- Shawshank
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Filmdaten Deutscher Titel: Die Verurteilten Originaltitel: The Shawshank Redemption Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1994 Länge: 137 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK ab 12 Stab Regie: Frank Darabont Drehbuch: Stephen King
Frank DarabontProduktion: Nikki Marvin Musik: Thomas Newman Kamera: Roger Deakins Schnitt: Richard Francis-Bruce Besetzung - Tim Robbins: Andy Dufresne
- Morgan Freeman: Ellis Boyd 'Red' Redding
- Bob Gunton: Samuel Norton
- William Sadler: Heywood
- James Whitmore: Brooks Hatlen
- Gil Bellows: Tommy Williams
- Clancy Brown: Captain Hadley
- Mark Rolston: Bogs Diamond
- Jeffrey DeMunn: 1946 D.A.
- Jude Ciccolella: Wächter Mert
- Paul McCrane: Wächter Trout
Die Verurteilten ist ein Film-Drama von Regisseur Frank Darabont nach der ersten Novelle aus Frühling, Sommer, Herbst und Tod von Stephen King, der die Geschichte des zu lebenslanger Haft verurteilten Andy Dufresne und dessen Freundschaft zu seinem Mithäftling Red erzählt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Bankmanager Andy Dufresne wird anhand von Indizien wegen Mordes an seiner Frau und deren Liebhaber zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt. Diese Strafe soll er in dem gefürchteten Gefängnis von Shawshank in Maine absitzen. Von Beginn an passt er überhaupt nicht in die Szenerie von Strafgefangenen, und das Leben wird ihm durch Vergewaltigungen und Übergriffe durch Mithäftlinge sowie durch die strengen Aufseher zur Hölle gemacht.
Im Gefängnis lernt er mit der Zeit einige Mithäftlinge besser kennen – unter ihnen Red, der wegen Mordes schon zwanzig Jahre im Gefängnis sitzt und bei den Insassen den Ruf genießt, dass er einem für einen entsprechenden Gegenwert alles Mögliche besorgen kann. Andy bittet ihn einen Geologenhammer zu besorgen. Dabei stellt sich heraus, dass Andy ein ambitionierter Hobby-Geologe ist und sich sehr gut mit allen möglichen Gesteinsarten auskennt. Später bittet er Red auch noch um ein Poster von Rita Hayworth.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten steigt Andy stetig im Ansehen der Mithäftlinge und Aufseher. Dazu trägt vor allem ein Vorfall auf dem Dach der Schilderfabrik bei, welches von Andy und seinen Mithäftlingen geteert wird. Der leitende Aufseher Byron Hadley erzählt seinen Kollegen von einer eben gemachten Erbschaft und echauffiert sich hörbar über die Steuerbelastung, welche auf ihn zukommen wird. Dies veranlasst Andy dazu, dem Aufseher zu erklären, wie er mit einem kleinen Trick die gesamte Erbschaft behalten kann. Er bietet ihm an, die notwendigen Urkunden und Formulare für ihn auszufüllen und erbittet als Gegenleistung nur je drei Bier für sich und seine Kumpels. Als Mithäftlinge Andy ein weiteres Mal vergewaltigen wollen, wird er verprügelt und muss einen Monat auf der Krankenstation zubringen. Hadley rächt Andy, indem er den Rädelsführer beinahe totschlägt, der daraufhin gelähmt ist.
Später wird Andy von der Wäscherei in die Gefängnisbibliothek versetzt, wo er dem Gefängnisbibliothekar Brooks Hatlen unter die Arme greifen soll. Die Aufseher suchen Andy von diesem Zeitpunkt an immer wieder auf, um sich in finanziellen Angelegenheiten beraten zu lassen. So kommt es, dass er für die Aufseher die Steuererklärungen macht. Zunächst für jene im eigenen Gefängnis, ein Jahr darauf auch für die der umliegenden Anstalten.
