Schienenseilbahn

Schienenseilbahn

Schienenseilbahn ist der Oberbegriff für Eisenbahnen, bei denen Antriebskräfte mittels Seilen auf Fahrzeuge übertragen werden [1]. Das Seil kann dabei sowohl von ortsfesten Antriebsstationen bewegt werden wie auch von anderen Fahrzeugen auf der Eisenbahn.

Mancherorts wird der Oberbegriff Schienenseilbahn gleichwertig mit dem Begriff Schiefe Seilebene verwendet.

Die Schienenseilbahnen lassen sich in folgende Bauarten aufteilen:

Inhaltsverzeichnis

Schiefe Seilebene

Eine schiefe Seilebene ist ein stark geneigter Streckenabschnitt eines größeren Eisenbahnnetzes, der von Zügen nur mittels durch Seile übertragener Antriebskräfte überwunden werden kann. Die Züge werden nur für die Fahrt über den steilen Streckenabschnitt an das Seil gekuppelt, auf den anschließenden Strecken fahren sie im normalen Adhäsionsbetrieb.

Auf der schiefen Ebene wird das Seil entweder durch stationäre Antriebsmaschinen bewegt oder aber der bergwärts fahrende Zug wird mit Hilfe eines über eine Umlenkrolle am oberen Ende der Strecke laufenden Seiles mit dem talwärts fahrenden Zug verbunden.

Viele schiefe Seilebenen wurden in den Anfängen des Eisenbahnzeitalters gebaut. Bereits um 1900 sind die meisten wieder verschwunden und durch normale Adhäsionsbahnen ersetzt worden.

Tranvia di Opicina Schienenseilbahn im Bereich der Haltestelle Sant' Anastasio

Beispiele für schiefe Seilebenen:


Standseilbahn

Wagen der Davos-Parsenn-Bahn bei der Ausweichstelle in der Mitte der Strecke

Hauptartikel: Standseilbahn

Eine Standseilbahn ist eine Eisenbahn, auf welcher zwei fest an ein Drahtseil gekuppelte Wagen verkehren. In der Bergstation wird das Seil über eine Umlenkrolle geführt, die entweder einen stationären Antrieb hat oder antriebslos ist. Im letzten Fall bewegen sich die Fahrzeuge indem das Gewicht des talwärts fahrenden Wagens künstlich erhöht wird. Wird nur ein einziger Wagen eingesetzt, gilt die Anlage als Schrägaufzug.

Beispiele für Standseilbahnen:

In einigen Fällen wurden Standseilbahnen auch benutzt um Adhäsionsfahrzeuge über Steilrampen zu befördern, wobei sich die Adhäsionsfahrzeuge während der Fahrt auf die Wagen der Standseilbahn abstützen. Im Gegensatz zu den schiefen Seilebenen bleiben die Wagen der Standseilbahn betrieblich immer gekuppelt mit dem Seil. Eine solche Anlage ist die Tranvia di Opicina (deutsch: Straßenbahn von Opicina), eine Überlandstraßenbahn bei der norditalienischen Hafenstadt Triest, bei der die Straßenbahnwagen mittels einer Standseilbahn über eine 260 ‰ befördert werden.

Wagen der San Francisco Cable Cars. Das Zugseil verläuft in einem Schlitz zwischen den Schienen.

Kabelbahn

Hauptartikel: Kabelstraßenbahn

Eine Kabelbahn ist eine Eisenbahn, deren Fahrzeuge durch eine stationäre Antriebsmaschine über ein stetig umlaufendes Drahtseil bewegt werden. Die Fahrzeuge werden während des Halts in den Stationen vom Seil abgekuppelt. Ein Seil kann mehrere Fahrzeuge bewegen. Kabelbahnen hatten Ende des 19. Jahrhunderts in Nordamerika als Straßenbahnen eine große Verbreitung. Heute sind nur noch die San Francisco Cable Cars als Touristenattraktion in Betrieb.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Walter Hefti: Schienenseilbahnen in aller Welt Birkhäuser Verlag, 1975, ISBN 3-7643-0726-9

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