- Sektkellerei Schloss Wachenheim
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Sektkellerei Schloss Wachenheim AG Rechtsform Aktiengesellschaft ISIN DE0007229007 Gründung 1888 Sitz Trier, Deutschland Leitung Dr. Wilhelm Seiler (Vorstandssprecher), Andreas Meier Mitarbeiter 1002 (Quartalsbericht 2009/2010) [1] Umsatz 208,5 Mio. EUR (2009/10)[1] Branche Nahrungsmittelindustrie Produkte Sekt, Schaumwein, Perlwein, Wein Website www.schloss-wachenheim.com Die Sektkellerei Schloss Wachenheim AG ist ein international operierender Konzern und weltweit einer der größten Hersteller von Sekt. Die deutsche Konzerntochter belegt unter den umsatzstärksten Unternehmen in Rheinland-Pfalz etwa Rang 50.[2]
Inhaltsverzeichnis
Sitz und Standorte
Das Unternehmen hat seinen Stammsitz in der pfälzischen Kleinstadt Wachenheim an der Weinstraße, die Konzernzentrale und Hauptproduktionsstätte befindet sich in Trier. Produktionsstandorte gibt es in Deutschland (Trier, Wachenheim, Morscheid und Wismar), Frankreich, Polen, Rumänien, Tschechien und in der Slowakei. Rund zwei Drittel des Konzernumsatzes werden im Ausland erwirtschaftet. Das Unternehmen verkauft seine Produkte in mehr als 30 Länder in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika, Asien und Australien.
Marktposition und Marken
Das Unternehmen produziert pro Jahr rund 220 Millionen Flaschen Sekt und Schaumwein, damit ist der Konzern weltweit einer der führenden Hersteller. Der Anteil am Weltmarkt beträgt rund zehn Prozent, jede zehnte in der Welt getrunkene Flasche Schaumwein stammt also aus dem Schloss Wachenheim Konzern. In vielen europäischen Ländern ist das Unternehmen führender Anbieter von Sekt und Schaumwein. In Deutschland ist die Sektkellerei Schloss Wachenheim mit einem Anteil von rund 15 Prozent an der deutschen Sektproduktion die Nummer drei hinter Rotkäppchen-Mumm und Henkell & Söhnlein.[3]
Die wichtigsten Marken des Konzerns in Deutschland sind:
- Faber (Sekt; 2007 Verkauf der milliardsten Flasche, im März 2010 Vorstellung der neuen Faber-Weine)
- Schloss Wachenheim (Sekt)
- Robby Bubble (Alkoholfreier Kindersekt)
- Feist bzw. Feist Belmont (Sekt)
- Nymphenburg (Sekt)
- Schweriner Burggarten (Sekt)
- Schloss Böchingen (Sekt)
- Kleine Reblaus (Sekt und Wein)
- Light Live (alkoholfreier Sekt)
Mit Light Live wurde 1988 erstmals ein alkoholfreier Sekt auf den Markt gebracht. Die Sektkellerei Schloss Wachenheim war damit nicht nur Pionier, sondern ist bis heute Marktführer; jährlich werden über 7 Millionen Flaschen Light Live getrunken.[4]
In Frankreich, Polen, Rumänien, der Tschechischen Republik und der Slowakei ist die Sektkellerei Schloss Wachenheim Marktführer auf dem Schaumweinmarkt. In Frankreich sind Charles Volner, Muscador und Opéra die bedeutendsten Marken, in Ostmitteleuropa Cin & Cin, Dorato, Michelangelo, Soare und Zarea.
Firmengeschichte
Das heutige Unternehmen wurde 1888 gegründet, doch die Geschichte des Sektschlosses in Wachenheim begann bereits 1341. Die Ritter von Steinhausser ließen sich auf dem Gelände der heutigen Sektkellerei nieder und errichteten hier einen Adelssitz. 1725 erwarb Freiherr Johann Georg von Sussmann, Hofgerichtsrat des Kurfürsten in Mannheim, das Grundstück samt den umliegenden Weinbergen und Äckern. Auf den Grundmauern des ehemaligen Adelssitzes ließ er ein Schloss im ländlichen Barockstil sowie einen Wirtschaftstrakt errichten, den sogenannten Sussmann’schen Hof. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wechselte dieser mehrmals den Eigentümer, bis der Weinhändler Georg Böhm das Anwesen in den 1880er Jahren kaufte, um eine Schaumweinfabrik zu errichten.
