- Seewölfe, Korsaren der Weltmeere
-
Seewölfe, Korsaren der Weltmeere ist eine Heftroman-Serie, die seit dem Jahr 1975 vom Pabel-Moewig Verlag produziert und vertrieben wurde.
Die ersten elf Hefte dieser Serie waren noch Übersetzungen eines Großteils der Fox-Romane von Adam Hardy (Kenneth Bulmer) aus dem Englischen, in denen es um den Marine-Offizier George Abercrombie Fox ging, vergleichbar z. B. den maritimen Buchserien Hornblower von C. S. Forester (Cecil Lewis Troughton Smith) oder Bolitho von Alexander Kent (Douglas Reeman).
Die Serie wurde mit Ausgabe zwölf auf eigene Romane des Verlages umgestellt, die, von 1975 bis 1990 in 749 Heften verschiedener Autoren, die Abenteuer von Phillip Hasard Killigrew, genannt der Seewolf, beschrieben. Unfreiwillig begann dieser seinen Dienst 1576 an Bord der „Marygold“ unter dem Kommando von Sir Francis Drake.
Damit brachte es die Serie auf insgesamt 760 Ausgaben sowie eine zwischenzeitlich parallel vertriebene Taschenbuch-Reihe, die ebenfalls unter dem Titel Seewölfe erschien, jedoch anders als die Heftserie, die Abenteuer des Schiffsjungen Howard Bonty in einer etwas späteren Epoche in 57 Büchern beschrieb.
Die Einstellung der Serie erfolgte 1990 überraschend ohne Ankündigung, was die laufende Handlung unabgeschlossen zurückließ. Trotzdem muss man sie angesichts der erreichten Ausgabennummer wohl zu den erfolgreichsten oder doch zumindest langlebigsten Heftromanserien auf dem deutschen Markt zählen.
Inhaltsangabe
Das Abenteuer von P. H. Killigrew begann 1576, als er in einer Spelunke in Plymouth der Pressgang (damals wurden „brauchbare“ Männer zum Dienst an Bord der Schiffe „überredet“, bzw einfach entführt) der „Marygold“ in die Hände fiel. Killigrew – der während der Schlägerei mit der Pressgang den Beinamen „Seewolf“ erhalten hatte – erhielt bereits nach sehr kurzer Zeit (im ersten Roman) den Befehl über ein Prisenkommando, das ein erbeutetes spanisches Schiff nach England segeln sollte. Mit diesem überfiel er allerdings ein spanisches Sklavenschiff und befreite die aus Westafrika stammenden Sklaven, wobei ein Farbiger – Batuti – sich seiner Mannschaft anschloss. Anschließend büßte er zwar seine erste Prise ein, kaperte dafür aber ein spanisches Silberschiff – die «Isabella» – und brachte dieses nach Plymouth, um es Drake und der Königin – Elisabeth der I. – zu übergeben. Nach Zusammenstößen mit lokalen Autoritäten, die versuchten, die Silberladung zu entwenden und zu unterschlagen, schlossen er und sein Prisenkommando sich wieder Francis Drake an. Sie nahmen an einem Landeunternehmen gegen irische Aufständische in der Dungarvanbai, die von Spanien unterstützt und mit Waffen beliefert wurden, teil. Bei dieser Gelegenheit wurde die «Isabella» versenkt, und ein Großteil von P. H. Killigrews Crew geriet in spanische Gefangenschaft. Killigrew reiste in der Folge – mit Francis Drakes Erlaubnis – heimlich nach Spanien, und befreite seine Mannschaft von einer spanischen Galeere. Bei dieser Gelegenheit erbeutet er eine weitere Silberladung, die er nach England bringt.
