Slania (Album)

Slania (Album)
Slania
Studioalbum von Eluveitie
Veröffentlichung 15. Februar 2008
Aufnahme August/September 2007
Label Nuclear Blast
Format CD
Genre Pagan Metal, Melodic Death Metal, Celtic Metal
Anzahl der Titel 12 (exklusive Bonustrack)
Laufzeit 50 min 10 s

Besetzung

Produktion Jens Bogren / Eluveitie
Studio Fascination Street Studio, Örebro
Devils Studio, Vaduz
und weitere
Chronologie
Spirit
(2006)
Slania Evocation I – The Arcane Dominion
(2009)

Slania ist der Titel des zweiten Albums der Pagan Metal-Band Eluveitie. Es wurde am 15. Februar 2008 über Nuclear Blast in Deutschland, Österreich und der Schweiz und am 18. März 2008 in den USA veröffentlicht.[1] Neben der normalen CD-Version wurde Slania auch als Digipak mit einer DVD veröffentlicht, die das Video zu Inis Mona und Aufnahmen vom Auftritt der Band auf dem Ragnarök-Festival 2007 enthält. Zusätzlich erschien das Album als Schallplatte. Neben der Version auf schwarzem Vinyl erschien eine auf 500 Stück limitierte Version auf blauem Vinyl.[2]

Am 24. Oktober 2008 wurde Slania als „Tour-Edition“ wiederveröffentlicht. Diese enthält neben dem Album selbst eine zweite CD mit dem Auftritt der Band auf dem Metalcamp 2008 in Slowenien.[3] Auf der Exklusiv-CD Slania/Evocation 1 – The Arcane Metal Hammer Edition, die im April 2009 dem Metal Hammer beilag, sind sechs Songs von Slania sowie ein bisher unveröffentlichtes Medley enthalten.[4]

Der Name des Albums bezieht sich auf eine Grabinschrift aus vorchristlicher Zeit: „Slania“ ist ein alter keltischer Name eines Mädchens, das vor etwa 2500 Jahren im Raum der südost-helvetischen Alpen lebte. Sänger Chrigel meinte dazu, der keltische Name bringe den Inhalt des Albums besonders schön zum Ausdruck:

„Die kleine Slania nimmt den Hörer bei der Hand und entführt ihn zweieinhalb Jahrtausende zurück in die Vergangenheit, um ihm von ihrem Volk und seinem Leben zu erzählen.“

Chrigel Glanzmann: Interview mit metalnews.de, Januar 2008[5]

Das Booklet zum Album enthält neben den Songtexten viele Anmerkungen zu den gallischen Textteilen und einige Erläuterungen zum Inhalt der einzelnen Songs.[6]

Das Album stellt den bis dahin grössten kommerziellen Erfolg für die Band dar.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem die Band im Dezember 2006 einen Plattenvertrag mit dem Label Twilight Records unterzeichnet hatte, begannen im Februar 2007 die Arbeiten zum neuen Album.[7]

Am 19. August 2007, nach dem Ende der Festival-Saison, begannen Eluveitie mit den Aufnahmen zu Slania im schwedischen Fascination Street Studio in Örebro mit Jens Bogren als Produzent.[8] Die Aufnahmen der akustischen Instrumente fanden im September 2007 in verschiedenen Studios in der Schweiz und Umgebung statt, da die Kosten für Akustik-Aufnahmen im Fascination Street Studio das Budget gesprengt hätten.[9]

Im November 2007 gab die Band bekannt, dass sich die Veröffentlichung des Albums entgegen der ursprünglichen Planung auf Anfang 2009 verschiebe.[10] Am 14. November unterzeichnete die Band einen Plattenvertrag mit Nuclear Blast und gab als Veröffentlichungstermin für Slania den 15. Februar 2008 bekannt.[11]

Am 1. Januar 2008 veröffentlichte die Band den Song „Inis Mona“ über Myspace.[12] Am 25. Januar stellte die Band den Song „Bloodstained Ground“ und das Musikvideo zu „Inis Mona“ auf Myspace vor.[1]

Ein Grossteil des Songwritings stammt von Chrigel, aber auch die anderen Bandmitglieder sind am Entstehungsprozess der einzelnen Songs beteiligt. So wurde das Instrumentalstück „Anagantios“ komplett von Anna Murphy und Meri Tadic geschrieben.[5]

Erfolge

Chartplatzierungen Erklärung der Daten
Alben
Slania
  DE 72 03.03.2008 (2 Wo.) [13]
  CH 35 02.03.2008 (5 Wo.) [14]

[13]

[14]

Slania stieg auf Platz 72 in die deutschen Album-Charts ein und war zwei Wochen lang darin vertreten. In der Schweiz stieg das Album auf Platz 35 ein und blieb fünf Wochen lang in den Charts.

