Schwarzerden (Freisen)

Schwarzerden (Freisen)
Schwarzerden
Gemeinde Freisen
Wappen von Schwarzerden
Koordinaten: 49° 32′ N, 7° 17′ O49.5338888888897.2841666666667Koordinaten: 49° 32′ 2″ N, 7° 17′ 3″ O
Fläche: 2,94dep1
Einwohner: 493 (25. Jan. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1974
Eingemeindet nach: Freisen
Postleitzahl: 66629
Vorwahl: 06855


Schwarzerden ist ein Ort (Gemeindebezirk) der Gemeinde Freisen im Landkreis St. Wendel im Saarland (Deutschland) an der Grenze zu Rheinland-Pfalz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung fand der Ort 1367. Die Ortschaft war Lehen des Grafen Heinrich von Veldenz.

Im 2. Jahrhundert n. Chr. errichteten römische Soldaten hier an der Straße von Metz nach Mainz eine kleine Garnison. Neben Legionären ließen sich auch Kaufleute und Handwerker hier nieder. Das römische Schwarzerden dürfte in seiner Ausdehnung etwa der Ortslage der 1950er Jahre entsprochen haben. Im Jahre 1949 wurden beim Bau der Zollhäuser u. a. auf die Fundamente eines römischen Wohnhauses mit Unterbodenheizung (Hypokaustum) gefunden.

Geographie

Der Bau der Eisenbahnlinie durch das Ostertal (Ostertalbahn), die bei dem Ort Schwarzerden in die Westrichbahn mündete, hat wohl mit dazu beigetragen, dass das Dorf an der Grenze zu Rheinland-Pfalz oft noch als Teil des Ostertals angesehen wird. Dem ist aber nicht so. Schwarzerden wird durch einen Querriegel aus Buntsandstein vom Tal der Oster getrennt. Dieser Höhenrücken ist gleichzeitig Wasserscheide und sorgt dafür, dass das auf Schwarzerdener Seite abfließende Wasser dem Glan zugeführt wird und damit Schwarzerden geographisch dem Glantal zuzurechnen ist.

Wirtschaft und Infrastruktur

Am Bahnhof Schwarzerden

Größter Arbeitgeber der Gemeinde Schwarzerden sind die Industriewerke Saar GmbH (IWS) mit fast 500 Mitarbeitern. Die IWS wurde 1963 als Auto Union Saar GmbH gegründet und gehört heute zur Nürnberger Diehl-Gruppe. Das Areal der IWS wurde teilweise auf der ehemaligen Bahntrasse der Westrichbahn Schwarzerden - Kusel errichtet. In dem dem Werksgelände unmittelbar benachbarten Bahnhof Schwarzerden beginnt die Ostertalbahn. Im Werksgelände selbst hält die Fa. IWS noch einen Gleisanschluss mit drei Gleisen vor.

Politik

Sitzverteilung im Ortsrat

Ortsvorsteher

  • Ernst Später (SPD) seit November 1997

Ortsrat

  • 9 Sitze (SPD 6, CDU 3)

Jugendzentrum Schwarzerden

Das Jugendzentrum Schwarzerden nutzt ein ehemaliges Eisenbahnergebäude aus den 1930er-Jahren. Dieses Bauwerk wurde in den 1960ern als Lehrwerkstatt für die Industriewerke Saar GmbH genutzt und 1996 als „Alte Lehrwerkstatt“ zum Jugendtreff umfunktioniert.In der Zeit von Mai bis August 2007 wurde der Jugendtreff von der Mithrasjugend Schwarzerden renoviert.

Mithräum Schwarzerden

Relikt Mithras-Relief

An der Nordseite der früheren römischen Siedlung, auf heutiger Reichweiler Gemarkung, wurde im 3. Jh. n. Chr. eine Tempelanlage (Mithräum) errichtet, ein dem Sonnen- und Lichtgott Mithras geweihtes Heiligtum. Von der ursprünglichen Anlage ist nur noch das Felsbildnis erhalten. Der rote Sandsteinfelsen bildete die Rückwand des Tempels. Noch gut sichtbar sind die rechteckigen Öffnungen der Balkenauflagen. Im vorigen Jahrhundert wurde zum Schutz des Felsreliefs ein Vorbau mit Schutzgitter errichtet.

Nur noch rudimentär erkennbar auf dem stark beschädigten Relief ist das zentrale Mithras-Motiv der Stiertötung (Tauroktonie), flankiert von den Fackelträgern Cautes mit der Fackel nach oben und Cautopates mit der Fackel nach unten (Sonnenauf- und -untergang symbolisierend). Gekreuzte Fackeln finden sich auch im Wappen von Schwarzerden wieder.

Das Mithräum befindet sich auf rheinland-pfälzischem Gebiet; den Zugang zu ihm bei einem kleinen Weiher sowie die Dokumentationstafeln vor Ort gestaltete jedoch die saarländische Gemeinde Freisen. Es ist zugleich eine Zwischenetappe des Fritz-Wunderlich Rad- und Wanderweges.

Literatur

  • Oberhauser, Fred: Das Saarland, DuMont-Kunstreiseführer, 4. Aufl. Köln 1995, S. 252 f.
  • Hinkelmann, Daniel: Das Mithrasdenkmal zwischen Reichweiler und Schwarzerden im Landkreis Kusel, hrsg. von der Kreisverwaltung Kusel, 2. Aufl. 1976 m.w.N.

Weblinks


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