- Satz von Banach-Alaoglu
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Der Satz von Banach-Alaoglu (auch Satz von Alaoglu oder Satz von Alaoglu-Bourbaki bzw. in einer allgemeineren Version Satz von Banach-Alaoglu-Bourbaki) ist ein Kompaktheitssatz und wird im Allgemeinen dem Gebiet der Funktionalanalysis zugeordnet, obwohl er eine rein topologische Aussage enthält und im Wesentlichen aus dem Satz von Tychonoff folgt.
Inhaltsverzeichnis
Der Satz
Es sei E ein normierter Raum. Dann ist die Menge
kompakt bezüglich der schwach-*-Topologie in , wobei den topologischen Dualraum von E bezeichnet.
Diskussion
Die Bedeutung dieser Aussage ergibt sich vor allem aus dem Vergleich mit dem Lemma von Riesz, wonach die normabgeschlossene Einheitskugel eines normierten Raumes genau dann kompakt bezüglich der Normtopologie ist, wenn der Raum endliche Dimension hat. Der topologische Dualraum , also der Raum aller stetigen linearen Funktionale auf einem normierten Raum E, ist selbst wieder normiert vermöge
Die normabgeschlossene Einheitskugel in ist gerade die Menge M. Mit E ist auch von unendlicher Vektorraum-Dimension. Angewandt auf folgt aus dem Lemma von Riesz, dass M im Fall nicht normkompakt ist. Wohl aber ist M kompakt in der schwächeren schwach-*-Topologie.
Man beachte an dieser Stelle nochmals, dass zur Konstruktion von M die Norm von verwendet wird, die Kompaktheit aber nicht in der Normtopologie, sondern in der schwach-*-Topologie gilt.
Im Zusammenhang mit obigem Vergleich lässt sich auch die Einordnung des Satzes von Banach-Alaoglu in den Bereich der Funktionalanalysis begründen, denn erst bei unendlicher Dimension des zugrunde liegenden normierten Raumes ist die Aussage nichttrivial (E und mit obiger Norm sind im Endlichdimensionalen topologisch isomorph, und die schwach-*-Topologie ist gleich der Normtopologie).
Anwendung
Kompakte Mengen sind in der (Funktional-)Analysis immer von großer Bedeutung. Da sie in unendlichdimensionalen normierten Räumen (nach dem oben genannten Lemma von Riesz) eher rar sind, der Wechsel zu der schwächeren *-Topologie aber in vielen Situationen keine große Einschränkung bedeutet bzw. diese Topologie auf natürlichem Wege ins Spiel kommt, gibt einem dieser Satz eine Fülle „neuer“ kompakter Mengen an die Hand. Als prominentes Beispiel soll hier der Beweis des Satzes von Gelfand-Neumark aus der Theorie der C*-Algebren genannt werden, der einen isometrischen Isomorphismus zwischen einer beliebigen kommutativen C*-Algebra A und den stetigen Funktionen C(ΓA) auf einer kompakten Menge ΓA herstellt. Die Kompaktheit der Menge ΓA folgt dabei aus einer Anwendung des Satzes von Banach-Alaoglu.
Verallgemeinerungen und andere Formulierungen
Verallgemeinerung: Satz von Alaoglu-Bourbaki
Der Satz von Banach-Alaoglu kann für allgemeinere Vektorräume formuliert werden.
Sei X ein lokalkonvexer Raum. Für eine Nullumgebung U in X ist
(die sog. Polare von U) eine -kompakte Menge.
Für Banachräume
Die Einheitskugel im Dualraum X * eines Banachraumes X ist schwach-*-kompakt.
Für separable Banachräume
Die Einheitskugel im Dualraum X * eines separablen Banachraumes X ist mit der schwach-*-Topologie kompakt und metrisierbar.
Literatur
- Dirk Werner: Funktionalanalysis. Springer, Berlin 1995, ISBN 3-540-59168-0, S. 335 f.
- Herbert Schröder: Funktionalanalysis. 2. Auflage. Deutsch, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-8171-1623-3, S. 93 f.
- Klaus Jänich: Topologie. 4. Auflage. Springer, Berlin 1994, ISBN 3-540-57471-9, S. 201 f.
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