- SMS Gazelle (1859)
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Schiffsdaten Schiffname SMS Gazelle Schiffstyp Gedeckte Korvette Schiffsklasse Arcona-Klasse Kiellegung: 1855 Stapellauf: 19. Dezember 1859 Bauwerft: Königliche Werft, Danzig Indienststellung: 1861 Bauweise: Querspant-Kraweelbau aus Eichenholz mit Kupferbeschlag Baukosten: xx Goldmark Schwesterschiffe SMS Arcona
SMS ElisabethSMS Hertha
SMS VinetaTechnische Daten Wasserverdrängung: 2.300 t Länge: 73 Meter Breite: 12,79 m Tiefgang: 6,59 m Maschinenanlage: 4 kohlegefeuerte Dampfkessel
1 liegende 2-Zyl.-Einfachexpansions-DampfmaschineAnzahl der Schrauben: 1 zweiflügelig 4,8 m Leistung: 1320 PSi Höchstgeschwindigkeit: 13,5 kn Reichweite: 1150 sm bei 11 kn Brennstoffvorrat: 220 t Kohle Besatzung: 380 Mann Bewaffnung bis 1870: 6 x 68-Pfünder
20 x 36-Pfünderab 1870: 17 Ringkanonen 15 cm Kommandanten Korvettenkapitän Eduard Heldt (Mai - Dezember 1862) Kapitän zur See Georg Freiherr von Schleinitz (1874–76) Die SMS Gazelle war ein Kriegsschiff der Preußischen Marine, dann der Marine des Norddeutschen Bundes sowie später der Kaiserlichen Marine. Vom Schiffstyp her war sie eine Gedeckte Korvette der Arcona-Klasse.
Die Gazelle wurde auf der Königlichen Werft in Danzig gebaut und lief am 19. Dezember 1859 vom Stapel. Die Indienststellung erfolgte 1861. Sie war 73 Meter lang, knapp 13 Meter breit und hatte einen Tiefgang von gut 6,50 Metern. Sie erreichte eine maximale Geschwindigkeit von 13,5 Knoten. Die Bewaffnung der Gazelle bestand aus 17 Ringkanonen mit einem Kaliber von 15 cm.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Auslandseinsatz
Von 1862–1864 unternahm die Gazelle eine Fahrt nach Ostasien. In dieser Zeit diente der spätere Admiral Guido Karcher als Seekadett an Bord. Über diese Reise schrieb Adolf Mensing einen ausführlichen Erlebnisbericht.[1] 1872 war die Gazelle zusammen mit der Vineta in Westindien stationiert und nahm dort u.a. in Haiti deutsche Wirtschaftsinteressen wahr.
Von 1872–1874 sollte sie zusammen mit der Panzerfregatte SMS Friedrich Carl eine Weltumrundung von Kiel über Westindien, das Kap der Guten Hoffnung, Australien, die Südsee, Japan, China, Kalifornien, Peru, Chile, Uruguay und Brasilien zurück nach Kiel unternehmen. Ob diese stattgefunden hat, ist nicht bekannt.
Forschungsfahrt
Von 1874−1876 unternahm die Gazelle unter dem Kommando des späteren Vizeadmirals Georg Freiherr von Schleinitz eine Expedition, die sie von Kiel aus entlang der afrikanischen Westküste, zum Kap der Guten Hoffnung, zu den Kerguelen, nach Mauritius, in die Südsee, durch die Magellanstraße und über die Azoren zurück nach Kiel führte. Für diese Expedition wurde die Bewaffnung halbiert und in der Batterie Wohn- und Arbeitsräume für die wissenschaftlichen Arbeiten geschaffen. Die Expedition diente in erster Linie der Erforschung der Bodenprofile des Südatlantik und der großen Meeresströmungen am Äquator und bei Neuguinea. Darüber hinaus unternahmen der Zoologe Theophil Studer, der Schiffsarzt Friedrich Carl Naumann und der Assistenzarzt Carl Hüesker umfangreiche zoologische, botanische und anthropologische Forschungen. Zudem brachte die SMS Gazelle eine astronomische Expedition unter der Leitung von Karl Börgen zur Beobachtung des Venusdurchgangs auf die Kerguelen und anschließend nach Mauritius.
Verbleib
Ab 1884 diente sie als Hulk und wurde 1906 abgewrackt.
Literatur
- Adolf Mensing: An Bord der GAZELLE nach Yokohama. Ein preußischer Marineoffizier erinnert sich, hrsg. v. u. bearb. v. Horst Auerbach. Hinstorff, Rostock 2000. ISBN 3-356-00883-8
- Karl H. Peter: Seeoffizieranwärter. Ihre Ausbildung von 1848 bis heute. Mürwik, 1969. (online auf pkgodzik.de)
Weblinks
- Die kaiserliche Marine und der Venusdurchgang von 1874 (online auf bundesarchiv.de)
- Die Forschungsreise S.M.S. "Gazelle" in den Jahren 1874 bis 1876 unter Kommando des Kapitän zur See Freiherrn von Schleinitz - Originalbericht (online auf edoc.hu-berlin.de)
Einzelnachweise
- ↑ Adolf Mensing: An Bord der GAZELLE nach Yokohama. Ein preußischer Marineoffizier erinnert sich, hrsg. v. u. bearb. v. Horst Auerbach. Hinstorff, Rostock 2000. ISBN 3-356-00883-8
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