Schloss Homburg (Nümbrecht)

Schloss Homburg (Nümbrecht)
Schloss Homburg
Schloss Homburg

Schloss Homburg

Entstehungszeit: vor 1276 (erste urkundliche Erwähnung)
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Alle Teile erhalten
Bauweise: Bruchstein
Ort: Nümbrecht
Geographische Lage 50° 54′ 56,5″ N, 7° 32′ 13″ O50.9156944444447.5369444444444260Koordinaten: 50° 54′ 56,5″ N, 7° 32′ 13″ O
Höhe: 260 m ü. NN
Schloss Homburg (Nordrhein-Westfalen)
Schloss Homburg
Schloss Homburg um 1750 nach einer Lithographie aus dem 19. Jahrhundert

Das Schloss Homburg ist eine alte Höhenburg in Nümbrecht im Oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Baugeschichte

Im Jahre 1276 wird „die Homburg“ erstmals urkundlich erwähnt. Gottfried I. von Sayn aus dem Hause Sponheim (1247 bis 1283/84) übertrug sein "castrum Homburg" dem deutschen König Rudolf von Habsburg, um sich unter seinen Schutz zu stellen. Die Burg erhielt er als Erblehen zurück.[1] Das Schloss war der Wohnsitz der Grafen der Reichsherrschaft Homburg, bis es nach 1806 von Napoleon ins Großherzogtum Berg integriert wurde.

Ab 1635 baute Graf Ernst von Sayn-Wittgenstein das Schloss so um, wie es heute noch sichtbar ist. 100 Jahre später übernahm die Linie Sayn-Wittgenstein-Berleburg die Verwaltung, danach verfielen die Bauten. Erst 1904 wurde der Verfall gestoppt, und 1926 bezog ein von Hermann Conrad begründetes Museum die Räumlichkeiten, das heutige Museum des Oberbergischen Kreises.

1999 wurde bei einer Grabung ein aus Stein errichteter Wohnturm von zirka 12,5 Meter Durchmesser freigelegt. Schätzungen von Experten datieren ihn in das 11. Jahrhundert [2]. Dies hat zur Folge, dass die Burghistorie zu dieser Zeit neu bewertet werden muss.

Anfang 2005 beschloss der Kreistag des Oberbergischen Kreises den Ausbau des Schlosses [3]. Diese Pläne umfassen unter anderem die Erweiterung des „Roten Hauses“ und den Bau eines zentralen Kassen- und Toilettenbereichs. Die alte Orangerie soll abgerissen werden und durch ein neues zweistöckiges Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude ersetzt werden.

Im Rahmen der Regionale 2010 erhielt das Projekt den A-Stempel. Vor dem Abbruch der Orangerie werden Grabungsarbeiten durch das Rheinische Amt für Denkmalpflege durchgeführt.

Weitere Gebäude auf dem Schlossgelände

In unmittelbarer Nähe befindet sich eine Säge- und Getreidemühle mit Backhaus. Außerdem ist im ehemaligen Wirtschaftsgebäude „Zehntscheuer des Schlosses“, dem „Roten Haus“, der Sitz der Biologischen Station Oberberg, deren Hauptaufgabengebiete die wissenschaftliche und praktische Betreuung der oberbergischen Naturschutzgebiete und verschiedene Landschaftspflegeprojekte sind.

Literatur

Peter Wilhelm Hüssen: Geschichte der ehemaligen reichsunmittelbaren Herrschaft Homburg an der Mark, bestehend aus den jetzigen Bürgermeistereien Nümbrecht, Marienberghausen, Wiehl und Drabenderhöhe, von den ältesten Zeiten bis zu ihrer Vereinigung mit Preußen. Barmen, Buchhandlung der evangelischen Gesellschaft 1870.

Naturerlebnispfad Schloss Homburg

Der Naturerlebnispfad wurde im Jahre 2004 eingerichtet. Dabei handelt es sich um einen von der „Biologischen Station Oberberg“ und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald initiierten Rundweg.

Der Wander- und Erlebnispfad beginnt am Schloss und führt durch Homburg-Bröl und Huppichteroth, geht an der historischen Holsteins Mühle und den Dicken Steinen vorbei zurück zum Schloss Homburg. An der Strecke sind bislang neun Stationen aufgebaut, an welchen den Wanderern die Natur rund um Schloss Homburg und die Brölauen nahe gebracht wird.

Die Stationen sind:

  1. Wälder um Schloss Homburg: Hier kann man durch Spähkästen die einzelnen Baumarten kennenlernen und erkunden.
  2. Die Eiche (Thema: Rund um den Baum): Hier wird anhand der Jahresringe das Leben einer Eiche verdeutlicht und die Höhe einer Eiche kann ausgemessen werden.
  3. Kulturlandschaft: Die abwechslungsreiche Kulturlandschaft wird in der vorgestellt und die die einzelnen Lebensräume können mit einem Fernrohr erkundet werden.
  4. Lebensraum Dorf: Hier wird gezeigt, wie das Zusammenleben von Mensch und Natur funktioniert. Einige Vogelstimmen sind hier zu hören.
  5. Hecke: Der Aufbau von Hecken sowie das Leben in der Hecke wird hier anhand von Schautafeln und einer Durchblicktafel erläutert.
  6. Baumkronen-Plattform: Hier kann man von einer in die Baumkronen gebaute Plattform aus eine ungewöhnlich Perspektive erleben und wird mittels Schautafeln über das Leben in diesem Bereich des Waldes informiert.
  7. Brölaue: Hier wird anhand von Durchsichttafel und Drehrad der Wasserstand und die Bewohner des Brölbaches demonstriert.
  8. Dicke Steine: Die Entstehung des Naturdenkmals „Dicke Steine“ wird hier sehr anschaulich vermittelt.
  9. Spechtwald: An dieser Station kann ein Blick in die Wohnung eines Buntspechtes geworfen werden.

Der Naturerlebnispfad Schloss Homburg ist ca. 2,8 km lang und der Rundgang dauert in der Regel 1,5 bis 2 Stunden.

Bilder

Weblinks

 Commons: Schloss Homburg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Museum Schloss Homburg, Herrscher und Untertanen, S. 10
  2. Oberbergischer Kreis: Schloss Homburg, http://www.obk.de/cms200/kultur_tourismus/museum/schloss/index.shtml, 19. September 2005
  3. Artikel Bergische Morgenpost: Grünes Licht für Schloss-Ausbau, 24. März 2005

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