- Winkel (Lindenfels)
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Winkel Stadt LindenfelsKoordinaten: 49° 42′ N, 8° 46′ O49.6918618.761586280Koordinaten: 49° 41′ 31″ N, 8° 45′ 42″ O Höhe: 280 m ü. NN Fläche: 2,22 km² Einwohner: 298 (31. Dez. 2009)[1] Eingemeindung: 31. Dez. 1970 Postleitzahl: 64678 Vorwahl: 06255 Winkel ist ein Stadtteil von Lindenfels im Odenwald im Kreis Bergstraße in Hessen.
Auf 221,8 ha (davon Wald 57,6 ha, Äcker 80,5 ha, Wiesen/Weiden 63,3 ha) leben etwa 300 Einwohner in circa 100 Häusern. Es gilt als offenes Reihendorf. Zum Ort gehören auch die im Westteil der Gemarkung, am unteren Hang des Buchs, gelegenen beiden mächtigen Außenhöfe (alte Huben) Neutal und Kaffenberg.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Winkel liegt etwa einen Kilometer oberhalb von Schlierbach im Tal des Schlierbachs und seiner östlichen Seitentäler.
Geschichte
Das vermutlich um das Jahr 1000 gegründete und ursprünglich nur aus acht Huben bestehende Dorf wurde 1356 erstmals urkundlich erwähnt.
Herrschaftsverhältnisse
Ab 773 war der Ort im Besitz des Klosters Lorsch, dann seit dem Jahr 1000 in der Hand eines Klostervogtes, dann des Pfalzgrafen zu Heidelberg (seit 1157). Von 1227–1277 war es im Besitz des Markgrafen von Baden, dann von 1277–1803 in der Hand des Pfalzgrafen bez. Kurfürsten von der Pfalz. Mehr als 500 Jahre war Winkel kurpfälzisch. 1803 fiel es mit dem Oberamt Lindenfels an das Großherzogtum Hessen.
Die acht Orte des Schlierbachtales waren verwaltungsgemäß und gerichtlich in der Thalzent zusammengefasst. Von 1568–1578 stellte Winkel sogar den Zentgrafen (Hans Daniel), vermutlich auch schon 1561–1566 (Hans Kaffenberger). Auch stellte das Dorf meistens einen Zentschöffen. Wie alle Orte der Talzent unterstand auch Winkel dem Amt in Lindenfels. Der dortige Amtmann war oberster Behördenchef und oberster Richter. Nach dem Übergang an Hessen 1803 kam es zur Gewaltenteilung und die Amtszugehörigkeit wechselte häufig:
- 1831 Kreis Lindenfels
- 1832 Kreis Heppenheim
- 1852 Kreis Lindenfels
- 1874 Kreis Bensheim
- 1938 Kreis Bergstraße
Kirchenzugehörigkeit
Ursprünglich gehörte der Ort zum Kirchspiel Fürth im Odenwald, mindestens seit dem 14. Jahrhundert dann zur Kirche Schlierbach. 1556 nach Einführung der Reformation und seit 1563 (mit wenigen Unterbrechungen) wurde die Bevölkerung schließlich evangelisch.
Bildung
Vor dem 30-jährigen Krieg gingen die Kinder nach Schlierbach zur Schule, danach nach Lindenfels. Als 1830 eine ständige Schule in Schlierbach errichtet wurde, wies man auch die Kinder von Winkel dorthin. So blieb es bis 1970. Seitdem gehen die Grundschüler und die oberen Jahrgänge nach Fürth und heute wieder nach Lindenfels in die dortigen Einrichtungen. Weiterführende Schulen werden nicht mehr nur in Fürth besucht, sondern auch in Rimbach, Bensheim usw.
Einzelnachweise
Weblinks
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