- Santa Cruz de la Palma
-
Gemeinde Santa Cruz de La Palma Wappen Karte Basisdaten Staat: Spanien Autonome Region: Kanarische Inseln Provinz: Santa Cruz de Tenerife Insel: La Palma Geografische Lage: 28° 41′ 3″ N, 17° 45′ 54″ W28.684166666667-17.765Koordinaten: 28° 41′ 3″ N, 17° 45′ 54″ W Höhe: 15 m ü. Meeresspiegel Fläche: 43,62 km² Einwohnerzahl: 17.353 (1. Januar 2007) Bevölkerungsdichte: 397,8 Einwohner je km² Postleitzahl: E–38700 (Santa Cruz)
E–38712 (Miranda)
E–38713 (Velhoco)
E–38714 (El Pocito)
E–38715 (Candelaria)Vorwahl: (+34) 922 Kfz-Kennzeichen (bis 2001): TF Gemeindenummer (INE) 38 0374 Webseite der Gemeinde: Homepage der Gemeinde Adresse der Gemeindeverwaltung: Plaza de España, s/n
38700 Santa CruzPolitik Bürgermeister: Juan Ramón Felipe San Antonio (CC) (Stand: 2007) Santa Cruz de La Palma ist die Hauptstadt der Kanarischen Insel La Palma in der gleichnamigen Gemeinde. In der Inselhauptstadt selbst leben 14.160 Einwohner (Stand: 2007).
Die Gemeinde liegt unterhalb der bewaldeten Berghänge der Cumbre auf der östlichen Seite der Insel. Zwischen Küste und Cumbre erstreckt sich ein schmaler Uferstreifen, so klettern die kleinen weißen Häuschen an den Berghängen empor. Alle Verwaltungseinrichtungen von La Palma sind in Santa Cruz de La Palma konzentriert.
Inhaltsverzeichnis
Stadtbild
Der Altstadtkern von Santa Cruz ist zum kunsthistorischen Baudenkmal erklärt worden. Die Hauptdurchgangsstraße ist die Avenida Maritima, die nur auf der Landseite bebaute Uferstraße. Hier sieht man neben neuen repräsentativen Gebäuden auch einige alte Häuser im kanarischen und kolonialen Stil, die unter anderem kunstvoll verzierte Holzbalkone aufweisen. Auf der parallel verlaufenden Calle O`Daly (auch als Calle Real bezeichnet) befinden sich das Rathaus (im 16. Jahrhundert unter der Herrschaft von Philipp II. errichtet) , die Plaza de España mit der Iglesia Matriz de El Salvador, kleine Geschäfte, Cafeterias und Restaurants.
Geschichte
Gründung
In der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends vor Christus, als die ersten Siedlergruppen aus Nordafrika kamen, begann die erste Ansiedlung von Menschen im ehemaligen Bezirk Tedote. An einigen als Wahrzeichen dienenden Orten, wie den Höhlen des Berges Morro de Las Nieves ist ihre Gegenwart durch Höhlenbilder, Kanäle, Tiegel und die an den Gipfeln der Gemeinde liegenden La Erita belegt (Sammlung von Höhlenbildern mit über 300 Motiven).
