Skytower (Frankfurt)

Skytower (Frankfurt)
Skytower
Skytower
Baustelle EZB-Neubau (Oktober 2011)
Basisdaten
Ort: Ostend
Status: im Bau (seit Februar 2010)
Baustil: Dekonstruktivismus
Architekt: Wolf D. Prix (Coop Himmelb(l)au)
Nutzung/Rechtliches
Nutzung: Bürohochhaus, Bank
Arbeitsplätze: 2.300
Eigentümer: Europäische Zentralbank
Technische Daten
Höhe bis zur Spitze: 220 m
Höhe bis zum Dach: 185 m
Etagen: 45 Obergeschosse
Baukosten: ca. 500.000.000

Der Skytower ist ein im Bau befindlicher Wolkenkratzer in Frankfurt am Main, der neuer Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) werden soll. Das 185 Meter hohe Gebäude wird auf dem Areal der ehemaligen Großmarkthalle im Ostend gebaut. Das 14 Hektar große Grundstück mit dem 1928 erbauten und heute denkmalgeschützten Hallenbau hatte die EZB bereits im Januar 2005 von der Stadt Frankfurt am Main erworben. Im Frühjahr 2008 begannen erste Bauarbeiten auf dem Gelände, jedoch verkündete die EZB im Juni einen Baustopp, da innerhalb des vorgesehenen Kostenrahmens kein Generalunternehmer für den Bau gefunden werden konnte.[1] Im Dezember 2008 gab die EZB bekannt, dass sie den Bau erneut zu ihren Kostenvorstellungen ausschreiben werde, diesmal allerdings nicht als Ganzes sondern aufgeteilt in 15 getrennte Gewerke. Auf Basis der Ausschreibungsergebnisse vom Herbst 2009 hat die EZB am 17. Dezember 2009 den Neubau beschlossen.[2] Die Bauarbeiten haben im Februar 2010 begonnen. Fertigstellung des Bauwerks und Einzug sind für 2014 vorgesehen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das EZB-Areal liegt östlich der Innenstadt und wird durch die Sonnemannstraße, das nördliche Mainufer und die Bahnstrecke Frankfurt–Hanau begrenzt. Etwa 500 Meter entfernt befindet sich an dieser Bahnstrecke der Ostbahnhof, von dem die Deutschherrnbrücke in das Deutschherrnviertel am gegenüberliegenden Mainufer führt. Um das Gebiet verkehrstechnisch besser zu erschließen, ist der Bau einer neuen Straßenbrücke, die Mainbrücke Ost, am nahegelegenen Osthafen geplant.

Wettbewerb

Im November 2002 startete ein internationaler zweiphasiger Architekturwettbewerb, zu dem insgesamt 80 Bewerber zugelassen wurden. Von ihnen reichten in der ersten Wettbewerbsphase, die im Juli 2003 endete, 71 Kandidaten erste Entwurfskonzepte ein. Die Abgabe dieser Entwürfe erfolgte anonym und die Identität der Teilnehmer wurde während des gesamten Wettbewerbs unter notarieller Aufsicht geheim gehalten. Im August 2003 traf die zwölfköpfige Jury unter Vorsitz des EZB-Vizepräsidenten Loukas Papadimos eine Vorauswahl von zwölf Entwürfen der eingereichten Vorschläge. Mitglieder der Jury waren Architekten und Vertreter der Stadt Frankfurt am Main, der EZB sowie nationaler Zentralbanken.

Die zweite Phase des Wettbewerbs startete im September 2003 und gab den Teilnehmern die Möglichkeit ihre Vorschläge bis Dezember zu überarbeiten und detailliertere Entwürfe einzureichen. Aus diesen wurden am 13. Februar 2004 schließlich die Gewinner gewählt unter der Wettbewerb damit abgeschlossen. Den ersten Preis erhielt dabei das Wiener Architekturbüro Coop Himmelb(l)au, dessen Entwurf umgesetzt werden soll. Der Entwurf des Berliner Architekturbüros von Peter P. Schweger – drei einzelne rechteckige Türme, die durch eine gemeinsame Dachkonstruktion, eine sogenannte „Skybridge“, in den oberen Etagen miteinander verbunden sind – wurde mit dem zweiten Preis prämiert. Den dritten Preis erhielt der Darmstädter Architekt Johann Eisele in Zusammenarbeit mit dem Büro T.R. Hamzah & Yeang für den Vorschlag, der Großmarkthalle ein Ensemble aus mehreren unterschiedlich hohen Gebäuden mit Innengärten an den Südfassaden gegenüberzustellen.

Planung

Der ursprüngliche Sieger-Entwurf des Architekturbüro Coop Himmelb(l)au sah einen Gebäudekomplex aus zwei polygonalen Zwillingstürmen auf einem der Großmarkthalle parallel angeordneten Konferenzraumgebäude, einem sogenannten „Groundscraper“, vor. In der Überarbeitungs- und Optimierungsphase wurde dieser Entwurf jedoch nochmals stark verändert. Das ursprüngliche Konzept stieß unter anderem auf Kritik, da durch das etwa gleichgroße Konferenzzentrum der Blick auf die Großmarkthalle vom Mainufer aus nicht möglich sei. Daher wurde der Entwurf mehrfach überarbeitet und das Konferenzzentrum zunächst niedriger gestaltet sowie der Turm zugunsten der Sicht auf die Halle verschoben.

Im letzten Entwurf, der im November 2006 im Rahmen der abschließenden Planungsphase veröffentlicht wurde, ist kein Groundscraper mehr vorgesehen. Das Konferenzzentrum soll sich stattdessen in der Großmarkthalle befinden. Neben den Konferenzräumen ist dort außerdem ein Restaurantbereich vorgesehen. Ein Querriegel durch das Hallendach stellt dabei die Verbindung dieser Räume in der Halle mit den Büroräumen im Hochhaus her und dient gleichzeitig als Eingangsbereich im Norden des Komplexes.

Das Hochhaus selbst soll aus zwei ineinander verschlungene und durch ein Glasatrium verbundene Türme bestehen, wobei der Südturm bei 43 Geschossen 165 Meter hoch wird, der Nordturm mit 45 Geschossen 185 Meter. Die Höhe des Gebäudes inklusive Antennenmast wird ca. 220 Meter betragen.[3] Das Hochhaus wird Platz für 2.300 Arbeitsplätze[4] der Zentralbank bieten. Der Planungsausschuss der Stadtverordnetenversammlung stimmte diesem Entwurf am 6. November 2006 zu.[5] Am 20. Februar 2007 veröffentlichte die Europäische Zentralbank die Ergebnisse der Vorplanungsphase. Die wichtigsten Änderungen, die den Skytower betreffen, sind die neue schräge Dachform sowie ein verbesserter Sonnenschutz, der die Energieeffizienz des Gebäudes erhöhen soll.[6]

Quellen

  1. FAZ, 27. Juni 2008 Angebot für EZB-Turm lautete auf 1,4 Milliarden Euro
  2. FAZ, 17. Dezember 2009 EZB beschließt Bau neuer Zentrale
  3. Neubau der Europäischen Zentralbank - Projektdaten [1]
  4. FAZ, 10. Januar 2006: Kein „Groundscraper“ neben Großmarkthalle. Online-Version
  5. FR, 7. November 2006: Bank darf Großmarkthalle umbauen. Online-Version
  6. EZB stellt Ergebnis der Vorplanungsphase für ihren Neubau vor (Pressemitteilung der EZB vom 20. Februar 2007)

Siehe auch

Weblinks

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