Wieder zurück in Plymouth brach er Bord von Francis Drakes Schiff «Pelican», das später in «Golden Hind» umbenannt wurde, in die Neue Welt auf. Diese Fahrt, die um Kap Hoorn und die südamerikanische Westküste entlang bis Panama führte, wurde mit dem erklärten Ziel unternommen, dort spanische Schatzschiffe zu kapern. Während dieser Fahrt fühlen sich der Seewolf und seine Männer zunehmend von den Grausamkeiten der Spanier gegenüber den indianischen Ureinwohnern abgestoßen, mit denen sie konfrontiert werden. Gleichzeitig kommt es zu Auseinandersetzungen innerhalb der englischen Besatzungen, namentlich mit den mitfahrenden Adligen, die sich teilweise als verbrecherisch und verantwortungslos erweisen. Als einer von diesen den Profos Francis Drakes – Edwin Carberry – zu ermorden versucht, indem er ihn bei Nacht über Bord stößt, und Drake die Bestrafung des Übeltäters verweigert, trennt sich der Seewolf Killigrew mit seiner Crew im Streit von Drake. Carberry schließt sich dem Seewolf an.
Bei einem Intermezzo auf der Insel Mocha rettet Hasard mit seinen Männern zahlreiche Eingeborene vom Stamm der Araukaner vor der spanischen Versklavung. Er hat eine leidenschaftliche Nacht mit deren Anführerin Arkana. Aus dieser Verbindung entspringt eine gemeinsame Tochter, Araua.
Phillip Hasard Killigrew und seine Anhänger kapern mehrfach spanische Schiffe, die jeweils in «Isabella II» bis IV umbenannt und später wieder versenkt werden. Sie durchqueren Panama auf dem Landweg, kapern in der Karibik erneut ein Schiff und geraten mit äußerst brutalen Piraten unter Führung des Schwarzen Caligu aneinander, finden aber in der «Roten Korsarin» Siri Tong – der Tochter eines Portugiesen und einer Chinesin – und Thorfin Njal – einem Skandinavier, der sich wie ein Wikinger kleidet – neue Verbündete. Einige ehemalige Karibikpiraten, unter ihnen der Hugenotte Jean Ribault, treten der Crew bei.
In der Karibik befreien sie mehrere Einwohner von P. H. Killigrews Heimatort Falmouth, die von den Spaniern verschleppt und zur Zwangsarbeit in deren lateinamerikanischen Besitzungen verfrachtet worden waren, ehe sie mit einer immensen Schatzbeute die Heimreise nach England antreten. Unter den Geretteten befinden sich sowohl der Vater als auch die Schwester eines von Killigrews Bordkameraden – Donegal Daniel O'Flynn – und Big Old Shane, der Schmied von Arwenack Castle, aber auch ein korrupter und verbrecherischer Friedensrichter. Killigrew heiratet noch während der Überfahrt die junge Frau, Gwendolyn O’Flynn. Als er und seine Männer mit der für die Königin bestimmten Schatzbeute England erreichen, sehen sie sich Unterschlagungsversuchen und mörderischen Intrigen ausgesetzt, die sowohl von seinem Ziehvater – Sir John Killigrew – als auch von dem verbrecherischen Richter und den korrupten örtlichen Autoritäten in Plymouth und London ausgehen. Hasards ältester Stiefbruder kommt dabei ums Leben.
Schließlich kann Killigrew Elisabeth die Schatzbeute übergeben und erhält einen Kaperbrief, der aber kurz darauf widerrufen wird. In Irland und Cádiz spürt der Seewolf anschließend seiner wahren Herkunft nach, und findet heraus, dass er in Wahrheit nichts mit den Killigrews von Arwenack zu tun hat, sondern vielmehr der uneheliche Sohn einer Spanierin aus der Familie de Coria und eines deutschen Malteserritters namens Godefroy von Manteuffel ist. In Folge von Verleumdungen und fortgesetzten Anschlägen müssen der Seewolf und seine Besatzung danach aus England fliehen, und segeln mit einem neuen Schiff – der «Isabella VIII» – die sie sich für ihren Anteil an der Schatzbeute gekauft haben, wieder in die Karibik.
