Sayn-Wittgenstein-Sayn

Sayn-Wittgenstein-Sayn

Die Familie Sayn-Wittgenstein-Sayn ist eine Linie des rheinischen Adelsgeschlechts Sayn-Wittgenstein mit Stammsitz auf Burg Sayn in Sayn bei Bendorf am Rhein.

Als 'Chef des Hauses' im historisch-genealogischen Sinne wird nach einer nicht öffentlich-rechtlichen Familienregelung Alexander Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (* 1943) dargestellt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichtlicher Überblick

Schloss Sayn im Landkreis Mayen-Koblenz

Die erste Linie Sayn-Wittgenstein-Sayn war eine der drei Hauptlinien der Grafen zu Sayn-Wittgenstein; sie entstand aus der Verbindung der letzten Tochter der Grafen zu Sayn-Sayn, Anna Elisabeth, mit Wilhelm III. von Sayn-Wittgenstein. Diese Linie starb 1636 aus, als Erbgraf Ludwig siebenjährig starb, der Sohn von Louise Juliane von Sayn und dem schon 1632 verstorbenen Grafen Ernst. Die eigentliche Grafschaft war damit für das Haus Sayn(-Wittgenstein) verloren.

Das zweite Haus Sayn-Wittgenstein-Sayn entstand aus den Söhnen 2. Ehe des Grafen Wilhelm III. mit Gräfin Anna Ottilie von Nassau-Weilburg. Diese Linie starb 1846 mit Graf Gustaf zu Sayn-Wittgenstein-Sayn aus.

Eine Teilung des Hauses Sayn-Wittgenstein-Berleburg begründete mit Ludwig Franz II. (1694 - 1750) die Linie Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg (seit 1834 Fürsten des Königreiches Preußen und seit 1861 Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Sayn).

Die Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Sayn bis 1918

  • Ludwig Franz II. (Berleburg 13. Dezember 1694 - Berleburg 24. Februar 1750)
  • Christian Ludwig Casimir (Ludwigsburg 13. Juli 1725 - Rheda 6. Mai 1797)
  • Ludwig Adolph Peter, seit 1834 Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg (Durchlaucht), kaiserl. russischer Generalfeldmarschall, (Kiew 6. Januar 1769 - Lemberg 11. Juni 1843)
  • Ludwig Adolf Friedrich (Kowno 17. Juni 1799 - Cannes 20. Juni 1866), Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg, seit 1861 1. Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Er war in erster Ehe (Sankt Petersburg 1828) verheiratet mit Caroline (Stephanie) Prinzessin Radziwill (Paris 9. Dezember 1809 - Bad Ems 26. Juli 1832). Sie brachte in die Ehe einen der größten privaten Grundbesitze Europas. In zweiter Ehe (Marno, Gov. Kursk 1834) verheiratet mit Leonilla Fürstin Bariatinska (Moskau 9. Mai 1816 - Ouchy 1. Februar 1918).
Leonilla Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, gemalt 1843 von Franz Xaver Winterhalter
  • Peter Dominikus Ludwig (10. Mai 1831 - 20. August 1887), Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg, erbt gemeinsam mit seiner Schwester Marie, verheiratet mit Clodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst, die großen russischen Besitzungen seiner Mutter Stephanie Prinzessin Radziwill.
  • Theodor Friedrich (Berlin 3. April 1836 - Meran 19. Mai 1909), folgt seinem jüngeren Bruder Ludwig 1876 als 3. Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Von 1879 bis 1880 Graf von Altenkirchen und ab 1880 russischer Fürst zu Sayn-Wittgenstein (ohne -Sayn). 1887 folgt er seinem älteren Halbbruder Peter in einigen russischen Titeln und Besitzen. Seine Nachkommen führen den Titel Fürst bzw. Fürstin zu Sayn-Wittgenstein (Durchlaucht).
  • Ludwig (15. Juli 1843-26. Februar 1876), 1866-1876 2. Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn
  • Alexander (Paris 14. Juli 1847-Wissen 12. August 1940), 1879-1883 4. Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. 1883-1918 Graf von Hachenburg. Seine Nachkommen aus zweiter Ehe führen den Titel Graf bzw. Gräfin von Hachenburg.
  • August Stanislaus Peter Joseph (Düsseldorf 23. September 1872-Würzburg 27. März 1958), 1883-1958 5. Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn

Chefs des Hauses Sayn-Wittgenstein-Sayn nach 1918

Bekannte Mitglieder des Hauses Sayn-Wittgenstein-Sayn

Nicht-adelige Träger des Namens „Fürst von Sayn-Wittgenstein“

Personen, bei denen anstelle des „zu“ ein „von“ im Namen steht, gehören nicht zu diesem Adelsgeschlecht. Auch Firmen, die den Namensbestandteil „Fürst von Sayn-Wittgenstein“ nutzen, wurden von adoptierten Namensträgern oder deren Ehepartnern gegründet und stehen in keinem Zusammenhang mit den ehemals Fürstlichen Häusern Sayn-Wittgenstein. Sie sind vornehmlich im Immobilien- oder Vermögensverwaltungsbereich tätig, aber auch als Auktionshändler, Weinhändler und Internetdienstleister.

Weblinks

Hinweis zum Namensrecht in der Bundesrepublik Deutschland

Artikel 109 der Weimarer Reichsverfassung (WRV) vom 11. August 1919 bestimmt, dass die öffentlich-rechtlichen Vorrechte der Geburt oder des Standes aufzuheben seien und dass Adelsbezeichnungen nicht mehr verliehen werden dürfen. Gleichzeitig werden die bisherigen Adelsbezeichnungen zu Bestandteilen des bürgerlichen Familiennamens erklärt. Namensrechtlich waren die Adelsbezeichnungen seitdem Bestandteile des Familiennamens. Die Bundesrepublik Deutschland hat diese Gesetzgebung übernommen. Im Fall des Hauses Sayn-Wittgenstein-Sayn tragen seitdem alle Mitglieder nach deutschem Recht den bürgerlich-rechtlichen Familiennamen Prinz bzw. Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. In diesem Artikel wurde zum besseren Verständnis der historische Adelstitel in Klammern angefügt.


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