Santa Cruz de La Palma wurde am 3. Mai 1493, dem Tag der Erhebung des Heiligen Kreuzes, von Alonso Fernández de Lugo, an dem Ort gegründet, wo sich die altkanarische Siedlung Apunyon (auch Auprón) befand. Santa Cruz stand nach dieser Eroberung unter der Krone Kastiliens. Seitdem kam der Stadt nach und nach immer mehr wirtschaftliche Bedeutung zu. Vor allem die Handelswege nach Europa und Amerika waren so bedeutend, dass 1558 am Hafen von Santa Cruz das erste Überseegericht eingerichtet wurde.Amerikahandel
La Palma kam nicht nur durch Zucker und Wein zu Wohlstand. Dank seiner geographischen Lage konnte die Insel auch vom Amerikahandel profitieren. 1508 hatten die Kanarischen Inseln das Privileg des praktisch freien Warenverkehrs erhalten. Nahezu jedes Schiff, dass zwischen dem spanischen Mutterland und den amerikanischen Kolonien verkehrte, legte auf den Kanaren einen Zwischenstopp ein, vor allem auf La Palma, der nordwestlichsten Insel. 1556 verlieh der spanische König Philipp II. der palmerischen Hauptstadt Santa Cruz nicht nur den Beinamen "Hochedle und treue Villa de la Cruz", sondern auch das Privileg, mit neuen Besitztümern in Übersee Seehandel auf eigene Rechnung zu betreiben. Auch im Schiffbau nahm die Hafenstadt bald eine führende Position ein. Auf der durch den Holzreichtum der Wälder begünstigten Insel hatten sich gleich nach der Eroberung die ersten Schiffbauer niedergelassen. Mehr als 120 Fregatten und Karavellen liefen im 16. Jahrhundert vom Stapel. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Santa Cruz de La Palma nach Sevilla und Antwerpen der drittgrößte Hafen des spanischen Weltreiches. Der wirtschaftliche Niedergang setzte 1657 ein. Nach einem Erlass mussten alle Schiffe auf dem Weg nach Amerika auf Teneriffa registriert werden und dort ihre Abgaben entrichten. Der Handelsverkehr im Hafen von Santa Cruz de La Palma kam damit nahezu zum Erliegen. Zwar gab König Carlos III. 1778 den Amerikahandel für alle spanischen Häfen frei, doch konnte sich Santa Cruz de La Palma nie völlig von der Wirtschaftskrise erholen. Die Handelsmetropole der Kosmopoliten wurde zur beschaulichen Kolonialstadt von heute.
Piratenüberfälle
Der Wohlstand von Santa Cruz de La Palma, wo in den Handelshäusern reichlich Zucker und später Wein lagerten, und im Hafen mit amerikanischem Gold und Silber beladenen Schiffen ankerte, erweckte natürlich auch bei Piraten, und den mit königlichen Kaperbriefen ausgestatteten Freibeutern anderer Seenationen, großes Interesse. 1537 wurde die Hafenstadt zum ersten Mal attackiert. Doch man war vorbereitet und konnte die französischen Korsaren in die Flucht schlagen. 1553 fiel François Le Clerc, genannt Holzbein, mit einer Flotte von acht Schiffen über Santa Cruz her. Diesmal hatten die Angreifer leichtes Spiel, sie plünderten die Stadt und steckten alles, was sie nicht mitnehmen konnten, und die Stadt in Brand. Nach dieser Katastrophe wurden weitere Verteidigungsanlagen gebaut, rund um die Insel entstanden Batterien und Geschützstellungen. Angesichts dieses Artillerieschildes scheiterten alle weiteren Piraten - und Korsarenangriffe. 1585 wurde der Engländer Francis Drake noch auf See zur Umkehr gezwungen; nicht anders erging es später einem Landsmann von ihm, sowie Freibeutern aus Algerien und den Niederlanden.
Verkehr
Einige Kilometer südlich der Hauptstadt befindet sich der 1970 eröffnete und derzeit erweiterte Flughafen Santa Cruz de La Palma. Hier werden überregionale Charterflüge und regionale Linienflüge zu den anderen Inseln des Archipels abgefertigt.
Täglich bedient eine Schnellfähre der Schifffahrtslinie Fred. Olsen Express die Strecke Santa Cruz de La Palma - Los Cristianos (Süd-Teneriffa) in ca. 2 Stunden. Die staatliche spanische Schifffahrtsgesellschaft Compañía Trasmediterránea verkehrt mittlerweile nur noch zwischen Cádiz (Festland-Spanien) und Santa Cruz de La Palma, mit Zwischenstopp auf Lanzarote, Gran Canaria und Teneriffa, einmal pro Woche. Eine weitere Fähre mit eher unregelmäßigem Fahrplan wird von der Gesellschaft Naviera Armas betrieben.