Brooks Hatlen wird plötzlich nach über fünfzig Jahren aus dem Gefängnis entlassen und bekommt eine Stelle in einem Supermarkt. Da er sich nach einem halben Jahrhundert im Gefängnis in der Freiheit nicht mehr zurechtfinden kann und den Druck der Einsamkeit nicht aushält, begeht er bald Selbstmord, wovon seine ehemaligen Mithäftlinge in einem Abschiedsbrief erfahren.
Andy wird auch zunehmend in die illegalen finanziellen Machenschaften des Direktors Norton hineingezogen und wäscht für ihn in großem Umfang Bestechungsgelder. Durch die Aussagen von Tommy, einem Neuzugang, stellt sich heraus, dass Andy wirklich unschuldig ist und damit auch die vage Möglichkeit besteht, freizukommen. Andy versucht, mit dem Versprechen, nichts über seine illegalen Geschäfte zu erzählen, den Direktor dazu zu bewegen, seinen Prozess neu aufzurollen. Dieser weigert sich jedoch, weil er Andy und seine Geheimnisse im Gefängnis behalten und seinen guten Buchhalter nicht verlieren will. Dadurch kommt es zum verbalen Streit zwischen Andy und dem Direktor, woraufhin Andy die nächsten zwei Monate in Einzelhaft in einer Dunkelzelle verbringen muss. In der Zwischenzeit lässt der Direktor Tommy von Hadley ermorden, um Andy jede Chance auf eine Befreiung zu nehmen.
Als Andy aus der Einzelhaft entlassen wird, wirkt er gebrochen. Er spricht öfter mit Red über seine Träume, einem kleinen Ort in Mexiko, an dem er sich ein Boot kaufen möchte, um dieses zu renovieren. Er nimmt Red das Versprechen ab – falls dieser je freikommen sollte – nach Buxton zu fahren, um dort in einer Steinmauer nach einem bestimmten Stein zu suchen.
Red befürchtet, Andy könnte wie Brooks Selbstmord begehen. Aber am nächsten Morgen ist Andy spurlos verschwunden. Er hatte mit seinem kleinen Geologenhammer 19 Jahre lang heimlich an einem Tunnel gegraben, der aus seiner Zelle heraus in die Freiheit führt. Während die Polizei erfolglos nach ihm sucht, hebt er die zwischenzeitlich sorgfältig reingewaschenen Bestechungsgelder des Direktors von diversen Banken ab und macht sich auf den Weg nach Mexiko. Vor seiner Abreise schickt er aber noch die Beweise für die illegalen Geschäfte des Direktors an die Presse. Als die Behörden im Gefängnis ankommen, um ihn zu verhaften, erschießt sich Norton.
Red kommt kurze Zeit später auf Bewährung frei und erhält eine Stelle im selben Supermarkt wie Brooks. Er übernachtet auch in der gleichen Pension, in der sich Brooks umbrachte. Auch Red kommt am Anfang nicht mit der neu gewonnenen Freiheit und Einsamkeit zurecht. Er denkt darüber nach sich zu erschießen oder eine Straftat zu begehen, um so wieder ins Gefängnis zu kommen. Doch eines hält ihn immer noch am Leben: Das Versprechen, diesen bestimmten Baum in Buxton zu finden und dort nach einem schwarzen Stein zu suchen.
Deshalb macht er sich auf den Weg, um diese Stelle aufzusuchen. Er findet unter diesem schwarzen Stein Geld und einen Brief versteckt, in dem Andy ihn einlädt, ihn in Mexiko aufzusuchen und ihm dabei zu helfen, sich eine neue Existenz aufzubauen. Am Ende treffen sich die beiden Freunde an einem Strand in Mexiko und sind wieder vereint – diesmal in Freiheit.
Unterschiede zur Novelle
Der Film basiert auf der Novelle Rita Hayworth and Shawshank Redemption (deutsch: Pin-up in Frühling, Sommer, Herbst und Tod) von Stephen King. Trotzdem gibt es einige Stellen im Film, die Unterschiede zur Buchvorlage aufweisen.
- In der Novelle wechseln die Gefängnisdirektoren sporadisch, in dem Film bleibt Norton während der ganzen Zeit Gefängnisdirektor.
