Salzachkreis

Salzachkreis
Bayerns Einteilung in Kreise im Jahr 1808

Der Salzachkreis war einer der Kreise (Regierungsbezirk) des Königreichs Bayern und umfasste neben dem heutigen Südostoberbayern ab 1810 auch das in den Napoleonischen Kriegen von den Franzosen besetzte, und an Bayern im Pariser Vertrag übergebene Herzogtum Salzburg (das ehemalig fürsterzbischöfliche Salzburger Land), das Gericht Kitzbühel (Tirol), und das südliche Innviertel, einschließlich von Teilen des Salzkammerguts.

Durch Abtretungen an das Kaisertum Österreich wurde nach dem Wiener Kongress das Gebiet des heutigen Bundeslandes Salzburg 1816 als Salzburgkreis dem Kronland Österreich ob der Enns angeschlossen, indem der unter bayerischer Besatzung dazugenommene Innkreis (heute Innviertel) wiederhergestellt wurde. Der nur mehr Restgebiete umfassende bayerische Salzachkreis wurde 1817 aufgelöst.

Inhaltsverzeichnis

Bayerische Geschichte (1808-1817)

In den Jahren 1806 bis 1808 wurde das Königreich Bayern in 15 (staatliche) Kreise eingeteilt, deren Name sich nach Flüssen richtete. Der Salzachkreis mit der Hauptstadt Burghausen umfasste zunächst zehn Landgerichte und seit 1809 die kreisunmittelbare Stadt Burghausen.

1810 wurde er erheblich in Richtung Südosten (Salzburger Land) vergrößert, Salzburg wurde Sitz des Generalkommissariats. Der Salzachkreis reichte im Norden bis Braunau am Inn, Altheim und Ried und weiter bis Haag am Hausruck und Grieskirchen. Im Osten bis Schwanenstadt, Vöcklabruck und den Attersee. Im Westen gehörten zum Salzachkreis Altötting, das Ostufer des Chiemsees, und im Südosten das Landgericht Kitzbühel (im heutigen Tirol).

Generalgouverneur für die neu für Bayern gewonnenen Gebiete des Inn- und Salazachkreises war Ludwig von Bayern, nachmalig König Ludwig I.,[1] Generalkreiskommissär, vorher Hofkommissär für die Vorbereitung der Amtsübernahme war Carl Graf von Preysing,[2] Regierungsdirektor (Kanzleidirektor) war Arnold von Mieg.[3] Diese Verwaltung war 30. September 1810 - 1. Mai 1816 im Amt.

Ab 1816 wurde der bayerische Teil des Salzachkreises durch Abtretungen an Österreich erheblich verkleinert und schließlich der bayerische Bereich des Salzachkreises 1817 aufgelöst. Dabei kamen einige Landgerichte zum Isarkreis und einige zum Unterdonaukreis.

Bayerische Städte und Landgerichte

Burghausen und Salzburg waren von 1811-1816 kreisunmittelbare Städte. Bayrische Landgerichte waren damals:

Abtenau (1811-1816) - Altötting (ab 1810) - Berchtesgaden (ab 1811) - Braunau (1810-1816) - Burghausen - Eggenfelden - Emsburg (1816) - Frankenmarkt (1810-1816) - Gastein (1811-1816) - Grieskirchen (1810-1816) - Haag (1810-1816) - Hallein (1810-1816) - Hopfgarten (1811-1816) - Kitzbühel (1810-1814) - Laufen (ab 1810) - Mattighofen (1810-1816) - Mauerkirchen (1810-1816) - Mautendorf (1811) - Mittersill (1811-1816) - Mondsee (1814-1816) - Mühldorf (bis 1810) - Neumarkt am Wallersee (1810-1816) - Radstadt (1811-1816) - Reichenhall - Ried (1810-1816) - Rosenheim (bis 1810) - Saalfelden (1811-1816) - Salzburg (1811-1816) - Sankt Johann (1811-1816) - Sankt Michael (1811-1816) - Simbach (bis 1810 und ab 1816) - Tamsweg (1811-1816) - Taxenbach (1811-1816) - Teisendorf (1811-1816) - Thalgau (1811-1816) - Tittmoning (1811-1816) - Traunstein - Trostberg (bis 1810) - Vilsbiburg (bis 1810) - Vöcklabruck (1810-1816) - Wasserburg (bis 1810) - Werfen (1811-1816) - Zell am See (1811-1816) - Zell am Ziller (1814-1816)

Literatur

  • Wilhelm Volkert (Hrsg.), in Verbindung mit Richard Bauer, Reinhard Heydenreuter, Gerhard Heyl, Emma Mages, Max Piendl, August Scherl, Bernhard Zittel: Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799 - 1980. , München, 1983, ISBN 3-406-09669-7
  • F. Koller, H. Rumschöttel (Hrsg.): Vom Salzachkreis zur EuRegio, Bayern und Salzburg im 19. und 20. Jahrhundert. Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns/Salzburger Landesarchiv 2006. ISBN 3-921635-98-5
  • Heinz Dopsch: Kleine Geschichte Salzburgs - Stadt und Land. Anton Pustet Salzburg 2001. ISBN 3-7025-0441-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kronprinz Ludwig August von Bayern – Generalgouverneur des Inn- und Salzachkreises. Katalogeintrag zu: Grenzen überschreiten – Bayern und Salzburg 1810 bis 2010. Doppelausstellung Salzburg und Laufen vom 11. Juni bis 31. Oktober 2010, Abteilung Salzburg unter bayerischer Herrschaft 1810 bis 1816. Salzburg Museum, 2010, abgerufen am 10. Oktober 2011.
  2. Carl Graf von Preysing. In Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  3. Mieg, Arnold Ritter von (bayerische Adelsbestätigung 1812), NDB

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