Schwarze Kasse

Schwarze Kasse

Schwarzgeld ist in der Umgangssprache eine Bezeichnung für steuerpflichtige, aber unversteuerten Einnahmen, die in der Regel überwiegend aus unternehmerischer oder freiberuflicher Tätigkeit, so genannter Schwarzarbeit, stammen. Auch geerbtes Schwarzgeld bleibt Schwarzgeld.

Insbesondere im Organisierten Verbrechen entstehen durch illegale Tätigkeiten, welche strafbewehrt sind, beträchtliche Volumina an Schwarzgeld. Auch durch Spenden an Parteien, die nicht den Vorschriften der Offenlegung des Parteiengesetzes entsprechen, entsteht im Prinzip Schwarzgeld; siehe z. B. die CDU-Spendenaffäre von 1999 und die Kölner Spendenaffäre der SPD von 1994/99.

Das durch die unterbliebene Versteuerung entstandene Barvermögen kann zunächst nur privat oder in Bankschließfächern aufbewahrt werden und wird, ebenso wie beim Empfang, beleglos in bar ausgegeben, um der Strafverfolgung zu entgehen.

Bei größeren Summen wurde das Geld in der Vergangenheit häufig auf einer ausländischen Bank; z. B. auf einem Schweizer oder Liechtensteiner Nummernkonto angelegt. Durch internationale Kontrolle und nationale Grenzkontrollen nimmt auf Grund des wachsenden Risikos diese Tendenz jedoch ab.

Insofern das Schwarzgeld nicht einer einzelnen Person zuordenbar ist, sich also in Besitz einer Organisation oder Gruppe befindet, ist auch der Terminus Schwarze Kasse gebräuchlich.

Durch die Pflicht zur Angabe der Steuernummer auf Rechnungen, z. B. insbesondere in der Gastronomie, ist die Legalisierung von Schwarzgeld weiter erschwert worden. Um große Summen an Schwarzgeld legal nutzen zu können, d. h. in den legalen Wirtschaftsverkehr einzuschleusen, bedarf es der so genannten Geldwäsche; d. h. durch Scheingeschäfte, Investitionsschleifen über diverse Ländergrenzen hinweg, etc. wird die Herkunft des Geldes verschleiert.

Um den Schwarzgeldbestand zumindest aus ursprünglich legaler Tätigkeit zu senken, fordern Wirtschaftstheoretiker, dass die Staatsquote gesenkt wird; d. h. reine „Steuersünder“ sollen zum Steuerzahlen motiviert werden.

So gab es 2004 in Deutschland durch das Strafbefreiungserklärungsgesetz eine Amnestie.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kasse — Dieser Artikel wurde aufgrund inhaltlicher und/oder formaler Mängel auf der Qualitätssicherungsseite des Portals Wirtschaft eingetragen. Du kannst helfen, indem Du die dort genannten Mängel beseitigst oder Dich an der Diskussion beteiligst …   Deutsch Wikipedia

  • Schwarze — Etwas schwarz auf weiß haben (besitzen), auch: Es einem schwarz auf weiß geben: ein Schriftstück, eine Urkunde, eine genaue Aufzeichnung haben, jemandem ein Beweisstück, eine schriftliche Versicherung oder Bestätigung geben, einen Schuldschein… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Kasse — Geldkasse; Geldkasten; Geldschublade; Ladenkasse; Geldkassette; Kassa (österr.); Staatsfinanzen; Staatshaushalt; Staatssäckel (umgangssprachlich); Staatsetat; …   Universal-Lexikon

  • Kasse — Kass (de) Kasse (schwarze) Schmulpöttche (et) …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • Handkasse — Die Kasse (in Österreich auch Kassa) ist die Zahlungsstelle und dient der Abwicklung von Zahlungsvorgängen mit Bargeld, Schecks, Geldkarten und Kreditkarten. Sie dient oftmals als Verkaufsort (auch Point of Sale genannt). Im Einzelnen wird… …   Deutsch Wikipedia

  • schwarz — Etwas schwarz auf weiß haben (besitzen), auch: Es einem schwarz auf weiß geben: ein Schriftstück, eine Urkunde, eine genaue Aufzeichnung haben, jemandem ein Beweisstück, eine schriftliche Versicherung oder Bestätigung geben, einen Schuldschein… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Hans Dominik (Offizier) — Hans Dominik (rechts neben Gouverneur von Puttkamer) Hans Dominik (* 7. Mai 1870 in Kulm; † 16. Dezember 1910 auf See) war Offizier der Kaiserlichen Schutztruppe für Kamerun und langjähriger Leiter der Station Jaunde …   Deutsch Wikipedia

  • Peter März — (* 23. November 1952 in Erlangen) ist ein deutscher Historiker und Kommunalpolitiker (CSU). Von 2004 bis 2011 leitete er die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veröffentlichungen (Auswahl) 3 …   Deutsch Wikipedia

  • schwarz — schwạrz Adj; 1 von der Farbe der Nacht, wenn es überhaupt kein Licht gibt ↔ weiß: schwarze Haare haben; sich aus Trauer schwarz kleiden || K : schwarz gerändert, geräuchert, gestreift, umrandet; || K: (kohl)rabenschwarz, pechschwarz, samtschwarz …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Giuseppe Profaci — Joseph Profaci Giuseppe „Joe“ Profaci alias Joseph „Don Peppino“ Profaci (* 2. Oktober 1897 in Villabate auf Sizilien; † 7. Juni 1962 in New York City war eine italo amerikanischer Mobster. Er gilt als das erste Oberhaupt des heute als „Colombo… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”