Satz von Goldstine

Satz von Goldstine

Die schwach-*-Topologie ist eine wichtige Topologie auf dem Dualraum eines normierten (oder allgemeiner lokalkonvexen) Raums. Die Bedeutung beruht u.a. auf dem Satz von Banach-Alaoglu, wonach die Einheitskugel im Dualraum bezüglich dieser Topologie kompakt ist. Die schwach-*-Topologie spielt eine wichtige Rolle in vielen funktionalanalytischen Konstruktionen, so zum Beispiel in der Gelfand-Transformation oder im Satz von Mackey-Arens, der diejenigen Topologien auf einem lokalkonvexen Raum beschreibt, die zum selben topologischen Dualraum wie die Ausgangstopologie führen.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Jedes Element x aus einem normierten oder allgemeiner lokalkonvexen \mathbb K-Vektorraum E (\mathbb K ist hier \mathbb R oder \mathbb C) definiert durch die Formel \hat{x}(f) := f(x) ein lineares Funktional auf dem topologischen Dualraum E'\,. Die schwach-*-Topologie ist definiert als die schwächste Topologie auf E'\,, die all diese Abbildungen \hat{x}:E'\rightarrow \mathbb K stetig macht.

Eine etwas konkretere Definition erhält man durch die Angabe einer Umgebungsbasis. Für f\in E' bilden die Mengen

U_f(x_1,\ldots,x_n,\epsilon) := \{g\in E'; |f(x_j) - g(x_j)| < \epsilon, j=1,\ldots,n\},

wobei x_1,\ldots,x_n\in E, n\in {\mathbb N}, \epsilon > 0, eine Umgebungsbasis schwach-*-offener Mengen von f. Die schwach-*-Topologie wird oft mit w * oder \sigma(E\,',E) bezeichnet.

Konvergenz

Die Konvergenz in der schwach-*-Topologie lässt sich sehr leicht beschreiben. Eine Folge (f_n)_{n \in {\mathbb N}} (oder allgemeiner ein Netz (f_i)_{i \in I}) konvergiert genau dann in der schwach-*-Topologie gegen f, wenn \lim_{n\to\infty}f_n(x) = f(x) bzw. \lim_{i\in I}f_i(x) = f(x) für alle x \in E. Daher nennt man die schwach-*-Topologie auch die Topologie der punktweisen Konvergenz.

Halbnormen

Der Dualraum E' ist mit der schwach-*-Topologie ein lokal konvexer Raum. Die schwach-*-Topologie kann daher auch durch die Angabe eines Halbnormen-Systems definiert werden. Mit x_1,\ldots,x_n\in E, n\in {\mathbb N} bilden die Halbnormen

p_{x_1,\ldots, x_n}(f) := \max\{|f(x_1)|,\ldots,|f(x_n)|\},

ein solches System.

Eigenschaften

Satz von Goldstine: \{x\in E; \|x\|\le 1\} liegt σ(E'',E')-dicht in \{x^{''}\in E^{''}; \|x^{''}\|\le 1\}.

Siehe auch

Literatur

  • K. Floret, J. Wloka: Einführung in die Theorie der lokalkonvexen Räume, Lecture Notes in Mathematics 56, 1968

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