Nachdem sie 1886 das Patent zur Schaumweinherstellung im Fassgärverfahren von dem Stuttgarter Weinchemiker Friedrich Adolf Rheilen erworben hatten, gründeten Georg Böhms Erben, die Brüder Friedrich und Ludwig Böhm, 1888 gemeinsam mit Rheilen und einer Stuttgarter Bankengruppe die Deutsche Schaumweinfabrik in Wachenheim. Im Jahr 1892 als „Deutsche Schaumweinfabrik AG, Wachenheim“ eingetragen, firmierte das Unternehmen zunächst als „Sektkellerei Wachenheim AG“ (1913), ehe schließlich der heutige Name „Sektkellerei Schloss Wachenheim AG“ Verwendung fand. Damit ist das Sekthaus eine der ältesten Aktiengesellschaften in Deutschland.[5]
Das Unternehmen in seiner heutigen Form entstand 1996 durch die Verschmelzung der Sektkellerei Schloss Wachenheim AG mit der Trierer Sektkellerei Faber GmbH & Co. KG. Faber hatte in den 1970er Jahren erstmals breiten Konsumentenschichten Sekt zu erschwinglichen Preisen angeboten. 1996 wurde das damals im Vergleich befindliche Unternehmen Wachenheim mehrheitlich von der Günther Reh AG, Trier (Hausmarke Faber Sekt) übernommen. Schloss Wachenheim wurde danach Dachmarke der gesamten Gruppe, in die auch die bisherigen Marken eingebracht wurden.[6] Wegen des stagnierenden Sektverbrauchs im Inland forciert die Unternehmensgruppe seit Anfang der 1990er Jahre die Expansion in Ostmitteleuropa, Frankreich und anderen Wachstumsmärkten.
2000 wurde die Sektkellerei Nymphenburg Teil des Konzerns.[7]
2007 wurde die Sektkellerei mit dem 1. Platz für die beste Unternehmenspräsentation im Internet (Bundespreis, NEG Website Award) ausgezeichnet. Der Preis wird ausgelobt von Bundeswirtschaftsministerium, Computerwoche und Handelsblatt.de. Der Designpreis wurde auf der CeBIT 2007 durch Staatssekretär Hartmut Schauerte vom Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Chef-Redakteur der Computerwoche, Christoph Witte, und dem Leiter der Online-Redaktion Handelsblatt.de, Julius Endert, an die Wachenheimer Sektkellerei übergeben.
2008 reagierte das Unternehmen auf die weltweit steigende Nachfrage nach alkoholfreien Weinen und Schaumweinen mit der Einrichtung einer modernen Vakuumdestillationsanlage am Standort Trier.
Die Firmenanteile befinden sich zu 70,7 Prozent im Besitz der Günther Reh AG, Leiwen, der Rest ist in Streubesitz.
Weblinks
- Webpräsenz der deutschen Konzerntochter
- Die Sektkellerei und ihr Chef. In: Welt Online, 31. Dezember 2007
Einzelnachweise
- ↑ a b Schloss Wachenheim Aktiengesellschaft – Zwischenabschluss Konzern 3. Quartal 2009/10
- ↑ Rheinland-Pfalz Bank
- ↑ Sektkellerei bringt den Ertrag voran. In: Börse Online, 19. August 2010
- ↑ Prozentfreies Prickeln. In: Saarbrücker Zeitung, 21. Dezember 2009
- ↑ Firmenwebsite: Geschichte
- ↑ Faber übernimmt Wachenheim. In: Hamburger Abendblatt, 14. Mai 1996
- ↑ Nymphenburg Sekt - millionenfacher Genuss. nymphenburgsekt.de. Abgerufen am 2. Oktober 2011.
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