Die Kritik auf das Album fiel innerhalb der Szene überwiegend positiv aus. Im Rock Hard erreichte das Album 8 von 10 Punkten; Ronny Bittner lobt in seiner Rezension besonders die Weiterentwicklung gegenüber dem Vorgängerwerk.[15]

Beim Webzine metalnews.de vergibt Alexander Eitner die Wertung 6 von 7 und hebt den abwechslungsreichen Aufbau von Slania hervor:

„Eluveitie machen auf Slania […] alles richtig, denn sie haben nicht einfach nur einen zweiten Teil von Spirit aufgenommen, sondern sich spielerisch weiterentwickelt und beispielsweise zusätzliche Einflüsse aus dem irisch-keltischen Musikfundus integriert […]. Zusätzlich warten die acht EidgenossInnen mit einem interessanten Konzept auf, das die einzelnen Lieder schlüssig verbindet und sowohl inhaltlich als auch musikalisch für viel Abwechslung sorgt.“

Alexander Eitner: CD-Review[16]

Auf whiskey-soda.de vergibt Redakteur Ingo die Note 2 und schreibt zum Album:

„Auf Slania perfektioniert die achtköpfige Gruppe um Sänger Chrigel Glanzmann ihren ureignenen Sound, es trifft der melodische Death Metal Marke Schweden auf folkige Instrumente, über die sich die an Dark Tranquillity erinnernde Stimme legt.“

Ingo: CD-Review[17]

Auch auf powermetal.de wurde das Album positiv aufgenommen. Julian Rohrer lobt Slania in seiner Rezension für den abwechslungsreichen Aufbau und das anspruchsvolle Songwriting:

„Es passt, sitzt und hat Luft. Zum einen finden wir vier Folk-dominierte Lieder, alle eine andere Stimmung verbreitend, alle eigenständig und einfach schön. […] Diese ruhigeren Songs stehen nun eigentlich im krassen Gegensatz zu den mit Folk-Parts angereicherten, schnelleren Nummern. Doch der Clou steckt in der Abwechslung. Und da ist Eluveitie etwas wirklich Gutes gelungen, denn das ganze Album schafft einfach ein wunderbares Gesamtbild. Und deswegen ist das Songwriting auf dem gleichen hohen Niveau wie die Fähigkeiten der einzelnen Musiker und der Produktion im Allgemeinen. Kaufempfehlung!“

Julian Rohrer: CD-Review[18]

Titelliste

  1. Samon – 1:49
  2. Primordial Breath – 4:19
  3. Inis Mona – 4:09
  4. Gray Sublime Archon – 4:21
  5. Anagantios – 3:26
  6. Bloodstained Ground – 3:21
  7. The Somber Lay – 4:00
  8. Slanias Song – 5:41
  9. Giamonios – 1:23
  10. Tarvos – 4:39
  11. Calling the Rain – 5:06
  12. Elembivos – 6:28
  13. Samon (Akustik-Version) – 1:26

Inhalte der Lieder

Das Album ist nicht als Konzeptalbum zu verstehen, sondern beschäftigt sich lediglich mit einzelnen Aspekten des keltischen Lebens. Dennoch gibt es einen roten Faden, der sich durch das Werk zieht: Der keltische Kalender unterteilt das Jahr in vier Jahreszeiten, die so einen Jahreskreis mit vier Speichen, das „Grosse Rad“, darstellen. Der Beginn jeder Jahreszeit wurde in der keltischen Kultur mit einem grossem Fest (Hauptfest) gefeiert. Vier Stücke auf dem Album sind den einzelnen Hauptfesten gewidmet, so dass das Album gewissermassen das keltische Jahresrad durchläuft: Das keltische Jahr beginnt mit dem Winteranfang, „Samonios“, auf den sich der erste Titel „Samon“ bezieht. Entsprechend steht „Anagantios“ für den Frühlingsanfang, „Giamonios“ für den Beginn des Sommers und „Elembivos“ für den Herbstanfang und das Ende des keltischen Jahreslaufs.[5][19]

