- Ostertalbahn
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Ostertalbahn Kursbuchstrecke (DB): 12683 Streckennummer: 3204 Streckenlänge: 21 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 26 ‰ Minimaler Radius: 300 m Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h LegendeNahetalbahn 0,0 Ottweiler 281 m ü. NN 0,2 Nahetalbahn v/n Bad Kreuznach 0,9 Am Wingertsbach 1,6 Ottweiler-Wingertsweiher (Hp seit April 2001) 2,4 Steinbach (Hp 31. Mai 1960 geschlossen) 4,0 Einschnitt Lenzenthaler Hof 5,7 Fürth 6,7 Dörrenbach 6,8 Rund-Biech-Straße 7,5 Brückwiesstraße 7,6 Oster (40 m) 8,0 L 131 n. St. Wendel 8,3 Werschweiler 10,5 Niederkirchen 10,8 L 307 n. St. Wendel 10,9 Oster 11,3 Niederkircher Straße 11,7 Marth (Hp seit April 2001) 11,9 Kehrberg-Einschnitt (50 m) 12,9 L 312 13,2 Hoof (hier Erster Spatenstich der Strecke) 14,8 Osterbrücken 16,1 Haupersweiler 16,2 Talbrücke Haupersweiler (83 m) 18,3 Oberkirchen (Süd) 18,4 Museumstraße 18,9 L 309 St. Wendel – Schwarzerden 20,1 Westrichbahn v/n Türkismühle 20,4 L 309 St. Wendeler-Straße 21,0 Schwarzerden 390 m ü. NN 21,1 Anst Fa. Industriewerke Saar 22,2 Saarland - Rheinland-Pfalz Westrichbahn nach Kusel Die Ostertalbahn ist eine Nebenbahn im Nordosten des Saarlandes. Sie verbindet Ottweiler mit Schwarzerden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nach jahrzehntelangen unterschiedlichen Planungen und Bemühungen konnte am 28. Oktober 1934 der erste Spatenstich zum Bau der Ostertalbahn am Standort des späteren Bahnhofs Hoof i.O. vollzogen werden. Am 26. September 1937 erfolgte die Inbetriebnahme der Teilstrecke Ottweiler – Niederkirchen der „vollspurigen Ostertalkleinbahn mit den Bahnhöfen Fürth (Ostertal), Werschweiler und Niederkirchen (Ostertal) für den Personen-, Gepäck, Expreßgut-, Güter-, Leichen- und Tierverkehr und den unbesetzten Haltepunkten Steinbach (Ostertal) und Dörrenbach für den Personenverkehr“[1]. Die Teilstrecke wurde als Kleinbahn der Deutschen Reichsbahn von der Reichsbahndirektion Saarbrücken betrieben. Mit der Eröffnung des Streckenabschnitts Niederkirchen – Schwarzerden am 15. Mai 1938 war die Bahnstrecke durch das Ostertal mit einer Gesamtlänge von 21 km vollendet.
Die hohe Achslast von 22,5 t (statt auf deutschen Nebenbahnen meist üblichen Achslast 16,0 t), sowie die Trassenführung mit wenigen schienengleichen Bahnübergängen (nämlich zwei, wovon wahrscheinlich nur der von Niederkirchen schon vor 1945 existierte), dafür aber 32 Kunstbauwerken (Brücken, Wasserdurchlässe), geringen Steigungen und etlichen langgezogenen Kurven, aber auch der einstige Anschluss ans Glantal (Strategische Bahn Bad Münster am Stein – Homburg (Saar)), via Schwarzerden – Pfeffelbach – Kusel – Altenglan, belegen, dass die 1938 endgültig fertiggestellte Ostertalbahn wohl beim eventuellen Ausfall von Hauptstrecken / Knotenpunkten durch Luftangriffe o. ä. als Umleitestrecke für Militärtransporte vorgesehen war.
Nur 42 Jahre später wurde zum 31. Mai 1980 der Personenverkehr auf der gesamten Strecke eingestellt. Busse übernahmen im Ostertal die Personenbeförderung. Auf der Ostertalbahn verkehrten seitdem nur noch Güterzüge, die die Fa. IWS (Industriewerke Saar) belieferten, die am Endpunkt der Strecke in Schwarzerden einen Gleisanschluss unterhält. Dies war über die Jahre die längste Strecke bis zu einem privaten Übergabepunkt, den die Bahn betrieben hat.
Dies war der Grund, dass im Jahre 1998 schließlich die Strecke insgesamt stillgelegt werden sollte. Doch gelang es dem Landkreis St. Wendel gemeinsam mit Eisenbahnfreunden nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen die Strecke zu übernehmen. Der Landkreis St. Wendel übernahm zum 1. Januar 2000 als Eisenbahninfrastrukturunternehmen die Unterhaltung und Betriebsführung der Ostertalstrecke und führt sie seitdem als Strecke des öffentlichen Verkehrs ohne Unterbrechung weiter. Die bis dahin regelmäßigen Bedienfahrten von DB Cargo wurden mit der Aufhebung des Gütertarifpunktes Schwarzerden zum 31. Dezember 2001 im Rahmen der Umsetzung von MORA C eingestellt.
Mittlerweile verkehrt neben sporadischen Güterzügen eine Museumsbahn auf der Strecke, zu besonderen Anlässen auch mit Dampflokbespannung.
Streckendaten
- Brücken: 32
- größte Brücke: Viadukt bei Haupersweiler (85 m lang, 20 m hoch). Diese Talbrücke und zwei weitere Brücken im Verlauf der Ostertalstrecke sind als noch in Betrieb befindliche Eisenbahnbrücken als Baudenkmäler in der saarländischen Denkmalliste eingetragen.
- Stützbauwerke: 4
- Durchlässe: 34
- Bahnübergänge: 3
- Bahnhof Schwarzerden mit
- 1 Hauptgleis
- 7 Nebengleise
- 8 Weichen
- 1 Privatgleisanschluss mit 3 Gleisen
- Bremsweg: 400 m
Einzelnachweise
- ↑ Bekanntgabe der Reichsbahndirektion Saarbrücken vom 15. September 1937 über die Inbetriebnahme der Teilstrecke Ottweiler – Niederkirchen
Literatur
- Dörrenbacher Heimatbund e.V. (Hrsg.): Chronik der Ostertalbahn, Bd. 1, Eigenverlag des Hrsg., 1987
- Dörrenbacher Heimatbund e.V. (Hrsg.): Chronik der Ostertalbahn, Bd. 2 - Unser Ostertal: Eine Region im Wandel, Eigenverlag des Hrsg., 1997
- http://www.memotransfront.uni-saarland.de/htm/5x7.htm Memotransfront der Universität Saarbrücken mit weitergehenden Hintergrundinformationen
- Jörg und Rainer Schedler: Schwierige Geburt. Die Ostertalbahn Ottweiler - Schwarzerden. In: LOK MAGAZIN. Nr. 261/Jahrgang 42/2003. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 82-87.
- Heimat- und Kulturverein Ostertal e.V. (Hrsg.), Kirsch, Hans (Bearb.): Die Ostertalbahn im Spiegel der Presse, 2007
Weblinks
- Brücken: 32
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