- Schlierbach (Lindenfels)
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Schlierbach Stadt LindenfelsKoordinaten: 49° 41′ N, 8° 46′ O49.683368.765802233Koordinaten: 49° 41′ 0″ N, 8° 45′ 57″ O Höhe: 233 m ü. NN Fläche: 2,01 km² Einwohner: 578 (31. Dez. 2009)[1] Eingemeindung: 31. Dez. 1970 Postleitzahl: 64678 Vorwahl: 06255 Schlierbach im Schlierbachtal ist ein Stadtteil von Lindenfels im Kreis Bergstraße in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1356 wurde das Dorf erstmals als Slirbach urkundlich erwähnt; obwohl angenommen wird, dass es mit dem im Jahre 795 im Lorscher Codex erwähnten Richgiesbura identisch ist. Ein Hofgut und eine Fronmühle werden später im Jahre 1359 erwähnt. Das Dorf gehörte bis 1803 zur Kurpfalz im Oberamt Lindenfels und kam dann an das Großherzogtum Hessen.
Im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen ließ sich die Gemeinde am 31. Dezember 1970 in die Stadt Lindenfels eingliedern. Für Schlierbach wurde wie für alle nach Lindenfels eingegliederten Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.
Sehenswürdigkeiten
- Evangelische Kirche: Gegenüber dem Hofgut, das im 14. Jahrhundert den Mittelpunkt des Dorfes bildete, befindet sich - vermutlich schon seit dem 14. Jahrhundert, eine Kirche. Sie gehörte damals dem Kirchspiel Fürth an. Besonders interessant ist der die Kirche umgebende Friedhof mit seinem Stickelfeld.
- Friedhof mit Stickelfeld: umgibt die evangelische Kirche. Stickel stehen anstelle eines Grabsteins und haben sich vermutlich zur Zeit der Reformation aus der Form des Totenbretts entwickelt. Ein Stickel ist ein weiß bemaltes Brett mit dem Namen des Verstorbenen, dem Geburts- und Sterbedatum und einem aufgemalten Blumentopf mit einer heranwachsenden, einer blühenden und einer verwelkenden Tulpe. Der Brauch, Stickel statt Grabsteine aufzustellen, kam vermutlich nach 1662 mit der Einwanderung von calvinistischen Schweizern wie den Brüdern Bitsch in den Odenwald.[2] Aufgrund der Seltenheit dieses Grabschmuckes, steht der Friedhof unter Denkmalschutz.
- Fachwerkhäuser prägen das Ortsbild von Schlierbach. Sie stammen größtenteils aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert, etwa die ehemalige Dorfmühle und das Gasthaus "Zum Römischen Kaiser".
Gegenwart
Das heutige Schlierbach besteht aus dem zentralen alten Ortskern und mehreren zum Teil aus den 70er Jahren hinzugekommenen Neubaugebieten. Die seither letzte Erweiterung Schlierbachs ist die Erschließung mehrerer Baugebiete in Richtung Lindenfels und Eulsbach. Bedeutende Gewerbebetriebe konnten sich in Schlierbach nie ansiedeln. Die meisten Einwohner müssen zum Arbeiten jeden Morgen in den Ballungsraum um Mannheim oder in das nahe gelegene Weschnitztal fahren, was mit öffentlichen Verkehrsmitteln jedoch schwierig ist.
Seit 2008 führt der neu erschlossene Wanderweg Nibelungensteig durch den Ort.
Einzelnachweise
Weblinks
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Commons: Schlierbach – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Schlierbach im Internet
- Historisches Ortslexikon
Kategorien:- Ort im Kreis Bergstraße
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