- Sieber (Fluss)
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Sieber Südwestlicher Harz mit Sieber
Daten Lage In Niedersachsen Flusssystem Weser Abfluss über Oder → Rhume → Leine → Aller → Weser → Nordsee Quelle Am Bruchberg im Harz
51° 45′ 48″ N, 10° 30′ 10″ O51.76333333333310.502777777778900Quellhöhe ca. 900 m ü. NN Mündung In Hattorf in die Oder (Harz) 51.64516666666710.230333333333174Koordinaten: 51° 38′ 43″ N, 10° 13′ 49″ O
51° 38′ 43″ N, 10° 13′ 49″ O51.64516666666710.230333333333174Mündungshöhe 174 m ü. NN Höhenunterschied ca. 726 m Länge 35 km Einzugsgebiet 141 km² Abflussmenge[1] MQ: 2,0 m³/s Rechte Nebenflüsse Schwarze Schluft, Kulmke, Goldenke, Lonau, Große Steinau, Kleine Steinau Linke Nebenflüsse Fischbach, Gropenborn, Tiefenbeek Kleinstädte Herzberg Die Sieber ist ein 35 Kilometer langer, rechter Nebenfluss der Oder im Harz.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Sieber entspringt auf etwa 900 Meter Höhe südlich des einstigen Skikreuzes am Bruchbergmassiv und nimmt gleich ihre zunächst südliche Hauptfließrichtung auf. Nach etwa einem Kilometer wird sie vom Clausthaler Flutgraben (gelegentlich auch Rothenberger Graben genannt) gekreuzt, einem Hanggraben des Oberharzer Wasserregals. Dieser auf 820 Metern Höhe verlaufende Graben leitet bei Niedrigwasser fast alles Wasser der Sieber zunächst östlich um den Bruchberg herum und führt es dem Dammgraben zu. Die Sieber selbst unterquert etwa bei 760 m Höhe die Bundesstraße B 242, und schneidet dann südwärts über eine Strecke von 10 Kilometern ein tiefes, gewundenes Kerbtal in die wellige Harzhochfläche ein. Danach weitet sich das Tal etwas, und der Fluss wird von der Ortschaft Sieber begleitet, wobei die Fließrichtung langsam in Richtung Südwesten schwenkt. Bei Herzberg verlässt sie den Harz. Hier verspringt die Fließrichtung kurz, aber markant nach Nordwesten. In Hattorf mündet die Sieber in die Oder, deren Wasser über die Rhume schließlich die Leine erreicht. Im Bereich um Herzberg hat sich der Lauf der Sieber während der letzten 300.000 Jahre mehrfach verlagert.[2][3] Nebenflüsse sind u. a. Schwarze Schluft, Kulmke, Gropenborn, Goldenke, Tiefenbeek, Lonau, sowie die Große und Kleine Steinau. Große Teile des Siebertals sind Naturschutzgebiet.
Versickerung
Im Karstgebiet zwischen Herzberg und Hattorf versickert durchschnittlich knapp ein Drittel der Wassermenge der Sieber in den Untergrund[1]. Diese Versickerung kann bewirken, dass das Flussbett bei Niedrigwasser vollkommen trocken fällt. Karl Thürnau färbte bei seinen hydrologischen Untersuchungen der Rhumequelle den Sieber-Zufluss Eichelbach (Herzberg/Harz) im Februar 1910 mit sechs Kilogramm Uranin an. Drei Tage später erschien das schwach gefärbte Wasser in der Hauptquelle der Rhumequelle. Dies bestätigen auch 1980 durchgeführte Färbeversuche des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung. Es wurden auch entsprechende Verbindungen der Rhumequelle mit der Sieber bei Hörden und der Oder bei Scharzfeld nachgewiesen.
Talsperre
In den 1960er bis 1980er Jahren wurden seitens der Harzwasserwerke Pläne verfolgt, im Bereich der Ortschaft Sieber, oder ober- und unterhalb der Ortschaft eine Siebertalsperre zu errichten. Das Projekt wurde aufgegeben, nachdem sich ein deutlicher Widerstand von Anwohnern insbesondere aus den Südharzer Städten bildete. So ist die Sieber der einzige größere nicht gestaute Fluss im Westharz.
Sonstiges
Das obere Siebertal ist ab dem Forsthaus Königshof für den Kraftfahrzeugverkehr seit Ende der 1980er Jahre gesperrt und liegt zum Teil im Nationalpark Harz. Die Straße führt zur Bundesstraße 242 nordwestlich von Sonnenberg.
Der Fluss ist Namensgeber des Ortes Sieber im Siebertal.
In der Lonauerhammerhütte wurde die Wasserkraft der Sieber für ein Pochwerk genutzt.[4]
In Herzberg wird ein Teil des Sieber-Wassers durch den Mühlengraben umgeleitet, durch den früher mehrere Mühlen angetrieben wurden.[5][6] Unterhalb von Herzberg fließt der Mühlengraben zurück in die Sieber.
Bildergalerie
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Die Schluft ist der „Verkehrsknoten“ des oberen Siebertals. Hier wanderte schon Goethe.
Einzelnachweise
- ↑ a b Angabe in karstwanderweg.de (s. Weblinks)
- ↑ karstwanderweg.de, abgerufen am 2. September 2010
- ↑ karstwanderweg.de, abgerufen am 20. August 2011
- ↑ Hans-Heinrich Hillegeist, Die Geschichte der Lonauerhammerhütte bei Herzberg/Harz, Vandenhoeck&Ruprecht, Göttingen 1977, ISBN 3-525-36165-3
- ↑ Der Mühlengraben, die Lebensader Herzbergs. Karstwanderweg.de, abgerufen am 8. August 2011.
- ↑ Mühlen in Herzberg. Karstwanderweg.de, abgerufen am 8. August 2011.
Weblinks
- Beschreibung der Sieberschwinde bei karstwanderweg.de
- Flussversickerung der Sieber bei karstwanderweg.de
- Kiese der Sieber bei karstwanderweg.de
- Naturschutzgebiet Siebertal auf den Seiten des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
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