsbohrwürmern war das Unterwasserschiff mit Kupferplatten beschlagen.
Antrieb
Als Hauptantrieb der Arcona fungierte eine liegend eingebaute Zwei-Zylinder-Einfachexpansions-Dampfmaschine, die von vier kohlebefeuerten Dampfkesseln mit dem notwendigen Betriebsdruck versorgt wurde. Die Dampfmaschine leistete auf einer Antriebswelle 1365 PS bei 165 U/Min, was dem Schiff das Erreichen einer Höchstgeschwindigkeit von zwölf Knoten ermöglichte.
Um auf langen Reisen Kohle zu sparen, besaß die Arcona eine komplette Vollschifftakelung, die es ermöglichte, das Schiff nur mit Segeln zu manövrieren.
Reichweite
Mit ihrem Brennstoffvorrat von circa 220 Tonnen Kohle besaß die Arcona bei einer Marschgeschwindigkeit von elf Knoten eine Reichweite von 1150 Seemeilen.
Bewaffnung
Ursprünglich war die Arcona mit 28 68-Pfünder-Kanonen ausgerüstet. Im Zuge einer Modernisierung im Jahr 1869 wurden diese demontiert. An ihre Stelle traten 17 Ringkanonen des Kalibers 15 cm L/22 und 2 Ringkanonen des Kalibers 12,5 cm L/23. Die neuen Ringkanonen besaßen eine höhere Reichweite und Präzision als die vorherige Bewaffnung.
Dienstzeit
Während ihrer Dienstzeit absolvierte die Arcona mehrere große Fahrten.
Vom 11. Dezember 1859 bis zum 5. Oktober 1862 führte sie mit zwei weiternen Schiffen eine beinahe dreijährige Ostasienreise durch, bei der am 2. September 1860 vor Yokohama in einem Taifun der Kriegsschoner SMS Frauenlob mit allen 47 Mann Besatzung verloren ging. Im Jahr 1864 bewährte sich die Schraubenfregatte im Deutsch-Dänischen Krieg.
Bei den Feierlichkeiten zur Eröffnung des Sueskanals im Jahr 1869 repräsentierte die Arcona, mit dem preußischen Kronprinzen an Bord, das Königreich Preußen. Danach war sie bis zum Jahr 1870 in den Seegebieten um Westindien und Nordamerika im Einsatz. Vom Ausbruch des deutsch-französischen Kriegs 1870 auf den Azoren überrascht, gelang es ihr, nach Lissabon zu segeln.
Vom 1. Oktober 1873 bis zum 18. Dezember 1875 absolvierte sie eine Weltumschiffung als Seekadettenschulschiff. Diese Reise diente der Vorbereitung der Expedition der Gazelle zur Beobachtung des Venusdurchganges von 1874. Die Arcona hatte dabei im Vorfeld die Aufgabe, einen geeigneten Beobachtungsort des Venusdurchganges zu erkunden (Kerguelen-Inseln).
Schließlich war sie vom Jahr 1876 an in Kiel stationiert und diente dort als Schulschiff für Heizer und Maschinisten.
Verbleib
Am 18. März 1884 wurde die Arcona aus der Liste der Kriegsschiffe der Kaiserlichen Marine gestrichen. Danach wurde sie noch einige Zeit als Zielschiff benutzt und noch im gleichen Jahr auf der Kaiserlichen Werft in Kiel abgewrackt.
Wikimedia Foundation.