„Primordial Breath“ war das erste Lied, welches für das Album geschrieben wurde. Es stellt eine Art „Liebeserklärung“ an die Natur dar.[19] Das Stück endet mit den Worten eines walisischen Barden aus dem frühen Mittelalter.[6]

„Inis Mona“ basiert auf der Melodie des Liedes "Tri Martolod" des bretonischen Sängers Alan Stivell und erzählt die Geschichte eines keltischen Druiden, der auf sein Leben zurückblickt. Dabei ist Inis Mona der Name einer walisischen Insel (heute Anglesey), auf der sich eine keltische Ausbildungsstätte für Druiden befand. Zu dieser Stätte schickten Familien aus dem gesamten keltischen Raum ihre auserkorenen Jungen. Die Ausbildung selbst konnte dabei durchaus zwanzig Jahre betragen. Der Protagonist genoss eine solche Ausbildung und arbeitete danach im Dienst eines keltischen Fürsten. Am Ende seines Lebens angekommen, denkt er an seine Jugend auf Inis Mona zurück, die sein Leben entscheidend prägte.[19][5]

„Gray Sublime Archon“ und „Bloodstained Ground“ handeln von der Schlacht um Bibracte im Gallischen Krieg. Dabei ist „Gray Sublime Archon“ aus der Perspektive eines helvetischen Fürsten in Anlehnung an Divico geschrieben. „Bloodstained Ground“ dagegen schildert die Gedanken eines gallischen Kriegers kurz vor der Schlacht, während er die römischen Truppen am Horizont aufmarschieren sieht.[19] In einem Interview mit dem Metal Hammer sagte Chrigel, von allen Liedern auf Slania bringe „Bloodstained Ground“ die Grundhaltung von Eluveitie am besten zum Ausdruck.[20]

„The Somber Lay“ beschäftigt sich inhaltlich mit der Zeit des Herbstes nach dem Fest Elembivos. Es basiert auf dem Gedicht Düsterreigen von Eilthireach, einem Autor einiger Essays zur keltischen Kultur.[19]

„Slanias Song“ stellt mit dem in den Vordergrund tretenden weiblichen Gesang eine Besonderheit des Albums dar. Der Text des Stücks ist vollständig in gallischer Sprache gehalten. Der Songtext stammt von David Stifter, der am keltologischen Seminar an der Uni Wien doziert. Es stellt eine patriotische Ode an das Heimatland Helvetien aus Sicht des keltischen Stammes, zu dem auch Slania gehörte, dar.[19]

„Tarvos“ erzählt die gallische Parabel „Tarvos Trigarano“ (zu deutsch „Stier und drei Kraniche“), die von der Entstehung der Jahreszeiten der keltischen Mythologie handelt: Der Stier Tarvos, als Metapher für den Sommer und das Leben, wurde vom Kriegsgott Esus gejagt und schliesslich erlegt. So kam der erste Winter über die Erde und der Rhythmus der Jahreszeiten war geschaffen.[19]

„Calling the Rain“ bringt wie „Primordial Breath“ die Hingabe und Ehrfurcht vor der Natur zum Ausdruck. Der Text enthält viele Metaphern, die den Zuhörer zum Nachdenken anregen sollen.[19]

„Elembivos“ stellt den Abschluss des Albums und das Ende des keltischen Jahres dar. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes „Andro“, eine alte Tanzweise aus der Bretagne.[19]

Als Bonustrack ist eine akustische Version von „Samon“ auf dem Album vertreten. Die Idee, den Song in einer Akustik-Version aufzunehmen, kam der Band laut eigener Aussage spontan im Studio. Der Bonustrack ist auf allen veröffentlichten Versionen des Albums enthalten.[5]

Gastmusiker

  • Max & Leo Rutschmann, Marlo & Jil Boesiger, Ariana Schürmann, Tatjana Jud: Kinderchor in „Slanias Song“.[6]
  • Simon Solomon: Tremolo-Gitarreneffekte im Outro von „Elembivos“.[6]