Dort müssen sich P. H. Killigrew und seine Crew erneut mit brutalen Piraten und den Spaniern auseinandersetzen. Seine Frau, die ihm daheim, in England inzwischen zwei Söhne – Philip und Hasard genannt – geboren hat, wird ermordet, und P. H. Killigrews englische Feinde verschleppen die Kleinkinder ins Mittelmeer, bis an die Küste der Levante. Der Seewolf verfolgt die Entführer seiner Kinder, kann seine Söhne aber nicht retten und hält sie – beinahe zwangsläufig – für tot. Es gelingt ihm, seinen Vater von einer türkischen Galeere zu befreien, doch auch dieser stirbt gewaltsam.
Hasard kehrt in die Karibik zurück und bricht mit seinen neuen Verbündeten und einem mysteriösen schwarzen Segler, den die Freibeuter am Strand einer Karibikinsel gefunden haben, zu einer Reise nach China auf. An Bord dieses Schiffes, das als Mittelding zwischen Dschunke und Galeone beschrieben wird, befinden sich die mumifizierten Überreste eines chinesischen Mandarins, die Siri Tong unbedingt in seine Heimat überführen will. Die beiden Schiffe – die Isabella VIII und der Schwarze Segler – umrunden Kap Hoorn, überqueren den Pazifik und erreichen China, wo sie eine Vielzahl von Kämpfen und Abenteuern überstehen müssen, ehe sie ihre selbstgewählte Mission erfüllen können. Anschließend reist der Seewolf durch den Indischen Ozean und um Afrika herum zurück nach Europa. Dabei kommt es zu Kämpfen mit dem Portugiesen do Velho, der den Sonderauftrag von der spanischen Krone erhalten hat, den Seewolf auszuschalten.
In Tanger, wo die Crew des Seewolfs notwendige Ausbesserungsarbeiten am Schiff vornimmt, entdecken sie überraschend die Kinder Philip und Hasard wieder, die keineswegs tot sind, sondern sich – als inzwischen 5jährige – in den Händen einer Gauklertruppe befinden. Es gelingt dem Seewolf, die Kinder, die zunächst gar nicht wissen, dass er ihr Vater ist, zu sich auf die Isabella zu holen. Während die kleinen Jungen erst langsam Englisch lernen müssen (sie sind mit der türkischen/arabischen Sprache aufgewachsen), und für zahlreiche lustige Szenen gut sind, stößt der Seewolf vor Cadiz wieder auf Francis Drake. Er nimmt an dessen Angriff auf die spanische Hafenstadt teil und bringt seine Söhne in die englische Heimat, wo er von der Königin für seine Verdienste zum Ritter geschlagen wird. Der Seewolf kämpft auch in der Schlacht gegen die spanische Armada an der Seite Englands. Allerdings zerstreitet er sich erneut mit Drake und verlässt mit seinen Söhnen England im Zorn.
Mit den Kindern und Siri Tong – die ihn in der Erziehung der beiden Jungen unterstützen soll – segeln er und seine Männer von der Schlangeninsel – ihrem Stützpunkt in der Karibik, auf dem sich der Stamm der Araukaner angesiedelt hat – nach Norden, um die Nordwestpassage zu suchen. Mit sehr viel Glück gelingt es den Korsaren. Sie finden und durchfahren diese gefährliche Route, und kreuzen anschließend durch den Pazifik, um schließlich – lange vor der historischer Entdeckung – Australien zu erreichen. Siri-Tong trennt sich auf Bora Bora von den Seewölfen, da sie eine ehemalige englische Kriegsgaleone, die sie in Roter Drache umbenannt hat, übernimmt.
Durch den Indischen Ozean und um die Südspitze Afrikas herum segeln die Seewölfe anschließend zurück in die Neue Welt. Dort geraten sie dann prompt mit Piraten von Tortuga aneinander, die ihnen ihren Stützpunkt und ihre Schätze auf der Schlangeninsel entreißen wollen. Nachdem diese Bedrohung abgewehrt ist, stürzen sich der Seewolf und seine Männer ins nächste Abenteuer: Während ihrer Fahrt durch den indischen Ozean haben sie eine antike Karte erbeutet, die den sogenannten «Kanal der Pharaonen» zeigt, eine Wasserstraße, die den Nil mit dem Roten Meer und damit mit dem Indischen Ozean verbindet. Also brechen sie mit ihrer «Isabella VIII» auf, um diese unbekannte Schifffahrtsroute zu erkunden.
