Schaubühne am Lehniner Platz

Schaubühne am Lehniner Platz
Schaubühne am Lehniner Platz

Die Schaubühne am Lehniner Platz ist ein Theater am Kurfürstendamm in Berlin. 1981 bezog das Ensemble der bisherigen Schaubühne am Halleschen Ufer das zum Theater umgebaute, 1928 von Erich Mendelsohn errichtete ehemalige Kino.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gebäude

Das Theater bei Nacht

Der markante Rundbau des Architekten Erich Mendelsohn ist ein Teil des WOGA-Komplexes am Lehniner Platz. Das Gebäude wurde 1928 als größtes Kino Berlins eröffnet („Universum“). Im Zweiten Weltkrieg zerstört, nach dem Krieg neu aufgebaut und erneut als Kino und ab 1969 als Tanzlokal und Musicaltheater genutzt, wurde es schließlich 1979 unter Denkmalschutz gestellt. Der Berliner Architekt Jürgen Sawade hatte bereits 1975 Pläne für den Umbau des Gebäudes zum Theater konzipiert und konnte das Ensemble der Schaubühne am Halleschen Ufer, das auf der Suche nach einer neuen festen Spielstätte war, für seine Idee gewinnen. Von 1978 bis 1981 entstand ein multifunktionales Theatergebäude, dessen technische Ausstattung damals dem höchsten Standard entsprach. Der Innenraum ist flexibel aufteilbar, die konventionelle Trennung zwischen festem Zuschauerbereich und Bühne ist aufgehoben.

Die Berliner Schaubühne

Die Anfänge der Schaubühne am Lehniner Platz gehen auf die Gründung der Berliner Schaubühne im Jahr 1962 zurück. Damals gründete Jürgen Schitthelm, der als einziges Gründungsmitglied und Alleingesellschafter bis in die Gegenwart (2009) dabei ist, zusammen mit Leni Langenscheidt, Waltraut Mau, Dieter Sturm und Klaus Weiffenbach eine freie Theatergruppe in einem Mehrzwecksaal der Arbeiterwohlfahrt in Kreuzberg, die Schaubühne am Halleschen Ufer. 1981 übersiedelte das Ensemble der Schaubühne in das renovierte Theatergebäude am Lehniner Platz.

Teilansicht

In der Saison 1999/2000 wurde endgültig ein Schlussstrich unter die Ära Stein gezogen. Peter Stein hatte seit 1985 einen Rückzug auf Raten vollzogen. Publikum wie Kritik fanden zuletzt immer weniger Gefallen an den Inszenierungen. Nun versuchte man es mit einem politisch weniger provokanten Programm. Zugleich wollte man zumindest ästhetisch auf der Höhe der Zeit bleiben. Ein Team junger Künstler um die Choreografin Sasha Waltz und den Regisseur Thomas Ostermeier und Jens Hillje übernahm gemeinsam die künstlerische Leitung des Hauses. Nach einem Rückzug der Tanzsparte in der Spielzeit 2004/2005 aus dieser Funktion – bei gleichzeitigem Verbleib in der Schaubühne – wurde Ostermeier alleiniger künstlerischer Leiter. Im Juni 2005 kündigte Waltz den Kooperationsvertrag mit der Schaubühne vorzeitig und endgültig auf. Hauptstreitpunkt war die Aufteilung der Fördergelder bei einer insgesamt unzureichenden Finanzierung beider Ensembles aufgrund der schlechten Haushaltslage des Landes Berlin.

Von der ursprünglichen Gründungsgruppe der Schaubühne am Halleschen Ufer ist noch Jürgen Schitthelm als Direktor tätig. Jürgen Schitthelm (* 29. April 1939) ist der dienstälteste Theaterdirektor Deutschlands. Er wurde für seinen Einsatz und Verdienste für die Kultur mit dem Berliner Landesverdienstorden und dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

2000, 2002, 2003 und 2006 waren Produktionen bzw. Personen der Schaubühne für einen Nestroy-Theaterpreis nominiert: 2002 wurde Roland Schimmelpfennig in der Kategorie „Bestes Stück“ und 2003 Nora oder Ein Puppenheim für die „Beste deutschsprachige Aufführung“ mit dem Nestroypreis ausgezeichnet, 2006 wurde Hedda Gabler (Regie: Thomas Ostermeier) zum Berliner Theatertreffen 2006 eingeladen. Katharina Schüttler wurde für ihre Darstellung der Hedda Gabler als Schauspielerin des Jahres 2006 und mit dem Faust-Theaterpreis ausgezeichnet.

Wichtige Regisseure der Schaubühne

Wichtige Schauspieler der Schaubühne

Wichtige Bühnenbildner der Schaubühne

Freunde der Schaubühne am Lehniner Platz e. V.

Die Freunde der Schaubühne am Lehniner Platz e. V. verbindet die Leidenschaft für das zeitgenössische Theater. Ihr gemeinsames Ziel ist die ideelle und finanzielle Förderung der Schaubühne. Die Mitglieder unterstützen seit der Gründung am 12. Januar 2000 besondere Produktionen und Festivals, organisieren Veranstaltungen und Diskussionen, blicken hinter die Kulissen und feiern Premieren und Feste mit dem Ensemble.

In Kooperation mit der Leitung der Schaubühne am Lehniner Platz bietet der Freundeskreis seinen Mitgliedern zahlreiche Möglichkeiten, das Theater, die Künstler und die Kunst „hautnah“ zu erleben, sie aber auch ideell und materiell zu unterstützen. Konkrete Förderung erfährt die Schaubühne durch die finanzielle Beteiligung der Freunde am Festival Internationale Neue Dramatik (F.I.N.D.) sowie bei der Uraufführungswerkstatt Deutschlandsaga.

Siehe auch

Weblinks

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