- Im Film spielt Andy belastende Unterlagen der Presse zu, worauf sich der Direktor erschießt. In der Novelle kommt dies nicht vor.
- In der Novelle teilt sich Andy kurzzeitig die Zelle mit einem Indianer. Diese Stelle wurde im Film weggelassen.
- Red ist in der Novelle ein Irisch-Amerikaner, während er im Film ein Afroamerikaner ist. An einer Stelle im Film sagt Red (gespielt von Morgan Freeman) folgendes: „Warum nennen sie Dich so [Red]?“ fragt Andy. „Weil ich Ire bin, vielleicht“, antwortet Red ironisch.
- In der Novelle reißt der Gefängniswärter das Poster weg. Im Film wirft der Direktor Norton zuerst einen Stein, wodurch auffällt, dass dahinter ein Loch in der Wand ist, bevor er es abreißt.
- In der Novelle greift Andy nach seinem Ausbruch auf sein eigenes, vor der Verurteilung heimlich und unter falschem Namen angelegtes Geld zurück – die Papiere waren in dem Versteck, das Andy Red beschrieben hat (was Red zu noch stärkerer Bewunderung für Andy veranlasst, denn er musste immer mit der Angst leben, dass das Versteck nach den langen Jahren nicht mehr existiert). In dem Film leert er die Konten mit den Schwarzgeldern des Direktors und bedient sich hierbei der Identität des eigens für die illegalen Transaktionen des Direktors erfundenen Charakters Randall Stephens.
- In der Novelle wird Andy niemals der Assistent von Gefängnisbibliothekar Brooks Hatlen.
- Am Anfang des Films inspiziert der Gefängnisdirektor Norton die Zelle von Andy, um ihn besser einschätzen zu können. Dabei findet er beinahe den Geologenhammer. Diese Szene kommt in der Novelle nicht vor.
- In der Novelle erleidet Aufseher Byron Hadley einen Herzanfall und scheidet deshalb aus dem Dienst, während er im Film wegen Mordes verhaftet wird.
- In der Novelle bleibt Andy 30 Jahre im Gefängnis, im Film flieht er nach 19.
- In der Novelle wird Andys möglicher Entlastungszeuge Tommy nur in ein anderes, besseres Gefängnis verlegt. Im Film lässt ihn der Direktor von Byron Hadley erschießen.
- In der Novelle wird der Vergewaltiger Bogs Diamond in Andys Auftrag leicht verprügelt, im Film wird er auf Anweisung des Direktors von Wärtern, darunter auch der extrem sadistische Byron Hadley, zum Krüppel geschlagen.
Anmerkungen
- Brad Pitt war für die Rolle des rebellischen Tommy Williams geplant.
- Andy legt im Film eine LP auf, deren Musik die Mithäftlinge im Gefängnis aufheitern soll. Die Musik ist ein Duett aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Le nozze di Figaro: "Canzonetta sull'aria - Che soave zeffiretto".
- Das Buch Der Graf von Monte Christo von Alexandre Dumas wird in dem Film kurz erwähnt, als Andy und die anderen Häftlinge Bücher sortieren. Die Protagonisten des Buches (Edmond Dantès) und des Films (Andy Dufresne) weisen mehrere Parallelen auf. Beide landen vollkommen unschuldig durch Intrigen anderer im Gefängnis, und beiden gelingt am Ende die Flucht. Außerdem klingen beide Namen in der englischen Aussprache recht ähnlich.
- Um sich Anregungen von anderen Filmen zu holen, hat sich der Regisseur Frank Darabont jeden Sonntag das Mafia-Drama Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia angesehen.
- Während des Films sehen sich die Häftlinge den Film Noir „Gilda“ mit Hollywood-Legende Rita Hayworth an.
- Am Ende des Films erscheint der folgende Satz: "In Memory of Allen Greene". Dieser Satz ist Frank Darabonts Agenten und Freund gewidmet, der kurz vor Drehschluss von "Die Verurteilten" verstarb.
- Der kanadische Schauspieler Gil Bellows spielt in "Die Verurteilten" einen rebellischen Häftling namens Thomas "Tommy" Williams. In der US-amerikanischen Fernsehserie Ally McBeal spielt er die Jugendliebe Allys namens William "Billy" Thomas.
