Sagan-Kaserne

Sagan-Kaserne

Auf den Wuppertaler Südhöhen befinden sich vier ehemals militärisch genutzte Kasernen, die zuletzt dem Verteidigungsbezirkskommandos 34 des Wehrbereichskommandos III der Bundeswehr zugeordnet waren.

Inhaltsverzeichnis

Saarburg-Kaserne (alte Generaloberst-Hoepner-Kaserne)

Die Saarburg-Kaserne (51° 14′ 23″ N, 7° 9′ 42″ O51.2397222222227.16166666666677), benannt nach dem Lothringer Ort Sarrebourg, wurde ab 1936 auf dem Freudenberg in Wuppertal-Elberfeld erbaut. Sie wurde am 15. März 1938 von der zweiten Abteilung des Artillerieregiments 76 bezogen, das zuvor im niederschlesischen Żagań (dt. Sagan) stationiert war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von amerikanischen und später britischen Streitkräften genutzt, die 1957 abzogen. Nach dem Bezug durch die Bundeswehr wurde die Kaserne 1969 in Generaloberst-Hoepner-Kaserne umbenannt. Hier war das Piplinepionierregiment 80 stationiert. 1993 endete die militärische Nutzung.

Nach Abzug der Bundeswehr wurden drei Viertel der Kaserne für etwa 60 Millionen Mark zu einem Campus der Universität Wuppertal umgebaut, der seit 2003 den Fachbereich E (Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik) beherbergt. Neben Neubauten wurden die alten Gebäude modernisiert und für die neuen Bedürfnisse umgebaut. Auf den restlichen Teilen des Geländes wurden Wohngebäude errichtet.

Sagan-Kaserne

Die Sagan-Kaserne (51° 14′ 13″ N, 7° 9′ 37″ O51.2369444444447.16027777777787) wurde ebenfalls 1936/37 erbaut und am 15. Mai 1938 von der ersten Abteilung des Artillerieregiments 76 aus Sagan bezogen und bis 1957 ebenfalls von den britischen Streitkräften genutzt. Die Bundeswehr übernahm auch diese Liegenschaft und nutzte die Kaserne bis 1993 durch das Fernmeldebataillon 810.

Auf dem Gelände siedelte sich 1998 das Entwicklungszentrum und die Deutschlandzentrale von Delphi an sowie in den modernisierten Kasernengebäude das Wuppertaler Technologiezentrum W-Tec.

Colmar-Kaserne

Auf Lichtscheid in Wuppertal-Barmen wurde 1936 eine weitere Kaserne (51° 14′ 29″ N, 7° 11′ 40″ O51.2413888888897.19444444444457) errichtet, die nach der elsässischen Stadt Colmar benannt wurde. Auch sie war nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Abzug 1957 in amerikanischer, dann bis 1968 in britischer Hand. Vom 1. Oktober 1981 bis 1993 war hier das Raketenartilleriebataillon 72 der Bundeswehr stationiert, ebenso die Panzerjägerkompanie 200 und das Ausbildungsbataillon 203 der Panzerbrigade 20. Auf dem Gelände befand sich auch die Standortfernmeldeanlage für den Standort Wuppertal. An die Kaserne grenzte der Standortübungsplatz Scharpenacken.

Nach 1993 wurden Teile der Kaserne für Asylbewerber, Aussiedler und die Bereitschaftspolizei genutzt. Andere Teile wurden mit der benachbarten Diedenhofen-Kaserne (neue Generaloberst-Hoepner-Kaserne) zusammengelegt. Die Entwicklung des Geländes erfolgt ebenfalls zusammen mit dem der Diedenhofen-Kaserne. Bis Ende 2008 wurden die am Scharpenacker Weg liegenden Wagenhallen der Kaserne abgetragen, um dort Platz für eine Wohnbebauung zu schaffen. Mehrere Mannschaftsgebäude zur Oberbergischen Straße hin blieben erhalten.

Diedenhofen-Kaserne (neue Generaloberst-Hoepner-Kaserne)

Die Diedenhofen-Kaserne (51° 14′ 21″ N, 7° 12′ 5″ O51.2391666666677.20138888888897) in Wuppertal-Ronsdorf, benannt nach dem Lothringer Ort Diedenhofen, wurde ebenfalls 1936 errichtet und wie die anderen Kasernen nach dem Zweiten Weltkrieg hauptsächlich von den Briten genutzt. Während dieser Zeit hieß sie Keightley Barracks. 1968 übernahm die Bundeswehr die Kaserne, die sie bis zur endgültigen Aufgabe des Standorts Wuppertal 2004 für das Flugabwehrregiment 100 nutzte. 1994 übernahm sie den Namen Generaloberst-Hoepner-Kaserne, den zuvor die ehemalige Saarburg-Kaserne auf dem Freudenberg getragen hatte. Sie grenzte ebenfalls an den Standortübungsplatz.

2007 wurde das Gelände zusammen mit dem der benachbarten Colmar-Kaserne (zusammen ca. 39,8 Hektar) von einer niederländischen Projektentwicklungfirma gekauft, die dort ab Ende 2008 neben Wohnbebauung einen sogenannten Engineering Park Wuppertal errichtet. Teile der Kaserne wie das Offizierskasino stehen unter Denkmalschutz und werden in das Projekt integriert. Bis zum November 2008 wurde ein Großteil der übrigen Gebäude abgetragen.

Standortverwaltung

Östlich der GOH-Kaserne in Wuppertal-Ronsdorf befindet sich das Gelände der Standortverwaltung Wuppertal und der Truppenübungsplatz Scharpenacken. Im Jahre 2007 wurden Pläne vorgestellt, auf einem großen Teil dieses Areales eine Polizeikaserne, zwei Landesschulen und eine Justizvollzugsanstalt zu errichten. Die Gebäude der beiden letztgenannten Einrichtungen betreffen unter Landschaftsschutz stehende Freiflächen von etwa 30 ha, die seltene und geschützte Arten beherbergen und daher naturschutzwürdig sind. Gegen diese Pläne entstanden Proteste von Anwohnern und Naturschützern, die bisher erfolglos um die Prüfung naturschonenderer Alternativen kämpfen, während die Stadtspitze in der Hoffnung auf neue Arbeitsplätze dem Projekt aufgeschlossen gegenüber steht.

Standortübungplatz, Munitionsniederlagen und Schießstand

Der 30 Hektar große Standortübungsplatz Scharpenacken grenzte an die Colmar-Kaserne und die Diedenhofen-Kaserne. Auf dem Standortübungplatz lag bei dem Weiler Erbschloe ein Langwaffenschießstand und eine Standortmunitionsniederlage, die 2009 von der neuen Justizvollzugsanstalt überbaut werden sollen. Die 24,8 Hektar große Standortmunitionsniederlage Wuppertal für die Flugabwehrwaffen des Standorts lag auf der Stadtgrenze zwischen Radevormwald und Halver.

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