Sibylle (1951)

Sibylle (1951)
HMS Sportsman (P229) (ex P79)
Sibylle
Royal Navy Marine nationale française (Französische Marine)
HMS Sportsman am 23. Dezember 1942
Allgemeine Daten
Schiffstyp: U-Boot
Schiffsklasse: Seraph-Klasse (S-Klasse)
Marinen:
Bauwerft: Chatham Dockyard (Chatham)
Kiellegung: 1. Juli 1941
Stapellauf: 17. April 1942
Indienststellung:
  • 21. Dezember 1942 (RN)
  • 1951 (F)
Verbleib: Am 24. September 1952 vor Toulon gesunken.
Technische Daten

(siehe Seraph-Klasse)

Die HMS Sportsman (P229)[1] war ein U-Boot der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg. Die Sportsman torpedierte im Februar 1944 das deutsche Transportschiff Petrella, was zur größten Schiffskatastrophe in der Geschichte des Mittelmeers führte.

Das Boot wurde 1951 an die Französische Marine übergeben und in La Sibylle umbenannt. Die La Sybille sank 1952 bei einem Unfall.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Sportsman (engl.: Sportler) war ein Boot des dritten Bauloses der erfolgreichen S-Klasse. Dieses Baulos wird auch als Seraph-Klasse bezeichnet. Sie wurde am 1. Juli 1941 auf der Marinewerft Chatham im südostenglischen Chatham auf Kiel gelegt, lief am 17. April 1942 vom Stapel und wurde von der Royal Navy am 21. Dezember 1942 in Dienst gestellt.

Die Royal Navy setzte die Sportsman überwiegend im Mittelmeer ein. In den Jahren 1943 und 1944 wurde das U-Boot von LT R. Gatehouse kommandiert.

HMS Sportsman torpedierte und versenkte am 19. Mai 1943 vor Nizza bei 43° 1′ Nord, 7° 40' OstNN das vichyfranzösische Passagierschiff Général Bonaparte (2795 BRT). 7 Tage später wurde vor der südfranzösischen Küste bei 42° 53′ Nord, 6° 8' OstNN der vichyfranzösischen Tanker Marguerite Finaly (12309 BRT) erfolglos mit sechs Torpedos angegriffen.

Am 29. Juni 1943 versenkte das britische U-Boot 10 Seemeilen vor La Spezia den italienischen Transporter Bolzaneto (2220 BRT) mit Torpedos. Zwei Tage später attackierte die Sportsman im Ligurischen Meer vor Imperia ein Landungsboot. Der Angriff musste abgebrochen werden, weil das Deckgeschütz versagte.

Am 6. September 1943 wurden im Hafen von Aléria (Korsika) die italienischen Fischfänger Angiolina P (39 BRT) und Maria Luisa B (37 BRT) mit Bordartillerie versenkt. Am 28. September wurde ebenfalls vor Korsika das italienische Segelschiff Angiolina (39 BRT) versenkt.

Die Sportsman versenkte am 15. November 1943 zwischen den Kykladen-Inseln Mykonos und Naxos ein griechisches Segelschiff mit dem Deckgeschütz. Am 19. Dezember 1943 wurde vor der griechischen Insel Limnos ein weiteres Segelschiff mit dem Deckgeschütz versenkt. Zwei Tage später griff das U-Boot südlich von Limnos das griechische Segelschiff Spyridon mit Bordartillerie an und beschädigte es.

Am 23. Dezember 1943 torpedierte und versenkte die Sportsman südlich von Mudros (Limnos) den bulgarischen Truppentransporter Balkan (3838 BRT).

Am 8. Februar 1944 kam es zur größten Schiffskatastrophe in der Geschichte des Mittelmeers, als HMS Sportsman nördlich der Suda-Bucht (Kreta) bei 35° 32′ Nord, 24° 18' OstNN den deutschen Dampfer Petrella (ex franz. Aveyron; 4785 BRT) mit Torpedos versenkte. An Bord des deutschen Schiffes befanden sich 3173 italienische Kriegsgefangene, von denen 2670 getötet wurden. Die deutschen Wachmannschaften ließen beim Untergang des Schiffes die Gefangenenräume geschlossen und schossen sogar auf die wehrlosen Männer. [2]

Die HMS Sportsman torpedierte und versenkte am 28. März 1944 vor Monemvasia den deutschen Tanker MT 3 / Wien (425 BRT). Drei Tage später versenkte sie vor vor Kap Malea das deutsche Segelschiff Grauer Ort (212 BRT) mit Torpedos.

Am 28. April 1944 wurde nördlich von Iraklio (Kreta) bei 35° 26′ Nord, 25° 7' OstNN das deutsche Handelsschiff Lüneburg (ex griechisch Constantin Louloudis; 5809 BRT) mit Torpedos versenkt.

Die HMS Sportsman wurde 1951 an die Französische Marine übergeben und in Sibylle umbenannt. Am 23. September 1952 sank die Sibylle 40 Seemeilen östlich von Toulon. Die gesamte Besatzung von 47 Mann fand bei dem Unfall den Tod.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg, Motorbuchverlag, Stuttgart, 5. Auflage 1996, ISBN 3-613-01252-9
  • Robert Hutchinson: KAMPF UNTER WASSER - Unterseeboote von 1776 bis heute, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1. Auflage 2006, ISBN 3-613-02585-X
  • Anthony Preston: Die Geschichte der U-Boote, Karl Müller Verlag, Erlangen, Deutsche Ausgabe 1998, ISBN 3-86070-697-7

Erläuterungen und Referenzen

  1. HMS ist die Abkürzung für His/Her Majesty’s Ship und der Namenspräfix britischer Schiffe. HMS bedeutet Seiner/Ihrer Majestät Schiff.
  2. Quelle: www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/kriegsrecht/transporte.htm

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