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Selçuk
Hilfe zu WappenBasisdaten Provinz (il): İzmir Koordinaten: 37° 57′ N, 27° 22′ O37.9527.372222222222Koordinaten: 37° 57′ 0″ N, 27° 22′ 20″ O Einwohner: 27.555[1] (2008) Telefonvorwahl: (+90) 232 Postleitzahl: 35920 Kfz-Kennzeichen: 35 Struktur und Verwaltung (Stand: 2009) Bürgermeister: Hüseyin Vefa Ülgür (CHP) Webpräsenz: Landkreis Selçuk Einwohner: 34.459[1] (2008) Fläche: 280 km² Bevölkerungsdichte: 123 Einwohner je km² Kaymakam: Aziz Inci Webpräsenz (Kaymakam): Selçuk ist eine Kreisstadt und ein Landkreis in der westlichen Türkei, in der Provinz İzmir, 75 km südlich der Provinzhauptstadt. Der frühere Name des Ortes war Ayasoluk. Er leitet sich vom Beinamen Hagios Theologos des Apostels Johannes ab. 1914 erfolgte unter den Jungtürken die Umbenennung in Selçuk.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Selçuk ist die Nachfolgesiedlung des antiken Ephesos. Eine Eroberung durch die Araber 798 war nur von kurzer Dauer, ebenso die erste Besetzung durch die Seldschuken unter Alp Arslan nach der Schlacht von Manzikert 1071. Diese dauerte nur bis zum Sieg der Kreuzfahrer bei Doryläum 1097 an. Nach dem Untergang der Rum-Seldschuken übernahmen die Türken die Herrschaft über die Region und Ayasoluk kam zum Beylik der Aydınoğulları. Zu dieser Zeit besuchte 1333 der Forschungsreisende Ibn Battuta die Stadt. Er berichtet über eine prosperierende Handelsstadt mit blühenden Gärten und Weinbergen. Der Herrscher Khizir Beg hatte Kontakt zu den italienischen Republiken, es gab ein genuesisches und ein venezianisches Konsulat in der Stadt. 1391 kam der Ort unter Bayezid II. zum ersten Mal unter osmanische Herrschaft, bis er nach dessen Niederlage durch Timur wieder den Aydınoğulları zufiel. Unter Murad II. wurde er 1425 endgültig Teil des Osmanischen Reiches und war von da an Hauptort eines kaza (Gerichtsbezirk) des Sandschaks von Aydın. Als in späterer Zeit durch die Sedimente des Kaistros (Küçük Menderes) der Hafen immer mehr verlandete, verlor der Ort an Bedeutung zu Gunsten des Hafens von Kuşadası.[2]
Sehenswürdigkeiten
In Selçuk befindet sich das Archäologische Museum, in dem die Funde aus den Ausgrabungen im nahe gelegenen Ephesos ausgestellt sind. An manchen Häusern finden sich antike Reste, weil Teile von Selçuk - ähnlich wie Kuşadası und İzmir - aus Baumaterial von Ephesos errichtet wurden.
Am Ortsrand finden sich die geringen Reste des Tempels der Artemis von Ephesos, einst eines der sieben Weltwunder des Altertums. Am Nordosthang des Panayır Dağı liegt die Siebenschläferhöhle von Ephesos, etwa sieben Kilometer entfernt auf dem Bülbül Dağı findet man das Haus der Mutter Maria, das angebliche Sterbehaus der Mutter Maria.
Auf dem Stadthügel Ayasoluk befand sich im zweiten vorchristlichen Jahrtausend die erste Siedlung von Ephesos. Im siebten nachchristlichen Jahrhundert wurde der Ort wegen der Verlandung des Hafens und der Gefahr durch die einfallenden Araber wieder hierher verlegt. Zu dieser Zeit stand dort bereits die Johanneskirche, einer der größten Sakralbauten des Byzantinischen Reiches. Sie wurde im 6. Jahrhundert von Kaiser Justinian I. über dem vermutlichen Grab des Evangelisten Johannes errichtet und blieb bis ins 11. Jahrhundert mit ihrer prächtigen Marmorausstattung unversehrt. Für den 110 m langen, kreuzförmigen Bau und seine sechs Kuppeln wurde der Berg um eine künstliche Terrasse erweitert. Auf dem oberen Plateau des Hügels befindet sich die byzantinisch-seldschukische Zitadelle von Selçuk, vermutlich ebenfalls im 6. Jahrhundert erbaut.
Die Isabey-Moschee aus dem 14. Jahrhundert am Fuße des Ayasoluk besitzt ein schönes Stalaktitenportal und einen stimmungsvollen Gebetssaal.
In Çamlık, einem Ortsteil von Selçuk, befindet sich ein Eisenbahnmuseum mit einer großen Sammlung alter Dampflokomotiven.
Literatur
Stephan W. E. Blum, Frank Schweizer und Rüstem Aslan: Luftbilder antiker Landschaften und Stätten der Türkei. Mit Flugbildern von Hakan Öge, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2006, 144 S. mit 97 Farbabb., ISBN 3-8053-3653-5 (Seite 37-43)
Galerie
Einzelnachweise
- ↑ a b Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 17. November 2009
- ↑ Fr. Taeschner: Aya Solūk in: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Bd. 1, Brill, Leiden, S. 778
Weblinks
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