- Sayn-Hachenburg
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Die Grafschaft Sayn-Hachenburg ist ein ehemaliges reichsunmittelbares Territorium des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Gebiet des Westerwaldes im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz. Die Grafschaft entstand 1636 durch Erbteilung aus der Grafschaft Sayn.
Geschichte
Die Grafen von Sayn errichteten um 1200 zum Schutz einer alten Handelsstraße die Hachenburg im Westerwald. Sie wurde bald zum Mittelpunkt der Verwaltung in der Grafschaft Sayn. Nachdem die ältere Linie der Grafen von Sayn 1606 erloschen war, kam Hachenburg an die Grafen von Sayn-Wittgenstein-Sayn.
Nach dem Tode des letzten Grafen 1636 wurde die Grafschaft in Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg geteilt. Letztere gelangte nach langem Streit mit dem Kurfürstentum Köln im Jahr 1649 mit der Gräfin Louise Juliane ("Die Gräfin von Sayn"), über deren zweite Tochter Ernestine durch Heirat an die Grafen von Manderscheid-Blankenheim und im Jahre 1714 an die Burggrafen von Kirchberg. Das gleiche geschah 1799, als die Grafschaft an die Grafen von Nassau-Weilburg fiel. 1803 fiel Sayn-Hachenburg zusammen mit Sayn-Altenkirchen an das neu gegründete Herzogtum Nassau.
Die Grafschaft gehörte zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis und die Grafen dem Niederrheinisch-Westfälischen Reichsgrafenkollegium an. Das Territorium hatte um 1800 rund 250 km² mit ca. 12.000 Einwohnern.
Die Grafschaft erstreckte sich über das Kerngebiet von Hachenburg hinaus auf die Kirchspiele Birnbach, Flammersfeld, Hamm und Schöneberg. Über die Nassauer kam das Gebiet 1866 an Preußen und wurde 1946 Teil des Landes Rheinland-Pfalz.
Literatur
- Müller, Markus, Gemeinden und Staat in der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg 1652–1799 (= Beiträge zur Geschichte Nassaus und des Landes Hessen Bd. 3), zugl. Siegen Univ. Diss. 2004, Wiesbaden 2005.
- Gensicke, Hellmuth (Bearb.), Grafschaft Sayn-Hachenburg, Akten (= Repertorien des Hessischen Hauptstaatsarchivs Wiesbaden 340), hrsg. vom Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden und von der Historischen Kommission für Nassau, Wiesbaden 1979.
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