Der Handelshafen ist für La Palma wirtschaftlich sehr wichtig. Hier steht auch ein Heizölkraftwerk, das Brennstoff mittels Tankschiffen erhält.Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören u.a.:
- das alte Rathaus aus dem 16. Jahrhundert mit hölzerner Kassettendecke
- die Wallfahrtskirche der Virgen de las Nieves mit Bildnis der Schutzpatronin der Insel (14. Jahrhundert) und tonnenschwerem Silber-Altar (17. Jahrhundert); alle fünf Jahre findet die Bajada de la Virgen de las Nieves statt.
- die Iglesia Matriz de El Salvador, Baubeginn Anfang des 16. Jahrhunderts, in drei mit Tafelwerk im Mudéjar-Stil bedeckten Schiffe eingeteilt
- Die Kirche Santo Domingo aus dem 16. Jahrhundert, gehört zum einstigen Kloster San Miguel de las Victorias. Im Inneren birgt sie eine umfassende Sammlung flämischer Ölgemälde.
- In der Iglesia de Encarnación, flämische Bildhauerkunst Die Verkündigung (16. Jahrhundert), eine Skulpturengruppe aus Flandern aus polychromem Holz
- die Iglesia de San Francisco wurde zum kunsthistorischen Denkmal erklärt. Das Gebäude im Renaissance-Stil gehörte einst dem Kloster Real Convento de la Inmaculada Concepción an, heute Sitz des Inselmuseums Convento de San Francisco; kuppelförmiges Tafelwerk in der Kapelle Señor de la Piedra fría; Kunstwerke: flämische Skulpturengruppe Santa Ana, die Jungfrau und das Kind (16. Jahrhundert), Schnitzfigur aus Sevilla (18. Jahrhundert)
- die Festung Castillo de Santa Catalina aus dem 16./17. Jahrhundert; dicke Steinmauern umgeben dieses nationalhistorische Denkmal, welches Teil des Verteidigungsgürtels war, Karl V. beauftragte den italienischen Baumeister Leonardo Torriani mit dem Entwurf der Burg 1585
Orte der Gemeinde
Die Bevölkerungszahlen in Klammern stammen aus dem Jahr 2007[1].
- Santa Cruz de la Palma (14.160)
- Miranda (1.039)
- Lomo del Centro (252)
- Velhoco (111)
- Juan Mayor (198)
- Cuesta del Llano de la Cruz (198)
- Lomo Espanta (157)
- Los Alamos (145)
- El Planto (130)
- Las Tierritas (118)
- Llano Grande (104)
- El Pocito (97)
- Las Toscas (67)
- El Morro (72)
- Roque de Arriba (74)
- Barranco del Rio (50)
- La Verada (68)
- La Portada (74)
- Candelaria (58)
- Las Nieves (19)
- Lomo de los Gomeros (12)
- El Dorador (9)
- El Fronton (5)
- Las Lajitas (16)
Söhne und Töchter der Stadt
- Manolo Blahnik (* 27. November 1942), spanischer Schuhdesigner
- José García y Más (* 1945), spanischer Maler
Bevölkerungsentwicklung
Das größte Wachstum erfuhr Santa Cruz in den 30er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. Seit der Jahrtausendwende ist die Bevölkerungszahl, entgegen dem Trend für urbane Gebiete La Palmas, rückläufig.
Jahr Einwohnerzahl Veränderung 1900 7.024 1910 7.542 + 518 1920 7.258 – 284 1930 7.951 + 693 1940 11.605 + 3.654 1950 11.524 – 81 1960 12.967 + 1.443 Jahr Einwohnerzahl Veränderung 1970 13.163 + 196 1981 16.629 + 3.466 1990 18.183 + 1.554 2001 18.206 + 23 2007 17.353 – 853 Galerie
Weblinks
Quellen
Barlovento | Breña Alta | Breña Baja | Fuencaliente | Garafía | Los Llanos de Aridane | El Paso | Puntagorda | Puntallana | San Andrés y Sauces | Santa Cruz de La Palma | Tazacorte | Tijarafe | Villa de Mazo
Wikimedia Foundation.