Schissmelle

Schissmelle
Weißer Gänsefuß
Weißer Gänsefuß

Weißer Gänsefuß

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae)
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae)
Gattung: Gänsefüße (Chenopodium)
Art: Weißer Gänsefuß
Wissenschaftlicher Name
Chenopodium album
L.

Der Weiße Gänsefuß (Chenopodium album) ist eine Art aus der Gattung Gänsefuß (Chenopodium) in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae).

Inhaltsverzeichnis

Name

Andere Namen dieser Pflanze sind auch Melde, Ackermelde , Falsche-Melde. Umgangssprachlich verbreitet sind ob ihres Geruchs auch Dreckmelde, Mistmelde und Saumelde oder auch Schissmelle und Hundsschiss[1].

Systematik

Es handelt sich dabei um eine sehr formenreiche Art, daher ist ihre Systematik noch nicht abschließend wissenschaftlich behandelt. Ohne bessere Kenntnis der zahlreichen beschriebenen infraspezifischen Taxa ist eine befriedigende taxonomische Bewertung kaum möglich. Besonders verschiedene ausländische, eingeschleppte Sippen, die sich vielfach durch ihre Großwüchsigkeit, späte Blütezeit und andere morphologische Merkmale von heimischen Formen abgrenzen, lassen sich schwer fassen, da über ihre Herkunft und ihre Variabilität besonders des ursprüngliche Verbreitungsgebiets oft sehr wenig bekannt ist.

Beschreibung

Der Weiße Gänsefuß ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 5 und 300 cm erreicht und bis zu einem Meter tief wurzelt. Er wächst meist aufrecht, oft stark ästig, und ist besonders im Blütenstand stark mehlig bestäubt. Der mehlige Belag kommt durch leicht abbrechende Blasenhaare zustande. Die Laubblätter sind gestielt, rhombisch-eiförmig, meist unregelmäßig gesägt, aber auch ganzrandig, länger als breit, die oberen schmaler und weniger gesägt. Die Blüten sind geknäuelt, in Blattachseln und endständig. Die Blütenhülle ist fünfzipflig und auf dem Rücken gekielt. Die Samen sind schwarz, glänzend und am Rand abgerundet.

Standorte und Verbreitung

Als Ursprungsgebiet der in zahlreiche Rassen aufgespalteten Art wird das Himalaja-Gebiet vermutet

Man findet den Weißen Gänsefuß bei uns verbreitet in Unkrautfluren, vor allem als Erstbesiedler auf Schuttplätzen, an Wegen, in Äckern und Gärten, auch an Ufern und in Schlägen. Er gedeiht auf allen ausreichend nährstoffreichen Böden. Seit der jüngeren Steinzeit ist er ein Kulturbegleiter. Nach ELLENBERG ist er eine Klassencharakterart der Ruderalgesellschaften und der Acker– und Garten-Beikraut-Gesellschaften (Chenopodietea).

Ökologie

Samen des Weißen Gänsefußes

Der Weiße Gänsefuß ist eine C4-Pflanze, d. h. die Photosynthese verläuft auch bei CO2-Mangel noch effektiver als bei den meisten einheimischen Arten. Die Bestäubung der vorweiblichen Blüten erfolgt zufällig durch Fliegen oder Käfer sowie durch den Wind. Die Samen haben reichlich Nährgewebe. Die Pflanzen sind Wind- und Tierstreuer, auch Selbstausstreuer und (bei Sturm) ein Ballonflieger, außerdem Bearbeitungsverbreitung durch Sperlinge. Es wurde berechnet, dass eine große Pflanze bis zu 1,5 Millionen Samen produziert. Vielfach finden sich deshalb im Boden reichlich Samen dieser Art, die dazu noch sehr langlebig sind und bis zu 1700 Jahren erhalten bleiben. Die Art ist ein Wärmekeimer.

Verwendung

Im Westhimalaja und in Indien wird die Pflanze kultiviert und dort werden ihre Blätter und Sprosse wie Spinat als Kochgemüse genutzt. In einigen Staaten der USA, Kanadas und auf den Hebriden dienen die Kulturen als Schweine- und Schaffutter. Der Genuss großer Mengen ist jedoch wegen der leicht abführenden Wirkung schädlich. Die Samen werden in Indien sogar dem Buchweizen vorgezogen. Sie ergeben gekocht eine Grütze oder werden zu Mehl verarbeitet, das meist als Beimischung zu so genannten „Hungerbroten“ verwendet wird; z.B. während der Hungersnot in Russland 1891/1892. Die Samen sind auch als Vogelfutter zu verwenden. Größere Mengen der Samen wurden in Pfahlbauten gefunden und schließen die Möglichkeit eines prähistorischen Ackerbaus nicht aus.

Weblinks

Bilder

Einzelnachweise

  1. http://www.helmholtz-muenchen.de/en/amp/work-group-schroeder-root-ecophysiology/lehre/seminar-und-referate-zum-thema-problemunkraeuter/weisser-gaensefuss-chenopodium-album/index.html

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