Nach einer Reihe von Abenteuern entlang der Küste des Mittelmeers segelt die «Isabella VIII» tatsächlich den Nil hinauf, und die Korsaren werden von gerissenen Grab- und Wüstenräubern im sogenannten «Kanal der Pharaonen» in eine Falle gelockt: Der Wasserweg ist völlig versandet und keineswegs für große Schiffe befahrbar, und die Galeone geht im Sandsturm verloren. Nachdem sie ihr Schiff aufgeben mussten, kehren die Seewölfe – wie die Isabella-Besatzung nach dem Kampfnamen ihres Anführers genannt wird – in drei Gruppen nach England zurück, wo sie auf der Werft Hesekiel Ramsgates ein neues Schiff – die Isabella IX – in Auftrag geben. Während sich ihr neues Schiff noch im Bau befindet, unternehmen P. H. Killigrew und seine Männer im Auftrag ihrer Königin mit den Galeonen Hornet und Fidelity eine Expedition gegen bretonische Freibeuter, die von Spaniern aufgestachelt, einen Krieg zwischen England und Frankreich provozieren sollen. Die Mission ist trotz des Verrats des Kaperkapitäns Easton Terry erfolgreich, wobei auch der alte Feind Lucio do Velho wieder auftaucht und getötet wird. Die Seewölfe erhalten mit Jerry Reeves, Bootsmann der Fidelity, einen neuen Verbündeten.
Nachdem sie diese Aufgabe erfüllt haben, beauftragt Elisabeth die I. den Seewolf mit einer Fahrt in die Ostsee, mit dem Ziel, Handelsverbindungen unter Umgehung der Hanse zu knüpfen. Im Verlauf dieser Unternehmungen mit der neuen Isabella IX lernt P. H. Killigrew seinen Vetter Arne von Manteuffel aus Kolberg kennen, der ihn ebenso wie der durch Anfeindungen aus England vertriebene Schiffbauer Ramsgate in die Karibik begleitet. Bei der Abreise aus England kommt es erneut zu Konflikten der Seewölfe mit korrupten Adligen, in diesem Fall dem jungen Marquess Henry of Battingham und dem arroganten Sir Andrew Clifford. Enttäuscht verlassen die Seewölfe gemeinsam mit Jean Ribault und Jerry Reeves an Bord der neuen Schiffe Le Vengeur III und Tortuga die Alte Welt.
Wieder in der Karibik begründen Philip Hasard Killigrew und seine Verbündeten die „Bruderschaft der Freibeuter“ (später „Bund der Korsaren“), um für ihren Schlupfwinkel – die Schlangeninsel – eine Art Rats- und Regierungssystem zu schaffen. Sie siedeln von den Spaniern verfolgte Indianer – die Timucuas – von Florida auf die der Schlangeninsel benachbarte Insel Coral Island um, zum einen, um die Versorgung der Schlangeninsel mit Nahrungsmitteln zu gewährleisten, zum anderen, um das Indiovolk vor der Ausrottung zu bewahren. Außerdem müssen sie sich mit verschiedenen brutalen Piraten – unter anderem. dem Mestizen Mardengo, Caligula und der Black Queen – sowie dem korrupten Gouverneur Kubas und anderen spanischen Amtsträgern auseinandersetzen, die die Seewölfe gerne vernichtet sähen und hinter ihren erbeuteten Schätzen her sind. In dieser Zeit eröffnet Hasards Vetter Arne von Manteuffel in Havanna zum Schein ein Handelskontor, das den Korsaren als Spionageposten und zum Einkauf benötigter Waren – vor allem Bauholz für Hesekiel Ramsgates Schiffswerft – dient.
