STS-401

STS-401
Missionsemblem
STS-400-Missionsemblem (Von der NASA nicht genehmigt)
Missionsdaten
Mission: STS-400
Space Shuttle: Endeavour OV-105 (geplant)
Besatzung: 4
Start:
Startplatz: Kennedy Space Center, LC-39B (geplant)
Anzahl EVA: 3
Landung:
Landeplatz: Kennedy Space Center (geplant)
Flugdauer: 7 Tage
Bahnhöhe: 600 km (geplant)
Bahnneigung: 28.45° (geplant)
Mannschaftsfoto
STS-400 Crew
STS-400 Crew
Navigation
Vorherige
Mission:
STS-125
Nachfolgende
Mission:
STS-127
oder
Orion 1

STS-400 (englisch Space Transportation System) ist die Missionsbezeichnung für eine mögliche Rettungsmission des US-amerikanischen Space Shuttle Endeavour (OV-103) der NASA. Es wäre der 126. und möglicherweise letzte Flug im Space-Shuttle-Programm. Ziel der Mission ist es, die sieben Besatzungsmitglieder der Hubble-Wartungsmission STS-125 im Falle einer irreparablen Beschädigung der Atlantis zu retten.

Der Start von STS-400 muss spätestens eine Woche nach dem Start der Wartungsmission erfolgen.

Inhaltsverzeichnis

Mannschaft (geplant)

Die Mannschaft der Rettungsmission wird aus vier der Astronauten bestehen, die im November 2008 die Mission STS-126 durchführten: Kommandant, Pilot und zwei Missionsspezialisten mit Erfahrung bei Weltraumausstiegen:

Ursprünglich waren hierfür vier Mitglieder der Mannschaft von STS-123 vom März 2008 vorgesehen:

Inzwischen wurden jedoch Mike Foreman der Mission STS-129 und Bob Behnken der Mission STS-130 zugeteilt. Beide Flüge sollen Ende 2009 durchgeführt werden. Aus diesem Grund wurde für STS-400 eine komplett andere Mannschaft zusammengestellt.

Hauptunterschiede zu einer normalen Rettungsmission

Während bei einer normalen Rettungsmission die Internationale Raumstation (ISS) als sicherer Hafen für die Hauptmission dient, ist diese von der Umlaufbahn Hubbles aus nicht erreichbar. Daher musste für die Rettung einer Hubblewartungsmission ein neuer Rettungsplan entwickelt werden. Dieser beinhaltet einen auf drei Weltraumausstiegen basierenden Umstieg.

Vorbereitungen

Vorbereitung der Endeavour

Atlantis (vorne) und Endeavour auf den Startanlagen.

Nach ihrer letzten Mission wurde die Endeavour in die Orbiter Processing Facility (OPF) gebracht, wo die routinemäßigen Nachinspektionen durchgeführt werden. Anschließend stand sie als Rettungsshuttle für die Mission STS-326 bereit, für den Fall, dass die Crew der STS-124-Mission aufgrund eines defekten Hitzeschildes gezwungen gewesen wäre, auf der ISS zu verweilen. Nach einem erfolgreichen Ende der STS-124-Mission begannen am 11. Juli 2008 im Vehicle Assembly Building (VAB) die Vorbereitungen auf den Flug indem damit begonnen wurde, die Solid Rocket Booster zusammenzubauen. Am 11. August traf der externe Tank ein, der am 29. August zwischen die Booster montiert wurde. Die Montage der Endeavour am externen Tank erfolgte am 12. September, einen Tag nach dem Rollover von der OPF zum VAB, sodass das Rollout zur Startanlage 39B am 19. September erfolgen konnte.

Planänderung

Durch Hubbles Wissenschaftlichen Formatierungsrechner, der Ende September ausfiel und während STS-125 ersetzt werden soll, wurde die STS-125-Mission auf frühestens Januar 2009 verschoben. Die Atlantis wurde am 13. Oktober entladen und am 20. Oktober ins VAB zurück gebracht. Die Endeavour wurde am 23. Oktober zur Startanlage 39A überführt.

Da die Endeavour zu dieser Zeit bereits als Rettungsshuttle vorbereitet war, ihre Hauptmission STS-126 nun jedoch vorgezogen wurde und sie durch die Discovery als Rettungsshuttle abgelöst wurde, ist dies die einzige Shuttlemission, auf die zwei Shuttles aktiv vorbereitet wurden. Aufgrund dieser Änderung war eine Änderung der Missionsbezeichnung in STS-401 nicht auszuschließen.

Am 30. Oktober wurde bekanntgegeben, dass das Ersatzteil nicht vor April 2009 verfügbar sei, weshalb die Rolle des Rettungsshuttles wieder an die Endeavour übergeben wurde.