- Jene Szene am Anfang des Films, als die Kamera während der Einlieferung Andys eine Fahrt über die Gefängnismauern von Shawshank hinweg vollführt, wurde mit Hilfe eines ferngesteuerten Modellflugzeugs realisiert.
- In der Zeichentrickserie "Drawn Together" spielt in einer Szene Wollknäuel Sockenbart auf Brooks' Gefängnisfreilassung an.
- Von der Zeichentrickserie "Die Simpsons" existiert eine Folge mit dem deutschen Titel "Die Verurteilten" (im Original: "The Wandering Juvie"). Auch hängt in der Folge im Büro des Jugendgefängnisdirektors dieselbe Stickerei wie in Direktor Nortons Büro. ("His Judgement cometh and that right soon")
- In dem Film "Living High" aus dem Jahr 2006 von Mekhi Phifer ist es ein Running Gag, dass die beiden Protagonisten Larry und Rico immer wieder versuchen, sich "Die Verurteilten" im Pay-TV anzusehen und es bis zum Ende des Films nicht schaffen.
- Der Film wurde von den Zuhörern des Radiosenders Capital FM in London auf den ersten Platz der "Must-See Movies of all Time" gewählt.
- In der Top-250-Liste der bestbewerteten Filme der Internet Movie Database ist er der höchst bewertete Film und befindet sich auf Platz 1.
Kritiken
„Regisseur Frank Darabont schrieb und inszenierte das anrührende Drama nach einer Kurzgeschichte von Stephen King. Dass der epische Film nie langweilig wird, ist einem perfekt harmonierenden Darstellerensemble zu verdanken. Besonders Tim Robbins und Morgan Freeman, aus dessen Sicht 'Die Verurteilten' erzählt wird, überzeugen durch bewegend sparsame Gestik.“
– Cinema.de
„In betulichem Rhythmus führt der Film die Eintönigkeit und die Härte des Lebens hinter Gittern vor. 19 Jahre vergehen ohne spürbare Wandlungen der Figuren, ohne äußere Effekte, aber auch ohne prägnante Zuspitzungen jenseits der üblichen Konfrontationen. Ein durch seine unspektakuläre Erzählweise beachtlicher Film; in der Konzentration auf die Schlusspointe aber über weite Strecken zu lässig.“
„Am Ende ist „Die Verurteilten“ allerdings mit Sicherheit einer der besten Gefängnisfilme und außerdem eine ausgezeichnete Darstellung einer lebenslangen Freundschaft.“
– Filmstarts.de
Auszeichnungen
Die Verurteilten wurde 1995 in den sieben Kategorien Film, Hauptdarsteller (Morgan Freeman), Drehbuch, Kamera, Schnitt, Ton und Musik für den Oscar nominiert. Er gewann aber keinen, da allein der Film Forrest Gump drei davon erhielt und andere Filme wie Der König der Löwen im selben Jahr um die begehrte Auszeichnung konkurrierten.
Der Film hat die folgenden Preise gewonnen:
- 1995: American Society of Cinematographers - Roger Deakins
- 1995: Camerimage - Roger Deakins
- 1995: Chlotrudis Awards - Morgan Freeman
- 1995: Heartland Film Festival - Frank Darabont
- 1995: Humanitas Prize - Frank Darabont
- 1995: USC Scripter Award - Frank Darabont, Stephen King
- 1996: 2 Kinema Junpo Awards - Frank Darabont (Bester ausländischer Film)
- 1996: Mainichi Film Concours - Frank Darabont (Bester ausländischer Film)
- 1996: Awards of the Japanese Academy - Bester ausländischer Film
Weblinks
- Die Verurteilten in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Die Verurteilten in der Online-Filmdatenbank
- Infos zum Film
Filme von Frank DarabontVergiftet (Episode aus Stephen King’s Nightmare Collection) | Buried Alive – Lebendig begraben | Die Verurteilten | The Green Mile | The Majestic | Der Nebel
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