Samsö

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Samsø

Samsø (dän ø = Insel) liegt im dänischen Kattegat, nördlich von Fünen. Als Gesamtgemeinde hat sie 4.124 Einwohner (2006) und ist 114 km² groß.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografisch zerfällt die Insel in drei Bereiche:

  1. die Nordinsel
  2. das Gebiet um den Stavns Fjord
  3. die Südinsel

Die Nordinsel mit ihrer wenig abwechslungsreichen Natur beginnt am Kanhave-Kanal und war vor der jungsteinzeitlichen Landhebung eine selbständige Insel. Die Nordby Bakker (Nordstadt-Hügel), ein Allmendegebiet, sind die Fortsetzung der Sandhügel und Erosionstäler auf der Djurslands Halbinsel Mols im Norden. Das Langdal, ein Urstromtal, durchzieht das Areal. Der Hauptort ist das mittelalterliche eng bebaute Nordby, wo einige der Häuser noch aus dem 18. Jahrhundert stammen.

Der Stavns Fjord ist ein Schärengebiet zwischen der Nord- und der Südinsel. Das Fjordgebiet ist wattenmeerähnlich und Vogelschutzgebiet sowie Wildreservat mit einer interessanten Fauna und Flora im Bereich der Brack- und Salzwasserzonen bzw. der Sande. Das Vitamin C reiche Löffel- oder Skorbutkraut und die Salzaster gehören dazu.

Die Südinsel ist agrarisch geprägt. In Onsbjerg wurde 1888 z.B. von P. Madsen der erste Kleinbauernverband zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Landwirte gegründet. Die Tranebjerg Kirche war Steuerstelle und Wehrkirche zugleich.

Der Vesborg Fyr (Vesborg Leuchtturm) an der Süd-West-Spitze Samsøs ist die geographische Mitte Dänemarks. Bei gutem Wetter hat man von seiner, für Touristen zugänglichen, Spitze einen Ausblick auf die Inseln Fyn (Fünen), Sjælland (Seeland) und nach Jylland (Jütland). Samsø gilt als der Ort mit den meisten Sonnentagen im Königreich.

Geschichte

Aufgrund ihrer zentralen Lage in der Ostsee wurde die Insel in der Wikingerzeit als Versammlungsort genutzt. Aus dieser Zeit stammt der Name der Insel. Das Wort samle bedeutet versammeln und Ø ist das dänische Wort für Insel.

Samsø wurde jedoch bereits in der Steinzeit besiedelt. Später entwickelte sich die Insel zu einem strategischen Ort. Die Wikinger gruben um 726 einen flachen Kanal an der schmalsten Stelle der Insel, den Kanhave-Kanal. Er war ursprünglich 500 m lang und 11 m breit und ermöglichte die Verlegung von Schiffen und Flotten und war so flach, dass die Wikingerschiffe mit ihrem geringen Tiefgang von Schiffen mit größerem Tiefgang nicht verfolgt werden konnten.

Später wurde Samsø Krongut verschiedener dänischer Könige. Auch in späteren Kriegen verlor Samsø seine strategische Bedeutung nicht. Im Stauns Fjord, am Ende von Besser Rev, kann man noch Reste von Wehrschanzen finden.

Um 1675 wurde die Insel von Magdalena Gersdorff für ihren Geliebten, den Reichskanzler Peder Schumacher Griffenfeld (1635 - 1699), erworben. Kurze Zeit später wurde dieser von König Christian V. (1646-1699) zum Tode, dann zu lebenslanger Haft verurteilt. Sophie Amalie Moth (1654-1719), die 15-jährige Tochter seines bürgerlichen Leibarztes und Geliebte des Königs, erhielt daraufhin die Insel geschenkt und Sophie Amalie wurde “Gräfin von Samsø”. Landgräfin Charlotte Amalie von Hessen-Kassel (1650-1714), die Gemahlin des Königs duldete seine Mätresse.

Tourismus

Die Südinsel hat eine Reihe von Vorzeitdenkmälern:

  • nördlich von Lushagen liegt der Dolmen "Knøsen"
  • die Rævebakkerne sind 6 Grabhügel bei Sælvig
  • die Steinkiste von Besser, jetzt vor dem Museum aufgebaut
  • das Ganggrab von Ørby, nördlich des Ortes

Samsø ist ein beliebtes Urlaubsziel. Der ca. 10 km lange Sandstrand in der flachen Sælvigbugt ist ein nie überlaufenes Badeparadies. Die schmalen Verbindungsstraßen zwischen den kleinen Ortschaften sind für Radfahrer und Wanderer attraktiv. Die älteste von nur noch zwei Bockwindmühlen des Amtes Århus steht in Brundby.

Besonders für Segler interessante Häfen befinden sich in Langør, Mårup und Ballen. Jedoch ist der Hafen von Ballen in der Saison überfüllt. Idyllisch ist der Hafen von Langør im Stavnsfjord. Fährverbindungen gibt es von Kolby Kås nach Kalundborg auf Seeland und von Saelvig nach Hov (Jütland).

Die Insel wirbt mit ihrem ökologischen Bewusstsein. Tatsächlich haben es die Insulaner geschafft, mit Windkraftanlagen (z. B. einem Offshore-Windpark mit 10 Windrädern mit jeweils 2,3MW), einem Sonnenkraftwerk und Biogasanlagen weitgehend energieunabhängig zu sein.[1] Zusätzlich gibt es eine Anzahl von Biobauern, deren wichtigstes Produkt, die bei Feinschmeckern geschätzte Samsø-Kartoffel sein dürfte. Aber auch andere landwirtschaftliche Produkte werden in den für Samsø typischen Vermarktungshäuschen angeboten.

Siehe auch

Literatur

  • Thomas Wrede und Ronald Berg: Samsø. Bonn: Weidle Verlag GmbH, 1996, ISBN 3931135241.
  • Thomas Nykrog: Turen går til Samsø. Kopenhagen: Politiken, 2002, ISBN 8756766750.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Elizabeth Kolbert: The Island in the Wind. A Danish community’s victory over carbon emissions, in: The New Yorker, 7. Juli 2008


55.83416666666710.5969444444447Koordinaten: 55° 50′ N, 10° 36′ O


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