- Scuderia Filipinetti
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Die Scuderia Filipinetti (französisch auch Ecurie Filipinetti) war ein Schweizer Rennsportunternehmen. Der Sitz des Unternehmens war in Genf. Begründer und Inhaber war der einflussreiche Schweizer Geschäftsmann und Ferrari-Generalimporteur Georges Filipinetti.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Scuderia Filipinetti ging aus dem Rennteam "1' Equipe Nationale Suisse" hervor. Es war ein privates Schweizer Motorsportteam, das durch seine enormen Erfolge im Rennsport zwischen 1962 und 1973 sehr bekannt wurde. Die Scuderia Filipinetti wurde 1962 durch Georges Filipinetti begründet und war eines der ersten rein durch Sponsoring finanziertes Rennteam. Sie galt als einer der prestigeträchtigsten privaten Automobil-Rennställe der Welt. Mit dem erfolgreichen Schweizer Rennfahrer Jo Siffert startete die Scuderia Filipinetti 1962 ihr Formel 1 Debüt.
Ab 1963 fuhr auch der begabte Schweizer Rennfahrer Herbert Müller für die Scuderia Filipinetti erfolgreich Rennen. Die Scuderia Filipinetti war markenunabhängig und nahm mit vielen verschiedenen Fahrzeugmarken wie Lotus, Porsche, Ferrari, Lola, Ford, Shelby AC Cobra und Fiat an den unterschiedlichsten Rennsportklassen teil.
Für Filipinetti fuhren Fahrer wie:
- Jim Clark
- Phil Hill
- Ronnie Peterson
- Jo Siffert
- Herbert Müller
- Willy Mairesse
- Jo Bonnier
- Nino Vaccarella
- Dieter Spoerry
- Mike Parkes
- Walter Dona
Aber auch andere heute bekannte Persönlichkeiten, wie der Schweizer Claude F. Sage (bis 1970 Rennteamleiter) oder Franco Sbarro (damals Chefmechaniker bei Filipinetti), spielten bei der Scuderia Filipinetti eine wichtige Rolle. Anfang der 1970er Jahre, in Folge der Beauftragung Filipinettis durch den FIAT-Konzern, wurden in einer extra dafür eröffneten Werkstatt in Formigine bei Modena, Fiat 128 zu Rennsportwagen umgebaut und in zahlreichen Rennen erfolgreich gefahren. Der einst als Rennfahrer bei Filipinetti eingestellte Ingenieur Mike Parkes war für die technische Umsetzung und die Leitung die Scuderia Werkstatt in Formigine verantwortlich. Nach finanziellen Problemen in 1972 beteiligte sich der damalige Französische Mineralölkonzern Antar an Filipinetti, wodurch auch der Name des Rennunternehmens in "Ecurie Antar Filipinetti" geändert wurde. Im März 1973 wurde der letzte von Filipinetti gebaute Rennsportwagen auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt. Der Filipinetti X1/9 war als Rennsportmodell für den Fiat X1/9 gedacht und sollte an den Erfolgen der Filipinetti FIAT 128 anknüpfen.
Am 3. Mai 1973 verstarb Georges Filipinetti überraschend. Wegen der vorausgegangenen finanzielle Probleme entschlossen sich Filipinettis Angehörige, die Scuderia zu schließen und den Rennbetrieb einzustellen. Sämtliche Rennwagen wurden kurze Zeit später verkauft.
Entwicklungen neben dem Rennsport
Der einst als Mechaniker eingestellte Franco Sbarro entwickelte in Zusammenarbeit mit Filipinetti zwei Fahrzeugstudien, den Filipinetti I und den Filipinetti II. In Zusammenarbeit mit Fiat wurde 1972 vom Rennfahrer und Ingenieur Mike Parkes ein Prototyp einer Straßenversion vom erfolgreichen Filipinetti-Fiat 128-Rennwagen entwickelt. Der Filipinetti-Fiat 128-Stradale ging aber nie in Serie. Auf dem Autosalon in Genf 1973 wurde ein weiterer Prototyp einer Straßenversion vom Filipinetti-Fiat 128-Sport-Coupé vorgestellt. Auch der Filipinetti X1/9 war eine Entwicklung Mike Parkes und sollte ursprünglich den Verkauf des Serienwagens beim Automobilkonzern Fiat fördern.
Ergebnisse
Siege in der Sportwagen-Weltmeisterschaft
Jahr Rennen Fahrzeug Fahrer 1 Fahrer 2 1964[1] Großer Schweizer-Berg-Grand-Prix Ferrari 250LM Ludovico Scarfiotti 1966[2] Targa Florio Porsche 906 Willy Mairesse Herbert Müller Literatur
- Ed Heuvink: Scuderia Filipinetti: The History of the Swiss Racing Team, Chronosports 2005, ISBN 978-2-84707-016-3
Weblinks
- Filipinetti X1/9 Private Website über den Filipinetti FIAT X1/9 Rennsportwagen
- TSR Audiovisuelles Archiv Aufzeichnung Scuderia Filipinetti 1962 (französisch)
Einzelnachweise
- ↑ Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1964
- ↑ Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1966
Schweizer AutomobilmarkenAGEA | Ajax | Albar | Arbenz | Belcar | Berna | Carville | Cegga | Cree | Diavolino | Dufaux | Egg & Egli | Enzmann | Excelsior | Felber | Filipinetti | Fischer | Gryff | Leblanc | Martini | Monteverdi | Orca | Peraves | Pic-Pic | Popp | Rapid | Rinspeed | SAG | Saurer | Sbarro | Sigma | Soletta | Speidel | Stella | Swiss Buggy | Thury-Nussberg | Tribelhorn | Turicum | Twike | Weber | ZL (Zedel)
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