- Schloss Wildegg
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Schloss Wildegg Schloss Wildegg (2011).
Entstehungszeit: 1242 Erhaltungszustand: erhalten Ständische Stellung: Adel Ort: Möriken-Wildegg Geographische Lage 47° 25′ 13,9″ N, 8° 10′ 13,5″ O47.4205194444448.1704194444444Koordinaten: 47° 25′ 13,9″ N, 8° 10′ 13,5″ O; CH1903: (655221 / 252447) Das Schloss Wildegg ist ein Schloss in der Gemeinde Möriken-Wildegg im Schweizer Kanton Aargau. Die Anlage befindet sich rund achtzig Meter oberhalb des Dorfes Wildegg am Ende eines felsigen Ausläufers des Chestenbergs, nahe der Mündung der Bünz in die Aare. Es gehört seit dem 1. Januar 2011 dem Kanton Aargau.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Um 1200 liessen die Habsburger eine Burg errichten, um die südwestliche Ecke des Eigenamtes, ihres Kerngebietes, zu schützen und um eine strategisch wichtige Stelle an der Aare zu kontrollieren. Sie wurde 1242 erstmals urkundlich erwähnt und von einem Ministerialengeschlecht der Habsburger bewohnt, den Truchsessen von Habsburg und Wildegg. Nach deren Aussterben gelangte sie um 1348 an die Herren von Hallwyl.
Nach 1437 wechselte die Burg mehrmals den Besitzer; von den Hallwylern über die Herren von Gryffensee und die Herren von Ballmoos zur Stadt Bern. Schliesslich verkaufte Bern 1483/84 die Wildegg an die Familie Effinger aus Brugg. Die Effinger, die mit dem Schloss auch die Gerichtsherrschaft über Holderbank und Möriken übernahmen, lebten hier während elf Generationen.
1552 brannte die Burg infolge Blitzeinschlags fast vollständig aus, nur das Mauerwerk blieb erhalten. Über mehrere Jahre hinweg wurde die Burg wieder bewohnbar gemacht. Ab 1684 erfolgte der Umbau der Anlage in ein Herrenhaus im Barockstil. Zum Anwesen gehörte eine grosse Domäne. 1825 wurde neben dem Schloss ein Landhaus errichtet, 1886 eine Villa im Stil eines Landschlösschens.
Julie von Effinger, die letzte ihrer Linie, starb 1912 ohne Nachkommen. Sie vermachte das Schloss mit fast der gesamten Ausstattung und die dazu gehörende Domäne der Eidgenossenschaft, die das ganze Gut dem Landesmuseum zur Verwaltung übergab. Das Schloss wurde bis 1917 instandgesetzt und für den Museumsbetrieb vorbereitet. Zum Familienerbe gehört unter anderem auch ein umfangreiches Archiv mit Zeugnissen aus mehreren Jahrhunderten, das 2011 dem Staatsarchiv Aargau übergeben wurde.
Das Schloss Wildegg wechselte am 1. Januar 2011 in den Besitz einer vom Kanton Aargau errichteten Stiftung. Der Museumsbetrieb wurde auf dieses Datum vom Museum Aargau übernommen. Der Grosse Rat des Kantons Aargau hatte dafür im Januar 2010 mit 104 zu 22 Stimmen einen jährlichen Kredit bewilligt.[1]
Im Sommer 2011 wurde die noch von der Schweizerischen Eidgenossenschaft finanzierte Renovation des Schlosses abgeschlossen.
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Reklamemarke von Hoffmann’s Stärkefabriken, vor 1907
Gebäude
Das Schloss besteht im Kern aus einer gut erhaltenen Burg aus dem späten 12. Jahrhundert mit Bergfried und Palas, die Ende des 17. Jahrhunderts zu einem Wohnschloss im Barockstil um- und ausgebaut wurde. Zum Anwesen gehören auch ein Gutshof, Gärten, Parks, Waldungen, Rebenpflanzungen und Manufakturen. Die gesamte Domäne wird seit 2011 von der Stiftung Schlossdomäne Wildegg verwaltet und bildet eine Kulturlandschaft von nationaler Bedeutung. Die Gärten werden vom Museum Aargau betreut.
Schaugarten alter Kulturpflanzen
Das Museum Aargau betreut auf einer grossen Gartenterrasse eine Anlage mit 300 alten Kulturpflanzen, Gemüse-, Getreide- und Beerensorten sowie Duft-, Würz- und Medizinalkräutern. Die Setzlinge werden bei der Stiftung ProSpecieRara bezogen, die sich für die Erhaltung der biologischen Artenvielfalt einsetzt. [2]
Einzelnachweis
- ↑ http://www.20min.ch/news/mittelland/story/23846692 sda Meldung in 20Minuten
- ↑ http://www.prospecierara.ch/Generator.aspx?tabindex=5&tabid=664&palias=default und Sommerausstellung 2008 http://www.landesmuseen.ch/d/wildegg/sonderausstellungen/2008/raritaeten.php
Weblinks
Commons: Schloss Wildegg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Schloss Wildegg auf der Website des Museum Aargau
- Eintrag im Denkmalschutzinventar
- Fotos und Luftaufnahmen (mit französischem Text)
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