Die Spanier entsenden den Sonderbeauftragten Don Juan de Alcazar, der den Seewolf unschädlich machen soll. De Alcazar ist ein kompetenter und integrer Mann, dem es sogar gelingt, Hasard ausfindig zu machen. Er scheitert jedoch insbesondere an der Korruption der Amtsträger der spanischen Verwaltung unter Führung von Don Antionio de Quintanilla, Gouverneur von Kuba, und desertiert schließlich, um einer Festnahme oder dem Tod zu entgehen.
Ein von Quintanilla veranlasster Großangriff einer spanischen Flotte unter Capitan Cubera auf die Schlangeninsel, deren Koordinaten durch die Black Queen verraten wurden, kann abgewehrt werden, wobei die letzten Schiffe in einem Wirbelsturm versinken. Die Le Vengeuer III geht dabei verloren.
Bald darauf wird die Black Queen besiegt und ihr Schiff, der Zweidecker Caribbean Queen, geht in den Besitz des Bundes der Korsaren über. Doch der nächste Gegner wartet schon: Sir John Killigrew, Sir Andrew Clifford und Henry of Battingham ist es durch Intrigen gelungen, von der englischen Krone mit dem Auftrag, den Seewolf festzunehmen, in die Karibik entsandt zu werden. Hasard wird bei einem Duell lebensgefährlich verletzt, als ihn Clifford in den Rücken schießt. Dennoch gelingt es den Korsaren, die Feinde abzuwehren, welche dabei den Tod finden.
Eine Expedition nach Potosi mit dem Ziel eines Angriffs auf die dortige Silbermine wird geplant und ausgeführt, wobei die Seewölfe, verstärkt durch weitere Angehörige des Bundes der Korsaren, über den Landweg Panama überqueren und auf der Pazifikseite zwei geeignete Schiffe kapern. Das Unternehmen gelingt zwar, endet aber tragisch für Hasard, da seine Tochter Araua von einem Pfeil getötet wird. Wieder zurück in der Karibik, folgt der nächste Schicksalsschlag: Bei einem Vulkanausbruch versinkt die Schlangeninsel im Meer. Alle Araukaner und Timucuas sterben und einige Schiffe wie auch die gesamte Schatzbeute gehen verloren. Durch glückliche Zufälle waren Arne von Manteufel mit seiner „Wappen von Kolberg“ sowie Siri-Tong und Thorfin Njal mit der "Caribbean Queen" gerade unterwegs, so dass sie die Katastrophe überleben. Dies gilt auch für Jerry Reeves und die Galeone der Seewölfe, die Isabella IX, sowie Old O'Flynn und seine Empress of Sea II.
Der Bund der Korsaren beschließt einen Neuanfang auf einer zu den Bahamas gehörenden Insel und richtet dort einen neuen Stützpunkt ein. Angriffe der Spanier werden abgewehrt und auch wieder Schatzschiffe gekapert. Konflikte mit anderen Piraten können die Korsaren ebenfalls für sich entscheiden, und der neue Stützpunkt wächst und gedeiht. Don Juan de Alcazar wird aus Gefangenschaft in der Vorpiek eines spanischen Schiffes befreit, und er schließt sich dem Bund der Korsaren an.