Anfang 2009 wurde bekannt, dass man eine bis dato verworfene Option wieder in Betracht ziehe, um einen Juli-Start von Ares I-X zu gewährleisten. Diese "single pad" genannte Option würde die Endeavour vor der Atlantis zur Startanlage 39A bringen und so weit wie möglich vorbereiten, sodass sie wieder ins VAB gerollt werden kann. Die Atlantis würde dann zur Startanlage fahren und normal starten. Anschließend würde man die Startanlage für einen weiteren Start vorbereiten, sodass die Endeavour spätestens 15 Tage nach der Atlantis starten könnte. Hätte man sich für diese Option entscheiden, hätte das Constellation-Programm Startanlage 39B umgehend übernehmen und soweit wie für den Start von Ares I-X modifizieren können. Jedoch blieb es bei der "Dual Pad"-Variante, da die Vorbereitungen auf Ares I-X hinter dem Zeitplan lagen und die größten Arbeiten an der Startanlage bereits beendet waren.

Die Endeavour wurde am 10. April zum VAB überführt. Dort wurde sie über das Osterwochenende am externen Tank montiert. Sie wurde am 17. April zur Startanlage 39B gefahren.

Missionsverlauf (geplant)

Shuttle-Shuttle Konstellation während der Rettungsmission
Astronauten hangeln sich an einem Seil entlang

Während des ersten Flugtages werden die Laderaumklappen geöffnet, und das Orbiter Boom Sensor System (OBSS) wird für die Überprüfung des Hitzeschildes am zweiten Flugtag vorbereitet, indem dieser vom Remote Manipulator System (RMS) ergriffen wird. Im Zuge des ersten Flugtages werden mehrere Triebwerksstarts für die nötige Bahnhöhe von 600 km sorgen. Während des Flugtags zwei wird der OBSS wieder verstaut und es werden Vorbereitungen für die zu rettenden Astronauten getroffen. Zudem wird der auf dem Rettungsshuttle vorhandene Raumanzug (Extravehicular Mobility Unit EMU) für den Transfer zur Atlantis vorbereitet. Schließlich wird das Rendezvous mit der Atlantis durchgeführt und diese mit dem Endeavour-Roboterarm ergriffen.

Am dritten Tag ist ein Außenbordeinsatz geplant. Während des Ausstiegs sollen Megan McArthur und Andrew Feustel umsteigen. Außerdem wird die EMU in die Gegenrichtung transferiert und es wird ein Seil zwischen den Luftschleusen gespannt. John Grunsfeld steigt ebenfalls um, nimmt jedoch am zweiten Ausstieg am Folgetag teil, während dem er beim Transport von zwei Raumanzügen zu der und vier Advanced Crew Escape Suits (ACE-Suits) von der Atlantis hilft. Außerdem steigt Gregory Johnson um. Grunsfeld steigt ebenfalls in die Endeavour und wird durch Michael Massimino abgelöst, der am zweiten und dritten Ausstieg teilnimmt. Während des letzten Ausstiegs wechseln er, Scott Altman und Michael Good sowie die letzten drei Start- und Landeanzüge in das Rettungsshuttle Endeavour, jedoch muss das Hubble-Wartungsmissionsshuttle erst wieder vom Rettungsshuttle losgelassen werden. Außerdem wird das Seil entfernt und man hält sich bereit, den Roboterarm der Endeavour falls nötig manuell zu lösen.

Flugtag fünf dient der Spätinspektion des Hitzeschildes, an Flugtag sechs ist eine Landung im Kennedy Space Center vorgesehen.[1]

Die Atlantis soll durch einen zerstörerischen Wiedereintritt zum Verglühen gebracht werden und die Trümmer sollen nördlich von Hawaii niedergehen.[2]

Mögliche Folgen

Sollte es zum Start dieser Mission kommen, könnten mehrere Szenarien eintreffen. Zum einen könnte man das Shuttleprogramm erneut stoppen und eine Untersuchung durchführen, während ein Startverbot besteht. Dies würde jedoch die Fertigstellung der Internationalen Raumstation bis 2010 stark erschweren. Eine weitere Möglichkeit wäre die sofortige Einmottung der Shuttleflotte, was jedoch die Fertigstellung der ISS unmöglich machen würde. Sollte der letzte Fall eintreffen, so würde sich die NASA auf das Constellation Programm konzentrieren.

Quellen

  1. Chris Bergin: NASA draws up their Hubble rescue plans. nasaspaceflight.com, 10. November 2007. Abgerufen am 23. April 2009. (englisch)
  2. Chris Gebhardt: Pre-empting Hubble: MOD reviews STS-125/400 requirements. nasaspaceflight.com, 2. April 2009. Abgerufen am 23. April 2009. (englisch)

Weblinks


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