Das Cover-Artwork wurde vom Grafik-Künstler Manuel Vargas Lepiz nach den Vorgaben der Band entworfen und produziert.[21][5] Die Fotografien im Booklet stammen von Astrid Marquardt.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b eluveitie.ch: „Weiterer Song! "Inis Mona" Video-Premiere!“ - News vom 25. Januar 2008
  2. nuclearblast.com Slania „Blue Vinyl“-Edition
  3. metalnews.de: „Sinnvolle Wiederveröffentlichung mit Live-CD“ - 17. Oktober 2008
  4. metal-hammer.de: Exklusive Eluveitie-CD im nächsten Metal Hammer
  5. a b c d e f metalnews.de: Interview mit Chrigel von Eluveitie
  6. a b c d e CD-Booklet zum Album
  7. eluveitie.ch: „Neues Album!“ - News vom 4. Februar 2007
  8. eluveitie.ch: „Sommerfestival Update“ - News vom 26. März 2007
  9. peta2.de: Interview mit Ivo Henzi
  10. eluveitie.ch: „Endlich einige Updates!“ - News vom 11. Oktober 2007
  11. eluveitie.ch: „Eluveitie unterzeichnet bei Nuclear Blast Records“ - News vom 14. November 2007
  12. eluveitie.ch: „Neujahr’s News!“ - News vom 31. Dezember 2007
  13. a b musicline.de: Slania in den deutschen Albumcharts
  14. a b hitparade.ch: Slania in der Schweizer Hitparade
  15. rockhard.de: CD-Review Slania
  16. metalnews.de: CD-Review Slania
  17. whiskey-soda.de: CD-Review Slania
  18. powermetal.de: CD-Review Slania
  19. a b c d e f g h i metalnews.de: „Interview mit Chrigel (Song By Song) von Eluveitie“ - 10. Januar 2008
  20. Metal Hammer 04/2009, Plattenteller mit Christian „Chrigel“ Glanzmann
  21. eluveitie.ch: „Album News / Bloodstock bestätigt!“ - News vom 17. November 2007



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Slania — Album par Eluveitie Sortie 15 fevrier 2008 Durée 48:41 Genre Folk metal Label Nuclear Blast Records Critique * …   Wikipédia en Français

  • Slania — Álbum de Eluveitie Publicación 15 de febrero de 2008 Género(s) Folk metal, death metal melódico Duración 48:41 Discográfica Nuclear Blas …   Wikipedia Español

  • Slania — steht für: Czesław Słania, ein polnischer Graveur Slania (Album), ein Album der Pagan Metal Band Eluveitie Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe …   Deutsch Wikipedia

  • Slania — Infobox Album Name = Slania Type = studio Longtype = Artist = Eluveitie Cover size = Caption = Released = February 15, 2008 Recorded = Genre = Folk metal Celtic metal Melodic death metal Length = 48:42 Language = Label = Nuclear Blast Producer =… …   Wikipedia

  • Czesław Słania — ʧɛswaf slaɲa (* 22. Oktober 1921 in Czeladź; † 17. März 2005 in Krakau) war ein Graveur von Briefmarken und Geldscheinen. Der Königlich Schwedische, Dänische und Monegassische Hofgraveur Czesław Słania ist auf der ganzen Welt für seine… …   Deutsch Wikipedia

  • Spirit (Eluveitie-Album) — Spirit Studioalbum von Eluveitie Veröffentlichung 2. Juni 2006 Aufnahme Dezember 2005 Label …   Deutsch Wikipedia

  • Spirit (album) — Spirit Album par Eluveitie Sortie 1ér juin 2006 2007 (ré édition) Enregistrement au Klangschmiede Studio au Ballhorn Studio Durée 50:50 Genre Folk metal Label …   Wikipédia en Français

  • Spirit (Eluveitie album) — Infobox Album Name = Spirit Type = Studio Artist = Eluveitie Released = 2006 Recorded = Klangschmiede Studio E Ballhorn Studio Genre = Folk metal Celtic metal Melodic death metal Length = 50:50 Label = Fear Dark Records Producer = Reviews = *… …   Wikipedia

  • Rafi Kirder — Eluveitie Gründung 2002 Genre Pagan Metal, Folk Metal Website http://www.eluveitie.ch …   Deutsch Wikipedia

  • Evocation I - the arcane dominion — Eluveitie – Evocation I – The Arcane Dominion Veröffentlichung 17. April 2009 Aufnahme Dezember 2008 Label Nuclear Blast Format(e) CD, LP Genre(s) Folk …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”