Don Antonio de Quintanilla, der korrupte Gouverneur Havannas, der sich auf dem Weg nach Spanien befand, um dort zum Vizekönig für einen Teil der spanischen Besitzungen in der neuen Welt ernannt zu werden, gerät in die Gefangenschaft des Bundes der Korsaren. Entgegen ursprünglicher Forderungen einiger Mitglieder – namentlich des Wikingers Torfin Nijal und Juan de Alcazars – wird er aber nicht hingerichtet, sondern soll im Stützpunkt körperliche Arbeit verrichten, um ihn zu „läutern“. In Havanna ergreift de Escobedo, vormals verbrecherischer Hafenkapitän, die Macht, und regiert als Gouverneur von eigenen Gnaden noch schlimmer als Quintanilla. Als er versucht, einen Schatzhort, den Quintanilla während seiner Zeit als Gouverneur versteckt hatte, auszuheben, wird er von einem spanischen Kapitän unter Arrest gestellt, und in Havanna inhaftiert. Die Seewölfe bergen den Schatz. In der Folge müssen sie sich mit einem starrsinnigen spanischen Generalkapitän sowie englischen Piraten unter dem Kommando One Eye Doolins, der Bergungsversuche am ehemaligen Ort der Schlangeninsel unternimmt, herumschlagen. Letzteres wird vom Seewolf und seinen Kampfgefährten als Grabschändung angesehen, und dem entsprechend vehement bekämpft. Anschließend bekommen es die Seewölfe in unmittelbarer Nachbarschaft ihres neuen Stützpunktes mit einer Sekte pseudo-puritanischer Fanatiker, die aus England ausgewandert sind, zu tun, die nach blutiger Auseinandersetzung vertrieben wird.
In Havanna bricht inzwischen ohne Gouverneur ein allgemeines Chaos aus, als der Pöbel aus dem Hafenviertel plündernd und mordend das Regiment übernimmt. Die Situation verschlimmert sich sogar noch, als de Escobedo aus dem Kerker entkommt, und sich an die Spitze des Aufruhrs setzt. Um seinen Vetter Arne, der mit seinem Kontor in Havanna inmitten des Chaos sitzt und die unschuldige Zivilbevölkerung der Stadt zu schützen, greifen Hassard und seine Seewölfe ein, und helfen den wenigen anständigen spanischen Offizieren, die verzweifelt den Gouverneurspalast verteidigen. Nach dem de Escobedo und ein weiterer Rädelsführer gehenkt sind, stoßen die Seewölfe zufällig auf den korsischen Piraten de la Rocca – genannt der Perlenwolf – und nehmen ihm mit List ein Buch ab, in dem er die Verstecke seiner geraubten Perlen verzeichnet hat. Während de la Rocca und seine Mannschaft, die der Korse betrügen wollte, im Hurrikan umkommen, bergen die Seewölfe die an einer Vielzahl von Punkten in der Karibik vergrabenen Perlen.
Im Jahr 1595 trifft Daniel O’Flynn mit der kleinen Karavelle "Empress of Sea" unerwartet auf eine große englische Flotte unter John Hawkins und Francis Drake. Wieder kommt es zu Konflikten mit Drake, die auf den vor Jahrzehnten begonnenen Streit zurückgehen, und Drake ignoriert alle Versuche, ihn vor der spanischen Aufrüstung in den Kolonien zu warnen. Der englische Angriff auf Puerto Rico scheitert unter großen Verlusten, und auch Drake stirbt schließlich an einer Krankheit.
Die Seewölfe haben den Eindruck, dass der Bund der Korsaren sich neue Waffen beschaffen muss, um gegen die Spanier bestehen zu können. Es wird beschlossen, eine Expedition nach China durchzuführen, um dort Brandsätze zu erwerben. Die Crew der Isabella IX bricht, verstärkt um den Spanier Don Juan de Alcazar, auf dem Landweg auf und erreicht die Pazifikküste. Dort wird die Galeone "Santa Barbera" gekapert und ihr neues Expeditionsschiff.
Es gelingt nach diversen Kämpfen, China zu erreichen und Brandsätze zu kaufen. Anschließend tritt man die Heimreise durch den Indischen Ozean an. In einem arabischen Hafen erhält der Seewolf Hinweise auf eine befahrbare Passage durch den Persischen Golf, die in das Mittelmeer oder Schwarze Meer führen soll. Die Crew ändert die Route und gelangt auf dem Tigris bis nach Bagdad. Hinter Bagdad geht jedoch die Santa Barbera bei einem Unwetter verloren, und man reist mit Flussbooten weiter. Schließlich müssen die Seewölfe erkennen, dass sie wieder einmal getäuscht wurden – es gibt keinen Seeweg nach Norden.
Auf dem Landweg schlägt sich die Mannschaft zum Schwarzen Meer durch und kapert eine Dubas, ein kleines Segelschiff. Nach Zwischenstation in Istanbul gelingt es, arabischen Piraten eine Schebecke abzunehmen. Über Venedig und weitere Häfen Italiens geht es in das westliche Mittelmeer, wo man vom Tod Philipps II. von Spanien erfährt. Um in England angemessen zu erscheinen, kapern die Seewölfe ein spanisches Schatzschiff. Nach diversen Angriffen erreicht man sicher London, wo die Königen sich hoch erfreut zeigt, Hasard wiederzusehen, und auch die Schatzbeute gerne entgegennimmt. Es gibt allerdings erneut Auseinandersetzungen mit korrupten Adligen und anderen Würdenträgern.
Die Königin bittet den Seewolf, einen kleinen Konvoi von Auswanderern nach Nordamerika zu geleiten. Eine Gruppe von "Gentleman-Abenteurern" segelt mit dubiosen Absichten im Geleitzug mit, und es kommt zu einer Reihe von Intrigen und Auseinandersetzungen, da auch einzelne Kapitäne der Auswandererschiffe ihre eigenen Interessen verfolgen. Widrige Winde halten die Schiffe auf, es gibt Seuchen und Hunger an Bord. Eines der Schiffe sinkt sogar, doch können die meisten Auswanderer gerettet werden. Schließlich wird die nordamerikanische Küste erreicht, doch für die Auswanderer sind die Bewährungsproben noch nicht vorbei, kommt es doch noch zu Konflikten mit den dort lebenden Indianern.
Die Seewölfe segeln nach erfülltem Auftrag in ihre karibische Heimat weiter. Es kommt zu neuen Auseinandersetzungen mit Piraten und dubiosen Geschäftemachern, bevor Hasard seinen bisher größten Fischzug durchführt: Die Kaperung eines ganzen Konvois aus spanischen Schatzschiffen. Die Seewölfe führen die Galeonen bis nach England, um sie der Königign als Geschenk zu übergeben. Unterwegs kommt es immer wieder zu Kämpfen mit spanischen Schiffen wie auch mit Piraten, und es gibt auch erneut Auseinandersetzungen mit gierigen englischen Adligen.
Eine neue Mission der englischen Königin führt Hasard und seine Crew mit ihrer Schebecke nach Indien, um dort Handelskontakte zu knüpfen. Nach einigen Erlebnissen erreichen die Seewölfe dieses fremde, geheimnisvolle Land. Auch hier kommt es zu zahlreichen Abenteuern. Unter anderem ergibt sich ein Konflikt mit der adligen Führung eines großen englischen Kriegsschiffs, das ebenfalls in die indischen Gewässer entsandt wurde.
Durch eine Intrige werden die Seewölfe gefangengenommen und zur Zwangsarbeit verurteilt, können sich aber wieder befreien. Schließlich segeln sie weiter in Richtung der Inselwelt Indonesiens. Während des Heimwegs über den Pazifik stoßen sie auf die berühmte Manilagaleone, die sie während ihrer ersten Weltumseglung schon einmal gekapert hatten, und beginnen die Jagd auf dieses Schatzschiff.
Zwischen den Abenteuern in Indien und der Schilderung der folgende Heimreise via Indonesien und Pazifik sind immer wieder Einzelromane eingestreut, die die Erlebnisse der in der Karibik zurückgebliebenen Mitglieder des Bundes der Korsaren schildern, die sich dort mit undankbaren englischen Schiffbrüchigen, Spaniern und rivalisierenden Piraten herumschlagen müssen.
Weblinks
- Seewölfe Informationen rund um die gleichnamige Heftromanserie
Kategorien:- Literarisches Werk
- Literatur (20. Jahrhundert)
- Literatur (Deutsch)
- Romanzyklus
- Heftroman (Abenteuer)
Wikimedia Foundation.